Die Barockoboe ist eine historische Bauform der Oboe. Sie wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts im Umfeld des französischen Königshofes (z. B. Jean de Hotteterre) aus der Schalmei entwickelt.
Als Taille wurde unspezifisch eine Barockoboe mit einer Stimmung etwa eine Quinte unterhalb der gewöhnlichen Oboe bezeichnet, im Gegensatz zum Oboe da Caccia, die eine genaue Bauform meint.
Bauform
Die Neuerungen gegenüber der Schalmei waren die Aufteilung des
Instruments in drei voneinander trennbare Teilstücke, eine engere Mensur, ein verändertes Endstück und zwei Klappen für die tiefsten Töne. Am bedeutendsten war allerdings, dass das Doppelrohrblattvnun direkt zwischen die Lippen des Spielers genommen wurde, während es
bei den Vorläuferinstrumenten noch entweder vollständig in den Mund
genommen wurde (ohne dass der Spieler dabei das Doppelrohrblatt
berührte) oder in einer Kapsel eingeschlossen war.
Nach dem Barock bekam die Oboe nach und nach mehr Halbtonlöcher mit einem immer ausgefeilteren Klappensystem sowie eine noch engere Bohrung und entwickelte sich dadurch zur modernen Oboe. Dadurch verschwanden allerdings ihre spezifischen Klangeigenschaften zugunsten einer weitgehenden Einheitlichkeit aller Halbtöne und einer höheren Lautstärke.
Einsatz
Heutzutage wird die Barockoboe im Rahmen der historischen Aufführungspraxis für die Wiedergabe von Barockmusik eingesetzt.
Die Oboe wurde im Barock zunächst von Blockflötisten gespielt, da ihre Griffweise im Wesentlichen zur (Block-)Flöte identisch war. Durch die Notwendigkeit der Spezialisierung der Ansatz-, Blas- und Rohrbaukunst gab es bald eine Separierung der Aufgaben.
Unterricht
Barockoboe wird meist begleitend zum Musikstudium an Musikhochschulen und Konservatorien in speziellen Studiengängen und auch in Meisterkursen gelehrt. Finde Meisterkurse und Workshops für Barockoboe auf dieser Website!