Das Didgeridoo [dɪdʒərɪˈduː] ist ein obertonreiches Blasinstrument aus der Familie der Aerophone und gilt als traditionelles Musikinstrument der nordaustralischen Aborigines. Das Tonerzeugungsprinzip ist das der Polsterpfeife . Instrumentenkundlich steht das Didgeridoo von der Art und Weise der
Tonerzeugung her (Lippen als Tongenerator, Röhren als Verstärker) den
Blechblasinstrumenten nahe. Als einziges dieser Instrumente wird es auf
dem Grundton, d. h. auf der ersten bzw. tiefsten schwingfähigen Frequenz
geblasen.
Im traditionellen Zusammenhang wird das Didgeridoo meistens aus einem von Termiten ausgehöhlten Stamm lokaler Eukalyptusarten gefertigt und dient als überwiegend rhythmisch eingesetztes Begleitinstrument für Gesänge und Tänze. Die klangliche und rhythmische Vielfalt entsteht durch Kombinationen aus Mundbewegungen, Atemtechnik und Stimmeffekten, basierend auf einem in der Tonhöhe nur leicht variierten Grundton und überblasenen Tönen.
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Der Dudelsack oder die Sackpfeife (selten Bockpfeife; engl. bagpipe) bezeichnet technisch gesehen ein Unterbrechungs-Aerophon, bei dem die Luftzufuhr aus einem Luftsack über eine Windkapsel, in der sich ein Rohrblatt befindet, erfolgt.
Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Dudelsäcken. Allen gemeinsam ist der Luftsack, der durch ein Mund-/Anblasrohr oder mit Hilfe eines Blasebalgs, den man unterm Arm hält, gefüllt wird. Die Luft entweicht dann einerseits durch die Spiel- oder Melodiepfeife sowie durch eine oder mehrere Bordunpfeifen (engl. drones). Die Pfeifen sind mit Einfach- oder Doppelrohrblättern (engl. reeds) ausgestattet.
Dudelsäcke oder Sackpfeifen waren vermutlich schon in der Antike bekannt; seit dem Hochmittelalter lassen sie sich in vielen europäischen Ländern nachweisen.
In der Griffweise unterscheiden sich
1. schottische Griffweise (eine halbgeschlossene Griffweise, ein Daumenloch)
2. die halbgeschlossene „französische” Griffweise, bei der man zwei Daumenlöcher hat
3. die offene Griffweise (entspricht der „deutschen” Blockflötengriffweise, also der ohne Klammergriff beim vierten Ton von unten)
4. die barocke Griffweise (gängige Blockflötengriffweise)
Unterschiede finden sich in der Art der Luftzufuhr (Mund oder Blasebalg), in der Griffweise der Spielpfeife (s.o.), in der Anzahl der Bordune, in den Rohrblättern (Einfluss auf Klangfarbe, Unterschiede in der Stabilität des Tones), in der Form der Pfeifen, genauer gesagt, im Verlauf der Durchmesser, also in der Konizität. Von der Konizität hängt die Überblasbarkeit ab sowie die Lautstärke und natürlich auch die Luftmenge, die zum Füllen des Luftsacks benötigt wird.
Aufgrund dieser Unterschiede sind zum Erlernen des Dudelsacks nicht alle Instrumente gleichermaßen geeignet. Zum Einstieg empfehlen sich Instrumente, die weniger Luftzufuhr benötigen, so z. B. das Hümmelchen (barocke oder offene deutsche Griffweise) oder die Scottish Smallpipe (schottische Griffweise).
Die Duduk gilt als das armenische Nationalinstrument und hat eine lange Tradition. Sie ist ein Holzblasinstrument (meist aus Aprikosenholz) mit sehr großem Doppelrohrblatt (gefertigt aus Schilfrohrabschnitt), das eine Länge von bis zu zehn Zentimetern und eine Breite bis zu drei Zentimetern aufweisen kann. Die Duduk gehört zu den Kurzoboen.
Diese Kurzoboen sind vom Balkan bis nach Ostasien verbreitet. In Georgien, Nachbarland Armeniens, ist die duduk unter dem Namen duduki bekannt. Im Türkischen hat man die mey, bei den Kurden die dûdûk, in Aserbaidschan und im Iran den balaban. Diese Instrumente sind natürlich nicht identisch; es gibt beispielsweise Unterschiede in der verwendeten Holzart (Aprikosenholz, Olivenholz) und in der Klangfarbe. So kann die türkische Mey, im Klang ähnlich einem Krummhorn, schärfer klingen als die armenische Duduk.
Ohne Rohrblatt ist die Duduk je nach Grundton etwa 25 bis 40 Zentimeter lang. Er besitzt sieben bis acht Grifflöcher vorne und ein rückwärtiges Daumenloch. Bei sieben Grifflöchern vorne beträgt der Tonumfang eine None, bei acht eine Dezime.
Der unterste Ton der Duduk liegt meist zwischen dem eingestrichenen c′ und dem kleinen g. Im Verhältnis zu seiner Größe ist das überraschend tief. Das Überblasen – zylindrisch gebohrte Rohrblattinstrumente überblasen das erste Mal in die Duodezime –
ist normalerweise nicht vorgesehen.
Die Weichheit des Tons ist ungewöhnlich für ein Doppelrohrblattinstrument und kann mit dem Klang einer Klarinette in tiefer Lage verglichen werden. Dadurch, dass das Rohrblatt direkt mit den Lippen angespielt wird, ist der Klang recht variabel.
Wer Duduk lernen will, wird auch die Zirkularatmung trainieren: Bei dieser wird ein kontinuierlicher Luftstrom durch den Mund ermöglicht, auch bei gleichzeitigem Einatmen durch die Nase. Die Zirkularathmung ist üblich bei Dudukspiel.
Wie die meisten asiatischen Oboeninstrumente wird die armenische duduk paarweise gespielt. Ein Instrument hält einen Bordunton (armenisch: duduk dam), das andere wird als Melodieinstrument eingesetzt. Eine weitere, tiefer gestimmte duduk kann eine Basslinie ergänzen. Ihr samtiger Klang in Verbindung mit den für die armenische Musik typischen Melismen (Tonfolge oder Melodie auf einer einzigen Silbe, wie z. B. bei einer bekannten Vertonung des Gloria im Kirchengesang „Glo-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-ria”) löst oft Assoziationen von Melancholie und Trauer aus, was man
vielleicht auch mit der durch die Jahrtausende immer wieder von
Verfolgung und Vertreibung geprägten leidvollen Geschichte der Armenier in Zusammenhang bringen kann.
Wer gern Duduk spielenlernen möchte, kann auf dieser Seite passende Musiklehrer finden. Eine Duduk kaufen kann man im Online-Shop von Folkfriends.
Die Dulzaina (kaltalan. Gralla) ist eine spanische Schalmei mit Doppelrohrblatt, welches gemäß solcher Oboeninstrumente direkt angeblasen wird. Sie ist von gedrungener Gestalt, weißt sieben Grifflöcher auf der Oberseite (sowie ein Daumenloch) auf und hat eine weite konische Bohrung. Ihr Trichter und Kopf sind gelegentlich in Metall gefasst, das Instrument selbst ist in aller Regel aus Holz. Je nach Region auf der iberischen Halbinsel variiert das Instrument leicht in Bau- und Spielweise und wird anders genannt (Dolçaina, Gralla, Xirimita, Bolin-Gozo). Manche moderne Modelle verfügen auch über Klappen.
Wenn du dich für das Spiel auf der Dulzaina interessierst, kannst du auf dieser Website Musiklehrer finden, die entsprechenden Unterricht anbieten.
Der Dulzian (engl. dolcian, dulcian; it. dolziana; span. dulcian; von lat. dulcis ‚süß’) ist ein konisch gebohrtes Holzblasinstrument mit direkt angeblasenem Doppelrohrblatt ohne Lippenstütze (Pirouette).
Der Dulzian wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelt. In musiktheoretischen Schriften des 13.–16. Jahrhunderts tauchen auch Bezeichnungen wie Douçaine, Dolçaina, Dolzaina, Dolcian oder Dulcina auf, jedoch weiß man nicht, ob es sich dabei jeweils um das gleiche Instrument handelt bzw. wie das genannte Instrument beschaffen war.
Er hat mit der Schalmei die konische Bohrung und mit Sordunen und Kortholten die geknickte, parallele Bohrung gemeinsam. Wie viele andere Instrumente der Renaissance wurde der Dulzian in Familien vom Sopran bis zum Kontrabass gebaut. Die kleineren Instrumente der Familie bis zum Bass wurden dabei gewöhnlich aus einem Stück Holz gefertigt, größere dann aus zwei oder drei Teilen. Bei allen Dulzianen steckt das Rohrblatt auf einem S-Bogen aus Messing.
Im 17. Jahrhundert verloren die kleinen Dulzianformen an Bedeutung. Während das Barockfagott aus dem Dulzian entwickelt wurde, blieb daneben eine Zeit lang auch der Bassdulzian in Gebrauch. Als Sonderfall waren in Spanien bis ins 19. Jahrhundert verschiedene Größen des Dulzians in Gebrauch.
Auf dieser Website findest du Lehrerinnen und Lehrer auch für selten gespielte Instrumente sowie diverse Workshops.