Der Balaban ist eine aserbaidschanische Kurzoboe, also ein Doppelrohrblattinstrument, das dem eng verwandten armenischen Duduk ähnlich ist.
Der Balaban ist zylindrisch gebohrt (Bohrungsdurchmesser ca. 1,5 cm), hat eine Länge von etwa 35 Zentimetern und weist vorne sieben Grifflöcher sowie ein rückseitiges Daumenloch auf. Er ist aus Maulbeerbaum oder anderen harten Hölzern wie z. B. Walnussholz gefertigt.
Eine Herausforderung beim Erlernen des Balaban ist die Zirkulartmung. Wer bereits Unterricht auf der Oboe hatte oder dem Didgeridoo Töne entlocken kann, dürfte daher im Vorteil sein.
Die Bansuri (बांसुरी , Baṃsurī) ist eine im Norden Indiens gespielte Querflöte aus Bambus. Sie kann unterschiedliche Längen haben, meist etwa 50 cm, und sie hat 6 oder 7 Grifflöcher. Sie besitzt kein
Mundstück und ist diatonisch gestimmt. Halbtöne können durch teilweises Abdecken der Grifflöcher durch Änderungen des Anblaswinkels erzeugt werden, ebenso die in der indischen Musik wichtigen Verzierungen wie Glissandi und Shruti.
Regionale Bezeichnungen für Bambusflöten in Indien sind Bansari, Bansuli oder Bansri, in Südindien Murali. Von Indien gelangte der Namen nach Südostasien, wo auf Java aus der älteren Bambuslängsflöte Bansuli (Vansali) die heutige Flöte Suling wurde. Auf Sumatra heißt Bansi eine Bauform der Saluang (endgeblasene offene Kernspaltflöte aus Bambus). Die südindische Bambusflöte Venu ist wesentlich kleiner.
Wenn du im deutschsprachigen Raum Unterreicht auf der Bansuri suchst, schau dich auf dieser Website nach einem Lehrer/ einer Lehrerin um!
Das Bariton oder Baritonhorn (frz. basse à pistons; engl. s.u.) ist ein Blechblasinstrument aus der Familie der Bügelhörner (auch Saxhörner genannt). Es hat 4 oder 3 Ventile und ist dem Tenorhorn sehr ähnlich. Grundstimmung des Baritons ist ebenfalls Kontra-B oder auch Kontra-C, es hat jedoch eine weitere Mensur (d.h. einen stärkeren Konus) als das Tenorhorn.
Bauform
Geblasen wird das Baritonhorn mit dem Kesselmundstück. In Mittel- und Osteuropa wird das Bariton zumeist in der ovalen (böhmischen) Form verwendet. In den letzten Jahren hat sich zunehmend auch die gerade Bauform, das Euphonium, sowie eine gerade (deutsche) Form mit dem Schalltrichter nach vorne, das Bellfront (des Öfteren auch als Oberkrainerbariton bezeichnet) etabliert, das aus dem westeuropäischen Raum (Frankreich, Benelux-Staaten, Iberische Halbinsel und vor allem Großbritannien) stammt. Gemeinsam ist beiden Hörnern eine Grundrohrlänge von 2,62 m.
Achtung mit dem Englischen!
Im anglophonen Sprachraum versteht man unter einem baritone horn (oder kurz baritone)
ein tiefes Mitglied der Bügelhorn-/Saxhornfamilie, das ebenfalls in B
gestimmt ist und damit dem deutschen Tenorhorn entspricht. Analog dazu
lässt sich die englische Bezeichnung euphonium mit dem deutschsprachigen Baritonhorn vergleichen.
Unterschied zum Tenorhorn
Wie bereits erwähnt, hat das Baritonhorn gegenüber dem Tenorhorn eine weitere Mensur bzw. einen stärkeren Konus. Der Mensurunterschied zwischen den beiden Hörnern ist in etwa vergleichbar mit demjenigen zwischen Kornett und Flügelhorn, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt.
Aufgrund der weiteren Mensur kann der Grundton des Baritons leichter als Pedalton (Orgelpunkt) gespielt werden als auf dem Tenorhorn. Weiterhin klingt das Bariton
etwas weicher und in den tiefen Lagen voller als das Tenorhorn.
Heutzutage werden Tenorhornstimmen meistens, wegen des weicheren
Klanges, mit einem Bariton gespielt. Außerdem führt die weite Mensur
dazu, dass die Intonation auf dem Bariton variabler ist als die des Tenorhorns. Daher können vor
allem in den tiefen Lagen schlecht stimmende Töne vom Baritonspieler
noch leichter mit dem Ansatz korrigiert werden.
Anzahl Ventile
Ein Unterschied zum Tenororn (drei Ventile, oder auch vier) liegt auch darin, dass das Bariton meist mit vier
(manchmal auch 5) Ventilen ausgestattet ist. Das vierte Ventil ist ein Quartventil,
welches nicht nur zu einer besseren Stimmung bestimmter Töne (c und F
mit 4 statt 1+3, H und E mit 2+4 statt 1+2+3) beiträgt, sondern dem
Instrument eine um die Quarte erweiterte Tonskala in der Tiefe verleiht
(tiefster Ton außer Pedalton Kontra-B ist Kontra-H ).
Notation
Die Tenorhornstimme wird im Violinschlüssel notiert, während die Stimmen für das Bariton oft auch im Bassschlüssel geschrieben werden. Stimmen im Violinschlüssel für das Bariton werden oftmals aber ebenfalls verwendet, insbesondere in Südwestdeutschland und in der Schweiz. Dies hat traditionelle Gründe, in der Praxis sind Baritonspieler oft Blechbläser, die auf den hohen Instrumenten Trompete, Flügelhorn oder Es-Horn begonnen haben und deshalb die B-Stimmen mit Violinschlüssel gewohnt sind. Gelernte Baritonspieler beginnen heute zunehmend mit klingender Notation (C-Stimme) und Bassschlüssel.
Im Posaunenchor wird meist das Baritonhorn im Bass und das Tenorhorn im Tenor eingesetzt. Hier werden beide Stimmen in der Regel im Bassschlüssel notiert.
Verwendung des Baritonhorns
Während das Baritonhorn früher getrennt vom zumeist dreistimmigen Tenorhornsatz notiert und verwendet wurde, hat sich diese Unterscheidung ungefähr seit Beginn der 1990er Jahre überlebt. Bei der Besetzung der Blasorchester wurde zunehmend auf das 2./3. Tenorhorn verzichtet und somit nur noch die Bariton- und 1. Tenorhorn-Stimme besetzt. Die Besetzung in der westeuropäischen/amerikanischen Literatur sieht bei den modernen Stücken sehr oft nur eine Stimme für Tenorhorn und Baritonhorn vor, dann aber im Violin- und Bassschlüssel notiert.
Bei Neuanschaffungen geht der Trend vom Tenorhorn zum Baritonhorn. Die Anforderungen an den Baritonspieler werden durch diese Praxis erhöht, da er nunmehr nicht nur für die Bariton- sondern auch für die Tenorlage im Blechregister zuständig ist. Konkret stoßen Baritonstimmen mittlerweile bis zum klingenden b' und höher vor, z. B. im Stück MacArthur Park von Philip Sparke. Die bereits erläuterten Unterschiede zwischen Tenor- und Baritonhorn werden so nicht mehr für ein erweitertes Klangbild genutzt. Andererseits sind die beiden Hornvarianten in den höheren Lagen (ungefähr vom b aufwärts) aufgrund ihres beinahe identischen Klangspektrums in diesen Lagen ohnehin kaum voneinander zu unterscheiden, da die Formanten dort keinen Einfluss mehr haben.
Neuere Kompositionen besetzen die Tenorlage zunehmend mit dem Waldhorn, beispielsweise in Arrangements von Filmmusik, was die Einsatzmöglichkeiten des Tenorhorns bei moderner Blasmusik weiter einschränkt. Die Beliebtheit von Tenor- und Baritonhorn in der traditionellen Blasmusik (insbes. Marsch- und Polkaliteratur) ist indes ungebrochen, z. B. beim Stück Böhmischer Traum von Norbert Gälle. Die Stimmführung des Baritonhorns unterscheidet sich deutlich von derjenigen des Tenorhorns, so wie sich die Baritonstimme und -lage generell deutlich von der Tenorstimme unterscheidet (Beispiel: Florentiner Marsch von Julius Fučík). Das Baritonhorn erfüllt im Blasorchester oft die gleiche Funktion wie das Fagott, wobei zweiteres nur bei symphonischen Blasorchestern besetzt ist.
Zum englischen baritone
Das englische baritone horn, das dem deutschen Tenorhorn entspricht (s.o.), besitzt in der Regel drei oder vier Périnetventile ohne Kompensationssystem. In Großbritannien ist es praktisch ausschließlich in Brass Bands anzutreffen. In den USA wird es auch häufig in High-School- und College-Kapellen gespielt, da viele Schulen noch ältere Leihinstrumente im Fundus haben. Diese werden bei Neuanschaffungen aber vermehrt durch einfache Euphonien ersetzt.
Das heute noch gelegentlich anzutreffende Missverständnis, dass es sich bei dreiventiligen Instrumenten grundsätzlich um Baritone und bei vierventiligen um Euphonien handele, geht darauf zurück, dass manche amerikanischen Hersteller früher ihre Topmodelle unverständlicherweise als "Euphonien" und ihre Einsteigermodelle als "Baritone" vermarkteten. In der Praxis sorgt die unterschiedliche Interpretation des Begriffs Bariton(e) in der deutschen bzw. englischen Sprache in deutschsprachigen Musikerkreisen für gelegentliche Irritationen, da die Bezeichnungen bei vielen Notensätzen auf die englische Sprache abgestimmt sind (betrifft sowohl Titel wie auch Instrumentenbezeichnungen, insbesondere bei den regen Verlagen aus den Benelux-Ländern).
Ein sehr ähnliches Instrument wie das englische Bariton ist auch in Frankreich als baritone oder barytone gebräuchlich, dort jedoch eher mit drei Ventilen und Kompensationssystem.
Unterricht
Willst du Baritonhorn lernen, schau dich mal auf dieser Website nach Einzelunterricht für Baritonhorn (Baritonhornunterricht).
Die Barockoboe ist eine historische Bauform der Oboe. Sie wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts im Umfeld des französischen Königshofes (z. B. Jean de Hotteterre) aus der Schalmei entwickelt.
Als Taille wurde unspezifisch eine Barockoboe mit einer Stimmung etwa eine Quinte unterhalb der gewöhnlichen Oboe bezeichnet, im Gegensatz zum Oboe da Caccia, die eine genaue Bauform meint.
Bauform
Die Neuerungen gegenüber der Schalmei waren die Aufteilung des
Instruments in drei voneinander trennbare Teilstücke, eine engere Mensur, ein verändertes Endstück und zwei Klappen für die tiefsten Töne. Am bedeutendsten war allerdings, dass das Doppelrohrblattvnun direkt zwischen die Lippen des Spielers genommen wurde, während es
bei den Vorläuferinstrumenten noch entweder vollständig in den Mund
genommen wurde (ohne dass der Spieler dabei das Doppelrohrblatt
berührte) oder in einer Kapsel eingeschlossen war.
Nach dem Barock bekam die Oboe nach und nach mehr Halbtonlöcher mit einem immer ausgefeilteren Klappensystem sowie eine noch engere Bohrung und entwickelte sich dadurch zur modernen Oboe. Dadurch verschwanden allerdings ihre spezifischen Klangeigenschaften zugunsten einer weitgehenden Einheitlichkeit aller Halbtöne und einer höheren Lautstärke.
Einsatz
Heutzutage wird die Barockoboe im Rahmen der historischen Aufführungspraxis für die Wiedergabe von Barockmusik eingesetzt.
Die Oboe wurde im Barock zunächst von Blockflötisten gespielt, da ihre Griffweise im Wesentlichen zur (Block-)Flöte identisch war. Durch die Notwendigkeit der Spezialisierung der Ansatz-, Blas- und Rohrbaukunst gab es bald eine Separierung der Aufgaben.
Unterricht
Barockoboe wird meist begleitend zum Musikstudium an Musikhochschulen und Konservatorien in speziellen Studiengängen und auch in Meisterkursen gelehrt. Finde Meisterkurse und Workshops für Barockoboe auf dieser Website!
Mit Barockposaune (auch Renaissanceposaune, Sackbut oder Sackbutt) bezeichnet man heute die Form von Posaune, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert üblich war. Sie wurde von der
modernen Bauart seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verdrängt,
zunächst im deutschen und osteuropäischen und dann im amerikanischen
Raum. In französischen und englischen Orchestern hielt sich die ältere
Bauart bis weit ins 20. Jahrhundert.
Bauform
Die sogenannte „Barockposaune“ zeichnet sich durch eine engere Mensur (ca. 10 mm) und einen Schallbecher
mit geringem Öffnungswinkel und einem Durchmesser von deutlich unter
20 cm aus. Dagegen haben moderne Posaunen haben eine Mensur von etwa 11,5 bis
13,5 mm und einen Schallbecher von etwa 22 cm.
Die Barockposaune wird sie mit einem flachen und engen Mundstück mit einem sehr scharfkantigen Übergang vom Kessel in die Seele angeblasen. Dadurch wirkt der Klang prinzipiell leiser als der der modernen Posaune und zugleich „herber“, „klarer“, „schlanker“. In Ensembles mit Streichern, Sängern oder Blockflöten wirkt der Klang der Barockposaune selbst im Forte nicht so dominant wie Posaunen moderner Bauart.
Die Barockposaunen bilden eine Instrumentenfamilie von Bass- (in Tief-E), Tenor- (in A), und Altposaune (in d). Die (damals eher unübliche) Bassposaune ist mit 3,7 m deutlich länger als die moderne Bassposaune in B (2,7 m), hat dennoch eine engere Mensur. Ihr Posaunenzug ist sehr lang, sodass ein Schwengel am Zugsteg angebracht wird, um diesen bis zur 7. Position hinauszuziehen. Die Barockposaune stand in der Regel im Cornettton (a′ = 476,3 Hz) , also bezogen auf den heutigen Kammerton von 440 Hz eine Sekunde/einen Halbton höher. Die moderne Posaunenstimmung in B entspricht somit der Stimmung alten Tenorposaune in A.
Der Sackbut
Das Instrument ist seit der Renaissance gebräuchlich und wird zuerst 1468 anlässlich der Hochzeitsfeier von Karl dem Kühnen und Margaret von York in Brügge als Sackbut erwähnt. Der Name Sackbut stammt aus dem Mittelfranzösischen sacquer und bouter („drücken“ und „ziehen“; in Frankreich wurde das Instrument sacqueboute genannt.) Das Sackbut wurde aber erst ab dem Hochbarock (Händel) zusammen mit Trompeten eingesetzt. (In Renaissance und Frühbarock war das typische zugeordnete Sopraninstrument der Zink.)
Die Bezeichnung Sackbut wird neben dem Begriff Barockposaune verwendet, um das historische Instrument von seinem modernen Gegenstück zu unterscheiden.
Unterricht für Barockposaune
Wie viele Instrumente der historischen Aufführungspraxis kann man auch die Barockposaune meist im Rahmen eines Musikstudiums an Hochschule und Konservatorien lernen. Mittlerweile ist es wieder ein eigenes Fach an Musikhochschulen. Darüber hinaus gibt es Meisterkurse und spezielle Workshops, nach denen du auf dieser Website suchen kannst!
Eine Barocktrompete ist eine historische Form der Trompete, die zur Zeit der Barockmusik (17. und 18. Jahrhundert) in Gebrauch war und heutzutage im Rahmen der historischen Aufführungspraxis wieder zur Aufführung solcher Musik verwendet wird.
Bauformen
Die Barocktrompete ist im Normalfall gestreckt bügelförmig (so
genannte Langtrompete). Ihr Rohr ist zylindrisch, zweimal gebogen und
nahezu doppelt so lang wie das einer modernen Trompete in entsprechender
Stimmung. Am häufigsten waren die Grundtöne C und D – aus diesem Grunde gilt besonders D-Dur bis heute als besonders festliche Tonart. Aber auch B, Es und F kamen
als Grundtöne vor. Kürzere, höher klingende Varianten wurden auch als Trombetta bezeichnet.
Der Tonvorrat der Barocktrompete ist zunächst auf die Naturtonreihe beschränkt. Üblich waren aber Spielhilfen: der kurze Zug für die Tromba und das Corno da caccia, der lange Zug für die Tromba da tirarsi und das Corno da tirarsi. Sie sind unverzichtbar, um z. B. die in J. S. Bachs Trompetenstimmen vorkommenden naturtonreihenfremden Töne sauber zu spielen und die physikalisch reinen, aber musikalisch unreinen Naturtöne zu korrigieren. Natürlich waren auch Umstimmbögen und Umstimmschleifen in Gebrauch.
Trompete vs. Naturhorn
Die Abgrenzung zwischen Trompete und Naturhorn war im Barock noch weniger eindeutig als bei den heutigen Varianten dieser Instrumente. Ab etwa 1700 begann das Horn sich in seiner Mensur zu verselbständigen, indem es immer konischer gebaut wurde, während die Trompete sich weiterhin erst kurz vor der Stürze zu erweitern begann. Die Verwandtschaft zwischen den beiden Instrumenten drückt sich auch in experimentellen Trompetenbauformen aus, die dem Horn nahekommen, so etwa die runde, eng gewundene „Schnecken-“ oder „Jägertrompete“, die wie ein kleines Horn aussah, die wendelförmig gewundene „Büchsentrompete“ sowie die „Brezeltrompete“ .
Mundstück
Das Mundstück der Barocktrompete ist kesselförmig. Verglichen mit
modernen Trompetenmundstücken fällt der flache Rand auf, der für den
modernen Trompeter ungewohnt und unbequem ist. Da dieser flache Rand
keine klanglichen Auswirkungen zeigt, kann der heutige Trompeter getrost
ein Mundstück mit gewohntem abgerundeten Rand und mit gewohntem Kessel
für seine Barocktrompeten-Instrumente verwenden. Nur der Mundstückschaft
muss den historischen Maßen entsprechen, weil er den barocken Klang
erzeugt. Natürlich sind auch im Barock Mundstücke in verschiedenen
Größen überliefert, wobei die großmensurigen für die Spieler der tiefen
Lage der Trompete gedacht sind. Auch die Horninstrumente wurden im
Barock mit Kesselmundstück, d. h. mit Trompetenmundstück von Trompetern
gespielt. Erst um die Mitte des 18. Jh. entstand das trichterförmige
Hornmundstück, das ausschließlich von Hornisten gespielt wird.
Zugtrompete und Zughorn
Ebenfalls schon seit dem 15. Jahrhundert gab es die nach dem Posaunen-Prinzip funktionierende Zugtrompete (Tromba da tirarsi). Allerdings ist der Zug hier nicht u-förmig, sondern ein gerades zylindrisches Rohr, das zwischen Mundstück und Instrument teleskopartig bewegt werden kann. Dieser Zug versetzt die Tromba da tirarsi in die Lage, bereits in der eingestrichenen Oktave, - in der ohne Zug nur die Dreiklangstöne c1, e1, g1 auf der Naturtrompete sauber intoniert werden können, - alle chromatischen Halbtöne sauber erklingen zu lassen. Aus diesem Grund hat J. S. Bach dieses Instrument häufig in den Schlusschorälen seiner Kantaten als cantus firmus-Verstärkung im Sopran eingesetzt. Entsprechend existierte unter den Hörnern ein Corno da tirarsi („Zughorn“) mit einem längeren zylindrischen Mundrohr zur Aufnahme des Zuges, der hier allerdings deutlich kürzer ist als bei der Tromba da tirarsi. Analog zum Unterschied zwischen Tromba (mit kurzem Zug) und Tromba da tirarsi (mit längerem Zug) gilt dieser auch für Corno da caccia (mit kurzem Zug) und Corno da tirarsi (mit längerem Zug). Johann Sebastian Bach verlangt in Kantate BWV 46 „Tromba ô Corno da tirarsi“, d. h. „Tromba da tirarsi oder Corno da tirarsi”. Die in dieser Stimme enthaltenen Töne sind auf beiden Instrumenten spielbar. Die Wahl zwischen den beiden Instrumenten - und damit die Wahl der Klangfarbe - überlässt er dem Spieler. Weitere vier Kantaten sehen eins der beiden Instrumente vor.
ClarinoDer gewöhnlich in Partituren zu findende Begriff „Clarino“ bezeichnet die hohe Trompetenlage
entsprechend der älteren Trompetentradition. Für diese wurde gewöhnlich
der Violinschlüssel verwendet, während die tieferen Lagen wie der Prinzipal andere
Schlüsselungen erhielten. Die Bezeichnung der Barocktrompete als
„Clarino” ist insofern irreführend, als dass im Barock hierunter stets
die Lage, aber kein eigenständiges Instrument verstanden wurde. Als im
Spätbarock die frühe Klarinette in Partituren aufzutauchen begann, wurde sie ebenfalls häufig als „Clarino” bezeichnet, woher auch ihr heutiger Name rührt.
Unterricht in Barocktrompete
Auch hier gilt wie für andere Instrumente der historischen Aufführungspraxis, dass die Barocktrompete meist im Rahmen eines Musikstudiums an Musikhochschulen und Konservatorien gelehrt wird. Darüber hinaus gibt es diverse Workshops und vor allem Meisterkurse. Schau dich einfach auf dieser Website nach einem Lehrer oder Kurs um!
Das Bassetthorn (engl. basset-horn, frz. cor de basset, it. corno di bassetto) ist eine Tenor-Klarinette in F, eine Quarte tiefer als die Klarinette in Bb mit einem Tonumfang von F-f′′′ (in neueren Partituren im Violinschlüssel c-c′′′′ notiert, daher eine Quinte tiefer klingend als notiert).
Wie die Klarinette besteht das Bassetthorn aus fünf Teilen, die, abgesehen vom S-Bogen, der anstelle der Birne das Mund- mit dem Oberstück verbindet, auch die gleichen Namen tragen. Der
Schallbecher ist aus Metall und bei modernen Instrumenten in
„Pfeifenform“ aufwärts gerichtet wie bei der Bassklarinette. Die Mechanik kann entweder nach dem Böhm-System oder in deutscher Griffweise gebaut sein. Sie unterscheidet sich wesentlich von derjenigen der Bassklarinette.
Eingesetzt wurde das Bassetthorn beispielsweise bei Mozart, Mendelssohn und in einigen Opern von Richard Strauss.
Wer Bassetthorn lernen will, sucht am besten nach einem Klarinettenlehrer, der auch Erfahrung mit Bassetthorn hat.
Hier zwei Bassetthörner mit zwei Klarinetten:Der Büchel ist von der Bauart her dem Alphorn sehr ähnlich, da aus einem konisch zulaufenden Rohr aus Holz bestehend. Seine Bauform ist jedoch nicht gestreckt, sondern in drei Teilen nebeneinander gefaltet. Büchel sind meistens in B oder C gestimmt. Die Baulänge eines Büchels ist etwa 90 cm. Zum Spielen wird er horizontal in den Händen gehalten, vergleichbar mit der Handhabe einer Trompete.
Die Blockflöte (engl. recorder; frz. flûte à bec, flûte douce oder flûte d‘Allemagne; it. flauto dolce; span. fiauto) ist ein Holzblasinstrument aus der Familie der Längsflöten mit schnabelförmigem Mundstück, das man in den Mund nimmt. Die Blockflöte gehört daher zu den Schnabelflöten. Zu diesen zählen schon einmal alle Flöten mit Kernspalt (bzw. alle außer der Orgelpfeife). Bei den Flöten mit Kernspalt wird der Luftstrom durch einen Windkanal geformt und an die Anblaskante des sogenannten Labiums (schräge Fläche an der Klangöffnung im Flötenkopf) geführt. Benannt ist die Blockflöte nach dem hölzernen Block, der in ihrem Kopf steckt und der nur eine enge Spalte, eben den Kernspalt, für den Luftstrom freihält.
Die Blockflöte hat meist sieben Grifflöcher und ein Überblasloch (Daumen). Die beiden untersten Grifflöcher können als Doppellöcher ausgeführt
sein, was die betreffenden Halbtöne besser spielbar macht. Bei den
größeren Blockflöten werden die meisten Tonlöcher wegen ihrer großen
Abstände mit Klappen geschlossen. Bei einfachen Blockflöten werden die
Tonlöcher meist zylindrisch gebohrt. Bei hochwertigeren Instrumenten
werden die Tonlöcher teilweise unterschnitten. Beim
Unterschneiden erweitert der Flötenbauer das Tonloch nach innen. Das
kann gleichmäßig, aber auch nur zum Mundstück oder zum Fuß hin
geschehen. Durch das Unterschneiden wird das Intonationsverhalten sowie
die Ansprache der Flöten entscheidend verbessert.
Barocke/internationale versus (auch in Deutschland seltene) deutsche Griffweise
Die gängigste Griffweise für Blockflöten ist die barocke Griffweise (auch: internationale oder englische Griffweise genannt). Sie hat die Eigenschaft, dass bereits für einen Ton der Grundskala, die vierte Tonstufe (also f2 und f3 auf einer c2-Sopranblockflöte),
ein Gabelgriff nötig ist. Unter Blockflötenpädagogen ist strittig, ob
dies das Erlernen des Instruments und das schnelle Spielen bestimmter
Tonfolgen nachhaltig erschwert.
Mit dem erneuten Aufkommen der Blockflöte im 20. Jahrhundert kam man deshalb auf die Idee, die Bohrung und die Lage der Grifflöcher zu modifizieren, insbesondere die Bohrung des drittuntersten Tonloches zu verengen. So kann die Grundtonleiter ohne Gabelgriffe gespielt werden (deutsche Griffweise). Bei bestimmten Tönen geht dies jedoch zu Lasten der sauberen Intonation, sie fallen zu hoch oder zu tief aus, und Gabelgriffe bleiben für die meisten von der Grundtonleiter abweichenden Töne trotzdem notwendig.
Die deutsche Griffweise ist daher auch im deutschsprachigen Raum auf
dem Rückzug und wird höchstens noch bei Instrumenten im Schulbereich
verwendet.
Der Ausdruck Bluesharp steht zum einen für eine diatonische Mundharmonika in Richterstimmung (siehe Mundharmonika) und zum anderen für das bluestypische Spiel auf eben dieser.
Für das Bluesspiel wird meistens eine Mundharmonika gewählt, deren Stimmung eine Quarte höher liegt als der Grundton des Liedes. Für einen Blues in C würde man folglich eine Mundharmonika in F wählen. Dies geschieht deswegen, weil der an sich diatonischen Mundharmonika durch sogenanntes Bending, bei welchem der Luftstrom in der Mundhöhle durch eine von Zunge und Gaumen gebildeten Engpass gepresst wird, den Stimmzungen Töne entlockt werden können, welche sie gewöhnlich nicht wiedergeben. Durch Zieh-Bending, bei dem der Luftstrom eingesogen wird, erklingen sie dabei einen Halbton oder gar einen Ganzton tiefer.
Durch diese Technik lassen sich nicht nur mehr Töne erreichen, sondern auch die bluestypische Klangfarbe und fließende Übergänge.
Wenn du dich für Bluesharp interessierst, kannst du auf dieser Website Angebote für entsprechenden Musikunterricht finden.
Der Bock ist eine Form der Sackpfeife bzw. des Dudelsacks.
Der Bock hat meistens einen Bordun zwei Oktaven unter dem Grundton. Der einzeln ausgeführte Bordun und die Melodiepfeife haben eine zylindrische Bohrung und ein einfaches Rohrblatt zur Tonerzeugung. Meist ist der Luftsack aus Fell gefertigt oder mit einem solchen bezogen, und die Windkapsel der Melodiepfeife ist meist in Form eines Ziegenbockkopfes ausgeführt. Die Luftzufuhr erfolgt heute im Allgemeinen mittels Blasebalg, was den Vorzug hat, dass vom Spieler gleichzeitig gesungen werden kann. Mundgeblasene Böcke wurden in Böhmen und dem benachbarten Egerland aber noch bis ins zwanzigste Jahrhundert gespielt.
An den Enden der Pfeifen sind meistens aufwärts gerichtete Stürzen aus Horn und Messing angebracht. (Eine Stürze ist ein Schalltrichter.) Die Melodiepfeife ist traditionell diatonisch und hat einen Tonumfang von der Quinte unter dem Grundton bis zur Sexte darüber, die Sexte unter dem Leitton fehlt meistens, außer bei den sorbischen und verwandten westpolnischen Böcken; es wird traditionell immer in Dur gespielt. Die Bordunpfeife ist beim "böhmischen" Bock über eine rechtwinklige Verbindung am Luftsack befestigt, sie ragt somit über die Schulter des Spielers abwärts. Beim "egerländischen" Bock hängt die Bordunpfeife gerade vor dem Spieler herab oder kann im Sitzen auf dessen Beine gelegt werden.
Übliche Stimmungen sind heute in Böhmen Es, in Bayern, Österreich und dem Sorbenland F, in Mähren G und D. Meistens sind bei den Instrumenten in egerländischer Bauform hohe Stimmungen von B bis hoch Es anzutreffen. Der Bordun weist beim böhmischen Bock ab der Stimmung F und tiefer normalerweise einen Rohrverkürzer auf.
Finde hier auf der Website Lehrerinnen und Lehrer für Unterricht auf dem Bock, oder finde einen passenden Workshop!
Die Bombarde ist ein Doppelrohrblatt-Blasinstrument aus der Familie der Kegeloboen, das unter anderem in der bretonischen Musik verwendet wird. Das Instrument ist ca. 30 Zentimeter lang und konisch gebohrt. Es hat 7 vorderständige Grifflöcher und ein angesetztes, weit ausladendes Schallstück.
Charakteristisch für die Bombarde ist ihr sehr kräftiger Klang. Das Instrument verlangt dem Musiker eine physische Anstrengung ab, die regelmäßige Pausen nötig macht. Daher spielt die Bombarde selten allein.
Die Bombarde ist vermutlich im 16. Jahrhundert in den Niederlanden entstanden und wurde um 1760 in Frankreich eingeführt. Ihr Name soll von dem Blasinstrument Bombart (Bomhart) abgeleitet sein.
Auf bretonisch heißt das Instrument ar vombard oder an talabard. Ein Bombardespieler heißt talabarder (sprich: talabardœr). In der bretonischen Musik wird die Bombarde meistens gemeinsam mit dem Biniou kozh verwendet oder im Rahmen der bretonischen Bagad (einer Art „Pipes and Drums”). In keiner anderen keltischen Gegend wird die Sackpfeife von einem vergleichbaren Rohrblattinstrument begleitet.
Willst du Unterricht für Bombarde, schau dich hier auf der Website nach einem Lehrer oder nach Workshops um. Schau dabei auch nach Lehrern, die Erfahrung mit Doppelrohrblattinstrumenten haben, z. B. Oboenlehrer.