Der Dulzian (engl. dolcian, dulcian; it. dolziana; span. dulcian; von lat. dulcis ‚süß’) ist ein konisch gebohrtes Holzblasinstrument mit direkt angeblasenem Doppelrohrblatt ohne Lippenstütze (Pirouette).
Der Dulzian wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelt. In musiktheoretischen Schriften des 13.–16. Jahrhunderts tauchen auch Bezeichnungen wie Douçaine, Dolçaina, Dolzaina, Dolcian oder Dulcina auf, jedoch weiß man nicht, ob es sich dabei jeweils um das gleiche Instrument handelt bzw. wie das genannte Instrument beschaffen war.
Er hat mit der Schalmei die konische Bohrung und mit Sordunen und Kortholten die geknickte, parallele Bohrung gemeinsam. Wie viele andere Instrumente der Renaissance wurde der Dulzian in Familien vom Sopran bis zum Kontrabass gebaut. Die kleineren Instrumente der Familie bis zum Bass wurden dabei gewöhnlich aus einem Stück Holz gefertigt, größere dann aus zwei oder drei Teilen. Bei allen Dulzianen steckt das Rohrblatt auf einem S-Bogen aus Messing.
Im 17. Jahrhundert verloren die kleinen Dulzianformen an Bedeutung. Während das Barockfagott aus dem Dulzian entwickelt wurde, blieb daneben eine Zeit lang auch der Bassdulzian in Gebrauch. Als Sonderfall waren in Spanien bis ins 19. Jahrhundert verschiedene Größen des Dulzians in Gebrauch.
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