Instrumentenglossar

Dudelsack

Der Dudelsack oder die Sackpfeife (selten Bockpfeife; engl. bagpipe) bezeichnet technisch gesehen ein Unterbrechungs-Aerophon, bei dem die Luftzufuhr aus einem Luftsack über eine Windkapsel, in der sich ein Rohrblatt befindet, erfolgt.

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Dudelsäcken. Allen gemeinsam ist der Luftsack, der durch ein Mund-/Anblasrohr oder mit Hilfe eines Blasebalgs, den man unterm Arm hält, gefüllt wird. Die Luft entweicht dann einerseits durch die Spiel- oder Melodiepfeife sowie durch eine oder mehrere Bordunpfeifen (engl. drones). Die Pfeifen sind mit Einfach- oder Doppelrohrblättern (engl. reeds) ausgestattet.

Dudelsäcke oder Sackpfeifen waren vermutlich schon in der Antike bekannt; seit dem Hochmittelalter lassen sie sich in vielen europäischen Ländern nachweisen.

In der Griffweise unterscheiden sich
1. schottische Griffweise (eine halbgeschlossene Griffweise, ein Daumenloch)
2. die halbgeschlossene „französische” Griffweise, bei der man zwei Daumenlöcher hat
3. die offene Griffweise (entspricht der „deutschen” Blockflötengriffweise, also der ohne Klammergriff beim vierten Ton von unten)
4. die barocke Griffweise (gängige Blockflötengriffweise)

Unterschiede finden sich in der Art der Luftzufuhr (Mund oder Blasebalg), in der Griffweise der Spielpfeife (s.o.), in der Anzahl der Bordune, in den Rohrblättern (Einfluss auf Klangfarbe, Unterschiede in der Stabilität des Tones), in der Form der Pfeifen, genauer gesagt, im Verlauf der Durchmesser, also in der Konizität. Von der Konizität hängt die Überblasbarkeit ab sowie die Lautstärke und natürlich auch die Luftmenge, die zum Füllen des Luftsacks benötigt wird.

Aufgrund dieser Unterschiede sind zum Erlernen des Dudelsacks nicht alle Instrumente gleichermaßen geeignet. Zum Einstieg empfehlen sich Instrumente, die weniger Luftzufuhr benötigen, so z. B. das Hümmelchen (barocke oder offene deutsche Griffweise) oder die Scottish Smallpipe (schottische Griffweise).