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Dilruba

Die Dilruba und auch die eng verwandte Esraj sind indische Saiteninstrumente.

Die Dilruba ist eher im Norden verbreitet und wird dort für religiöse Musik und in den ländlichen Gebieten für leichte klassische Lieder und den nordindischen Khyal-Stil verwendet. Sie stammt wahrscheinlich aus der Mogulzeit (1526 bis 1858), bzw. sie soll von dem zehnten der elf Sikh-Gurus, von Guru Gobind Singh, aus einem Vorläuferinstrument, der Tau, entwickelt worden sein.

Die Esraj (Bengali: এস্রাজ; Hindi: इसराज) findet man vor allem in den Zentral- und östlichen Regionen Indiens, vor allem in Bengalen (bzw. den indischen Bundesstaaten Westbengalen und Tripura sowie im Nachbarland Bangladesh). Sie wird für ein breiteres Repertoire an Musik eingesetzt als die Dilruba.
Sie ist für indische Verhältnisse ein junges Instrument, da ca. 200 Jahre alt.

Der Resonanzkörper der Dilruba ist etwas breiter und an den Seiten weniger stark eingebaucht, dadurch entsteht ein vollerer Klang. Das Instrument hat seitlich entlang des Griffbretts etwa 15 Befestigungen für Resonanzsaiten, über den Steg verlaufen in der Regel vier Hauptsaiten, wovon nur eine als Melodiesaite gestrichen wird, die drei anderen sind Bordunsaiten. Es werden Dilrubas mit bis zu 20 Resonanz- und fünf Melodiesaiten angefertigt, die alle aus Metall sind.

Das Griffbrett mit Metallbügeln als Bünden entspricht dem der Sitar, der fellbespannte Korpus ähnelt der Sarangi. Einige der Bünde können verschoben werden, um die Tonhöhen dem zu spielenden Raga entsprechend anzupassen. Fellbezug und Anzahl der Saiten hat die Dilruba mit dem Zupfinstrument Rubab gemeinsam.

Die Tonhöhe wird mit dem Zeigefinger der linken Hand festgelegt, mit dem Mittelfinger kann das Spiel beschleunigt werden. Im Unterschied zur Sitar müssen die Saiten nicht bis auf den Bund niedergedrückt, sondern nur berührt werden. Damit ist es möglich, Zwischentöne an Stellen ohne Bund zu spielen. Der Bogen (gaz) wird ähnlich wie bei der Sarangi gestrichen. Der Musiker sitzt im Schneidersitz am Boden und lässt das Instrument senkrecht auf dem linken Knie ruhen, oder es steht auf dem Boden und wird an die linke Schulter gelehnt.

Wenn du die Dilruba oder Esraj lernen willst, schau doch mal auf dieser Website, ob du einen Lehrer/eine Lehrerin oder Workshops findest!



Dobro

Dobro ist der Name eines Herstellers von Resonatorgitarren, der sich jedoch als Synonym für Resonatorgitarren aus Holz durchgesetzt hat.

Der Name geht auf fünf slowakische Einwanderer – Dopyera Brothers – zurück, die zunächst bei der National String Instrument Company 1927 mit dem Gitarrenbau begannen. John, Rudy und Ed gründeten zwei Jahre später ihr eigenes Unternehmen Dobro, gleichzeitig ein – wohl v. a. den Herstellern verständliches – Wortspiel mit dem slowakischen - slawischen Wort für „gut”, nämlich dobro.
Später wurden die Resonatorgitarren unter Lizenz auch bei Regal in Chicago gebaut. Derzeit (2011) liegen die Rechte an dem Namen Dobro beim Gitarrenhersteller Gibson. Auch Gitarren von Unternehmen wie National Resophonics und Amistar werden in Deutschland oft als Dobros, in Amerika aber als National Steel bezeichnet. 

Die Resonatorgitarre ist ein Zupfinstrument aus der Familie der Gitarren. Die Konstruktion des Instruments beruht auf dem Prinzip eines mechanischen Lautsprechers, dem Resonator. Bei Resonatorgitarren sind ein einzelner (englisch: Singlecone) oder drei Resonatoren (Tricone) unter der Decke in das Innere des Instrumentenkorpus eingebaut. Sie haben die Form von flachen Trichtern und bestehen aus Aluminiumblech. Beim Spielen von Resonatorgitarren versetzen die Gitarrensaiten die Resonatoren in Schwingung, die den Ton der Saiten wie eine Membran verstärken. Daher können Resonatorgitarren mit größerer Lautstärke gespielt werden als andere Typen von akustischen Gitarren.

Die Resonatorgitarre wurde in den 1920er-Jahren in den USA entwickelt, um die Lautstärke von Gitarren der Lautstärke anderer Instrumente anzugleichen, insbesondere der von Blechbläsern. Bei der zu dieser Zeit sehr beliebten Hawaiimusik wurde die Gitarre quer zum Spieler auf dessen Oberschenkeln liegend gespielt (Hawaiigitarre). Daher hatten die ersten Resonatorgitarren Instrumentenhälse mit viereckigem Querschnitt (Squareneck-Gitarren). Erst später kamen Instrumente des Typs mit halbrundem Halsprofil auf den Markt, die wie Akustikgitarren gespielt werden. 

Unterricht

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Domra

Die Domra ist eine in der russischen Musik gespielte langhalsiges Zupfinstrument mit rundem Korpus aus der Familie der Laute. Es gibt Domras mit vier Saiten, deren Stimmung und Mensur der europäischen Laute oder der Mandoline ähnlich sind. Die dreisaitige Domra ist wie die Balalaika gestimmt, als deren Vorgänger sie gilt.

Instrumentenbauweisen und Tabulaturen der Domra

Ähnlich wie die Balalaika wird die Domra in verschiedenen Größen von der Piccolodomra bis zur (Kontra-) Bassdomra gebaut. Am gebräuchlichsten ist aber die Soprandomra. Neben der dreisaitigen Domra, die in Quarten gestimmt ist, gibt es die viersaitige Variante, die in Quinten gestimmt wird. Beide werden mit einem Plektrum angeschlagen, die viersaitige Variante erlaubt die Adaption der Violin- und Mandolinenliteratur.

Stilrichtungen und Spielweisen der Domra

Neben Balalaika und Bajan ist die Domra ein wichtiges Instrument in Orchestern für russische Volksinstrumente; ein Hochschulstudium ist in Russland möglich. Die Domra findet über klassische wie (russisch) volkstümliche Spielweise hinaus Anwendung bei süd- und nordamerikanischen Stilrichtungen. Die Bandbreite der musikalischen Stilrichtungen (Klassik, Volksmusik, Blues, Jazz, Flamenco, Tango etc.) ist breit und erklärt sich aus der Verwandtschaft der viersaitigen Domra mit etlichen Instrumenten europäischen Ursprungs und der sich daraus ergebenden Möglichkeit, Kompositionen dieser Instrumente auf der Domra zu interpretieren. Die Domra wurde auch in Opern eingesetzt, so zum Beispiel in Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch von Nikolai Rimski-Korsakow. Neben dem Tremolospiel mit dem Plektrum können (je nach Beherrschung des Instrumentes) andere Spielweisen wie Flatpicking, Staccato, Pizzicato, Glissando, Flageoletto und natürlich das Akkord-Spiel angewandt werden.

Unterricht

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Drehleier

Die Drehleier oder Radleier oder Bauernleier (engl. hurdy-gurdy; frz. vielle à roue; it. lira rustica, lira tedesca; port. sanfona; span. zanfona) ist ein Streichinstrument (mit Tasten!) mit 3–6 Saiten, die über ein senkrecht stehendes, aus der Decke herausragendes Scheibenrad geführt werden. Das mit Kolophonium bestrichene Rad ist im Innern des Korpus befestigt und mit einer and er Außenseite angebrachten Kurbel verbunden, die der Spieler mit der rechten Hand dreht. Eine oder zwei von den Saiten laufen als Melodiesaiten durch einen Aufsatz auf der Decke, aus dem Tasten (=Tangenten) herausragen. Diese werden vom Spieler mit der linken Hand gegen die Melodiessaite(n) gedrückt und erzeugen die entsprechenden Melodietöne. Die anderen Saiten sind zu beidne Seiten des Tangentenkastens über das Rad gezogen.
Alle vorhandenen Saiten werden gleichzeitig vom Rad in Schwingung versetzt, es entsteht also immer eine Melodie mit dazu erklingenden Borduntönen. Die Drehleier wird daher wie die Sackpfeife zu den Borduninstrumenten gezählt. Zum Erzeugen von rhythmischen Schnarrlauten dient oft ein Schnarrsteg.

Die in Museen erhaltenen böhmischen Instrumente haben keine Bordunsaiten, die traditionellen Instrumente aus Galicien (in Nordwestspanien) keinen Schnarrsteg.

Die Drehleier wird unter anderem in der traditionellen Musik, der Alten Musik, im Jazz, Industrial, in der Rockmusik und in der Neuen Musik verwendet.

Bauformen

Durch die Zeiten und Regionen findet sich eine große Vielfalt an Bauformen. Eine allgemeine Standardisierung ist nicht feststellbar, jedoch lassen sich einige Typen eingrenzen.

  • Alto-Drehleier
  • Bauformen aus Frankreich
  • Bauformen aus Ungarn
  • „Böhmischer“ Typus
  • Bauformen aus Polen und der Ukraine
  • Gotische Drehleier
  • Lira Organizzata, Vielle Organisée oder Orgelleier
  • Organistrum
  • Kastenleier (lat. Sinfonia)

Zu allen Zeiten ihrer Existenz war und ist die Drehleier auch ein Instrument der Popularmusik, der traditionellen Tanzmusik und Liedbegleitung in Europa. Sie findet auch Verwendung in verschiedensten musikalischen Gattungen wie der Alten Musik, im Jazz, Industrial, in der Rockmusik, in der Neuen Musik oder auf so genannten Mittelaltermärkten. Für das Instrument wurden zahlreiche Werke geschrieben, die ob ihres Umfanges und ihrer Kompositionsweise der sogenannten „Ernsten Musik” zugerechnet werden.

Unterricht

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Dulcimer (Mountain D.)

Der Dulcimer (von lat. dulce melos)  ist in den USA und in Kanada der Name eines Zupfinstruments, einer Bordunzither, der südlichen Appalachen (daher Appalachian dulcimer oder mountain dulcimer genannt), das verwandt ist mit dem französischen Épinette des Vosges, dem deutschen Scheitholz bzw. „europäischen” Scheitholt, dem flämischen Buche de Flandre oder Hummel oder anderen ähnlichen Zithern.
Der amerikanische Dulcimer hat eine längliche Achterform ohne Hals. Das Griffbrett verläuft über die Decke. Die Bünde sind gewöhnlich diatonisch angebracht und liegen unter den drei bis vier Saiten des Instruments, manchmal auch nur unter einer Melodiesaite. In jedem Fall dienen eine oder mehrere Saiten als Bordunsaiten. Der Dulcimer wird mit einem Plektrum oder mit den Fingern gespielt.

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Achtung!!! Begriffsunterscheidung

Der Appalachian- oder Mountain-Dulcimer ist nicht zu verwechseln mit dem Hammered Dulcimer, welcher ein Hackbrett bezeichnet.