Instrumentenglossar
Auswahl sortieren:

Veeh-Harfe

Bei der Veeh-Harfe handelt es sich um ein neuartiges Instrument, welches in seiner Grundform auf einer Akkordzither beruht. Es wurde von Hermann Veeh in den 1980er Jahren entwickelt, als ein einfach zu erlernendes Instrument, welches auch von seinem vom Down-Syndrom betroffenen Sohn gespielt werden konnte.
Einer der entscheidenden Vorteile der Veeh-Harfe ist die einfache Notation (Veeh-Noten) der Lieder, welche ebenfalls von Veeh entwickelt wurde. Die Partituren werden einfach unter die Saiten auf den Klangkörper geschoben. Punkte unter den entsprechenden Saiten geben an, welche Saiten gezupft werden sollen. Die Lesart von oben nach unten, so wie gegebenenfalls Linien zwischen den Punkten geben die Reihenfolge vor.
Veeh-Harfen gibt es in vier Größen und diese in verschiedenen Ausführungen: Basis, Standard, Solo und Comfort (mit extra weitem Saitenabstand). Das Schalloch befindet sich am Unterboden der Instrumente, die aus Ahorn oder Fichte gefertigt werden. Die Veeh-Harfen werden chromatisch gestimmt, wobei jede Tonart möglich ist. Durch das einfache Notensystem kann aber ohnehin problemlos transponiert werden.

Die Veeh-Harfe wird nicht nur in der Behindetrenarbeit eingesetzt, sondern auch in Musikschulen unterrichtet. Wer Interesse hat, kann auch auf dieser Website geeignete Musiklehrer finden.







Viola da Gamba

Gambe ist (neben Kniegeige und Schoßgeige) die deutsche Kurzbezeichnung für die Viola da Gamba. Genau genommen handelt es sich bei der Viola da Gamba (it.; engl. auch viol, frz. viole de gambe) um eine ganze Familie von Streichinstrumenten, die vom 16. bis 18. Jahrhundert weit verbreitet waren. Die einzelnen Instrumente dieser Familie hatten sehr unterschiedliche Größen, Formen und Stimmungen:

  • Kleindiskant (17./18. Jh.; seltener) mit 6-5 Saiten, frz. pardessus de viole, auch Quinton genannt
  • Diskant-Violen (engl. treble viol; frz. dessus de viole)
  • Alt-/Tenor-Violen (engl. tenor viol, frz. taille de viole
  • Bass-Viole (engl. bass viol, frz. basse de viole
  • Großbass-Viole, Violone
Häufig wird die Bezeichnung Viola da Gamba synomym für das Bassinstrument der Familie gebraucht.

Weitere "Familienmitglieder" sind die Viola bastarda, die Division viol und die Lyra viol (letztere beiden sind englische Entwicklungen).

Unterricht nehmen oft Berufsmusiker, die sich für historische Aufführungspraxis interessieren bzw. sich darauf spezialisiert haben.

Ein weiterer Einsatzbereich ist jedoch auch die Folkmusik. Hier ein Klangbeispiel für keltische Musik mit Viola:



Hier noch einmal etwas zur Geschichte des Quinton (Kleindiskant):


Viola d‘amore

Die Viola d‘amore (it; franz. viole d'amour) ist ein Streichinstrument, dessen Korpus meist die Baumerkmale der Viola da gamba, in selteneren Fällen jedoch auch Abweichungen in geschwungener Form aufweist.

Bauform

  • Schallöcher: flammenförmig, zusätzlich ist eine Rosette eingelegt
  • Korpuslänge: zwischen 35cm und 43cm
  • Zargenhöhe: zwischen 4cm und 7cm

Besaitung
  • Spielsaiten: 7 (seltener 6); Stimmung meist in D-Dur (d-moll): A, d, a, d′, fis′ (f′), a′, d″;  früher waren sehr unterschiedliche Stimmungen üblich
  • Aliquotsaiten (mitschwingende Resonanzsaiten, die unterhalb des Griffbretts verlaufen): 7 (bei der Sonderform des Englisch Violett 14-20)


Viola Profonda / Tenorgeige

Erst 2007 wurde die Geige in Tenorlage, die Viola Profonda, konzipiert und 2008 der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Sie sollte von ihrer Tonlage und Klangfarbe her im Streichquartett die Lücke zwischen Bratsche und Violoncello schließen. So wie das Cello eine Oktave unter der Viola/Bratsche liegt, sind die Saiten der Viola Profonda eine Oktave tiefer als die der Violine gestimmt: G – d – a – e′ (oder F – c – g – d′). Gespielt wird die Viola Profonda wie eine Violine und Bratsche; sie wird auf die Schulter gelegt.

Konzipiert und entwickelt wurde die Viola Profonda von dem in Berlin-Kreuzberg lebenden bolivianischen Komponisten und Dirigenten Gerardo Yaňez. Der Prototyp wurde im November 2007 gebaut, und am 2. November 2008 wurde die Viola Profonda in der Thomaskirche in Leipzig erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Die erste Präsentation in der Berliner Philharmonie erfolgte am 14. Januar 2010.

Noten für Viola Profonda werden beispielsweise im Violinschlüssel/G-Schlüssel notiert (dann klingt sie eine Oktave tiefer als notiert) oder transponiert in den Tenorschlüssel/C-Schlüssel (dann klingt sie eine Quarte tiefer als notiert).

Zahlreiche Komponisten haben in den letzten Jahren Werke für die Viola Profonda komponiert.

Finden Sie hier auf dieser Website Unterricht für Viola Profonda (Tenorgeigenunterricht)!


Violine

Violine (Diminutiv von Viola; engl. violin; frz. violon; it. violino; span. violín; dt. auch Geige) ist die Bezeichnung für das Diskantinstrument der Viola-da-braccio-Familie, zugleich das wichtigste Insturment der abendländischen Kunstmusik.

Unterricht auf der Violine

Es ist empfehlenswert, mit dem Geigenunterricht im Alter von drei bis sechs Jahren zu starten. Damit die Kinder sich die Namen der Saiten merken können (G-D-A-E), haben sich Lehrer eine „Eselsbrücke“ ausgedacht: Geh Du Alter Esel. Es gibt zahlreiche „kindgerechte” Violinschulen. Ein weit verbreitetes Beispiel zum frühen Erlernen des Geigenspiels ist die Suzuki-Methode, benannt nach ihrem Entwickler Shinichi Suzuki. Bei der Suzuki-Methode werden zunächst keine Noten erlernt, es wird viel in der Gruppe musiziert, und es wird ermutigt, dass auch die Eltern das Instrument gleichzeitig mit ihrem Kind erlernen.

Kleine Geigen

Für den frühen Beginn des Geigenspiels mit kleinen Händen und kurzen Armen gibt es angepasste Instrumente, sogenannte 7/8-, 3/4-, 1/2-, 1/4- oder 1/8-Geigen, ja sogar 1/16- und 1/32-Instrumente werden hergestellt. Hierbei darf man aber aus dem Bruch in der Bezeichnung nicht auf die reale Größe schließen, tatsächlich ist eine 3/4-Geige nur etwa 6 % kleiner als eine „ganze“ und eine 1/2-Geige nur etwa 12 %.

Zur Bezeichnung Geige

(ahd. giga, von germanisch geigan ‚hin- und herbewegen’), seit dem 18. Jh. im dt. Sprachraum übliche Bezeichnung von VIOLINE. Im Mittelalter Bezeichnung für ein im Arm gehaltenes, nicht auf einen bestimmten Typ festgelegtes Streichinstrument mit seiten- oder hinterständigen Wirbeln und gewöhnlich bauchigem oder birnenförmigem Schallkörper. Zunächst wurde die FIEDEL Geige genannt, später das REBEC und schließlich die POCHETTE.