Unter Flügel versteht man eine spezielle Bauform des Pianos oder Klaviers und ist durch dessen wesentliche Merkmale ebenso beschrieben. Jedoch gibt es auch einige augenfällige Unterschiede.
Der Hauptunterschied von Flügel und dem umgangssprachlich als eigentliches Klavier bezeichneten Pianino ist zunächst die Ausrichtung
der Saiten. Während beim Flügel die Saiten waagerecht zum Boden
verlaufen und entsprechend zur Größe des Instruments viel Raum
einnehmen, sind sie beim gedrungenen Pianino senkrecht angebracht. Vom
Verlauf der Saiten und der Funktionsweise der Pedale abgesehen, ist auch
die Mechanik bei beiden Varianten je leicht anders aufgebaut. Während
die Hämmer beim Flügel von unten gegen die Saiten katapultiert werden,
schlagen sie beim pianino frontal gegen die Saiten. Durch diesen
Unterschied ist es bislang allein dem Flügel vorbehalten, über eine
spezielle Auffangmechanik zu verfügen, die es ermöglicht, den Hammer
kurz nach Anschlag erneut hochschnellen zu lassen, ohne die Taste zuvor
wiede rin Ruhestellung zurückfallenlassen zu müssen.
Darüber hinaus
klingt das Pianino durch seine kürzeren Saiten und dem kleineren
Klangkörper aus sich selbst heraus leiser und höher als der voluminöse
Flügel. Charakteristisch für letzteren ist neben seiner namensgebenden
Form auf die aufklappbare Decke, welceh diesen Unterschied noch
verstärkt. Allerdings kann ein Pianino diesen Nachteil durch eine
geschickte Positionierung vor einer Wand ausgleichen. Vorteil des
Pianinos ist wiederum seinekompakte Bauweise, welche es auch für
kleinere Räume tauglich macht.
Auch unterscheidet sich die Funktionsweise der Pedale ein wenig. Das rechte Pedal (forte = laut, kräftig)
hebt sämtliche Dämpfer von den Saiten, sodass diese frei schwingen und
ausklingen können, wodurch das Klavier voller und lauter klingt. Das
linke Pedal (piano = leise) sorgt dafür, dass das Klavier leiser klingt.
Dies geschiet beim Flügel dadurch, dass die
Hammermechanik ein Stück zur Seit egerückt wird, sodass nicht mehr alle 2
bis 3 Saiten pro Ton angeschlagen werden, sondern lediglich als
Resonanzsaiten mitschwingen. Das dritte
Pedal hält die zuletzt
angehobenen Dämpfer fest, sodass die entsprechenden Töne
ausklingen können, während die anderen regulär weiter angespielt werden.
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