Im weiteren Sinne bezeichnet man mit Glockenspiel verschiedenste Schlaginstrumente, deren gemeinsames Merkmal das Anschlagen von verschieden geformtem Metall mit Hämmern oder Klöppeln ist.
Aus echten Glocken, chromatisch oder diatonisch gestimmt, besteht das Carillon oder Turmglockenspiel, das sich typischerweise in einem Turm oder einem eigens errichteten Bauwerk befindet. Wie die Röhrenglocken („Orchesterröhrenglockenspiel”) , die jedoch röhrenförmig sind, ist das Carillon konzertant spielbar, durch einen Spieler oder mechanisch (etwa mittels einer Walze oder durch elektronische Steuerung).
Turmglockenspiele in Spieluhr-Form befinden sich aus historisch technischen Gründen häufig an astronomischen Uhren oder in Verbindung zu Glockentürmen. Im Gegensatz zum Carillon dienen sie in der Regel nicht dem manuellen Spiel. Die Tonerzeugung erfolgt im Gegensatz zur Spieldose durch Anschlagen von Glocken, nicht mittels Zungen.
Das traditionelle chinesische Glockenspiel 編鐘 / 编钟biānzhōng besteht aus einem Satz melodisch gespielter Bronzeglocken.
Eine relativ neue Entwicklung sind die Aluphone-Schlaginstrumente, die aus gestimmten Aluminiumglocken aufgebaut sind, so zum Beispiel die an ein Vibraphon erinnernden Konzertglocken (groß und klein, mit und ohne Dämpfung), die beispielsweise 2012 bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in London von Evelyn Glennie gespielt wurden. Weitere Formen von Aluphone-Glocken sind Solo- und Handglocken, Glockenbäume, Hängeglocken sowie die für das Drum Set entwickelten Drum Bells und Drum Bell Trees.
Last but not least, sehr häufig verstehen wir unter dem Glockenspiel ganz einfach ein kleines Metallophon, also ein Stabspiel, das aus gestimmten Metallplatten verschiedener Größen besteht, die mit Schlägeln angeschlagen werden. Meist beträgt der Tonumfang bis zu zweieinhalb Oktaven in einer hohen Lage. Für dieses Instrument wurde sogar in vielen Sprachen, unter anderen dem Englischen, Französischen, Spanischen und Italienischen, die deutsche Bezeichnung glockenspiel entlehnt! Auch Carl Orff hat verschiedenen Formen von Metallophonen, darunter verschiedene Formen von Glockenspielen, in sein Schulwerk aufgenommen. Man kennt das Glockenspiel in der Form des Stabspiels auch als Kinderspielzeug bzw. als Einsteigerinstrument in der musikalischen Früherziehung. In Orchestern der westlichen Kunstmusik werden gelegentlich, etwa bei Mozart (Die Zauberflöte) oder Wagner, Klaviaturglockenspiele verwendet, aus denen sich später die Celesta entwickelte. In Marschkapellen trifft man dagegen Glockenspiele in Lyraform an.