Tabulatur ist eine alternative Notation von Melodien oder ganzen Stücken. Die ersten Tabulaturen wurden bereits im 14. Jahrhudnert erfunden. Die sogenannte Orgeltabulatur ist eine universelle Schreibweise mittels Buchstaben und Linien, die sich im Prinzip für jedes Instrument eignet. Im modernen Sprachgebrauch ist mit dem Ausdruck "Tabulatur" aber meist die moderne Gitarrentabulatur gemeint, die speziell auf Saiteninstrumente mit Bünden zugeschnitten ist. Sie entstand aus historischen Lautentabulaturen und ähnelt diesen noch recht stark.
Saiteninstrumente, deren Griffbrett in Bünde unterteilt ist, ermöglichen den Verzicht auf Partituren mit Noten durch Abzählen und Beziffern der Bünde und Saiten. Dadurch ensteht ein einfaches Schreibsystem, Tabulatur genannt. Überwiegend wird Tabulatur heutzutage von den Heerscharen an Gitarristen im Internet zum Verbreiten und Erlernen der "Noten" von Liedern, eingesetzt.
Tabulatur lesen ist schnell erlernt. Die Saiten werden von der untersten zur obersten durchgezählt und nach ihrer Stimmung benannt, was bei einer sechsaitigen Gitarre in Standardstimmung folgendermaßen aussieht:
1E --- e |
2B --- b |
3G --- oder auch g |
4D --- D|
5A --- A|
6E --- E|
Nun werden die Bünde durchgezält (beginnend mit 0 für das Spielen der jeweiligen leeren Saite) und die zu spielenden Bünde von links nach rechts auf Linien eingetragen. Dadurch kann der Musiker schnell erkennen, wo er in welcher Reihenfolge zu greifen hat, ohne wissen zu müssen, um welchen Ton es sich handelt. (Es bietet sich natürlich an, sein Instrument so gut zu kennen, dass man dennoch weiß, welche Töne man spielt.) Auf diese Weise können Lieder recht schnell zu spielen gelernt werden - sofern man sie gut kennt. Denn die Schreibweise der Tabulatur (am Computer) ermöglicht nur Andeutungen der Tonlängen und des Rhythmus durch die Abstände zwischen den Zahlen. Es ist daher erforderlich die Melodien zu kennen, die man nachspielen möchte. Zur genauen Angabe des Rhythmus können die entsprechenden Fähnchen der Notenwerte über die Tabulatur zwar im Prinzip eingetragen werden. Dies wird einem - von professionellen Songbooks abgesehen - aber selten begegnen.
Zusätzlich zu den Zahlen gibt es noch ein paar weitere übliche Symbole, welche Hinweise zur Technik geben:
4/4 = Angabe des Taktes
/ = slide
p = pull off
h = hammer on
(7) = harmonic
uvm.
Auch die durch Buchstaben vorgenommene Bezeichnung der zu spielenden Akkorde (z.B. Am, Dsus oder Bm7) ist Bestandteil des Tabulatursystems. Üblicherweise wird über der Tabulatur angegeben, zu welchem Akkord der jeweilige Melodiepart gespielt wird.
Gelegentlich wird versucht den Schlagrhythmus durch die Angabe der Auf- und Abstriche anzudeuten, wobei "V" und "v" für betonte und unbetonte Abwärtsschläge und "^" für Aufwärtsschläge steht. Zum Beispiel für einen 6/8-Schlag: V v^ ^v^
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Tonsatz und Arrangement gehören zum Handwerkszeug des Komponierens und Interpretierens. Ersteres ist das Anordnen (Setzen) und schriftliche Fixieren in Notenschrift von mehrstimmigen Tonfolgen. Dabei kann ein Komponist ganz verschiedenen harmonischen Ansätzen folgen, welche je ihren eigenen Regeln unterliegen. Wichtig ist, dass die gesetzten Töne ein harmonisches Ganzes ergeben, bzw. Disharmonien gezielt ästhetischen Prinzipien gemäß eingesetzt werden.
Beim Arrangieren werden die gesetzten Partituren, welche aus technischen Gründen nicht alle musikalischen Aspekte genauesten erfassen können, interpretiert, d. h. innerhalb des gegebenen Spielraumes werden die einzelnen Instrumente (welche selbst in der Regel vom Komponisten vorgegeben sind) darauf ausgerichtet den gewünschten individuellen Charakter einer Intepretation zu schaffen.
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