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Cavaquinho

Ein Cavaquinho (port.,  [kavɐˈkiɲu]  ausgesprochen) ist ein Saiteninstrument aus der Familie der Zupfinstrumente. Es wird auch machimbo, machim, machete (auf den portugiesischen Atlantikinseln), manchete oder marchete, braguinha oder braguinho oder auch cavaco genannt.

Das Cavaquinho hat die Form einer Gitarre, ist von den Ausmaßen kleiner als diese, hat einen Korpus aus Holz und vier Saiten aus Metall. Ursprünglich stammt das Cavaquinho aus Portugal und hat sich von dort über Madeira, die Azoren, Kap Verde bis hin nach Brasilien verbreitet. Das Instrument zählt zu den Vorläufern der bekannteren hawaiische Ukulele.

Hauptsächlich sind zwei Stimmungen in Gebrauch: die klassische (afinação tradicional d'-g'-h'-d") und die moderne (afinação natural d'-g'-h'-e"). Seltener ist daneben die Stimmung in Quinten g-d'-a'-e" wie bei einer Mandoline anzutreffen. (Zum Vergleich: Die Ukulele ist meist g'-c'-e'-a' gestimmt.)

In Portugal wird das Cavaquinho mit vier Fingern der rechten Hand geschlagen (die Technik wird im Portugiesischen rasgado genannt) oder nur mit Zeigefinger und Daumen gezupft. Das Cavaquinho kann auch mit einem Plektrum gespielt werden. So ist es in Brasilien gebräuchlich.

Heutzutage hat das Cavaquinho große Popularität in der brasilianischen Musik und wird dort hauptsächlich im Samba als Harmonieinstrument sowie im Choro solistisch eingesetzt.

Der bekannteste Virtuose des Cavaquinho war der Brasilianer Waldir Azevedo. Er hat viele Kompositionen für das Cavaquinho verfasst, unter anderem das berühmte Stück Brasileirinho.

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Cümbüs

Die Cümbüş ist eine türkische kurz- oder langhalsige Laute ohne Bünde, das einem Banjo sehr ähnelt. Ihr kreisrunder, schüsselförmiger Metall-Resonanzkörper ist mit einem Trommelfell bespannt, das mit Schrauben gespannt wird. Die Cümbüs hat sechs Chöre bzw. ist mit 12 Saiten bespannt. Sie werden normalerweise wie die Saiten einer Oud gestimmt und mit einem Plektrum oder einem Federkiel gezupft.

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Cello

Das Violoncello ([ˌviolɔnˈtʃɛlo], Plural: Violoncelli; Abk.: Vc; Kurzform: Cello) ist ein Streichinstrument aus der Viola-da-braccio-Familie, der auch die Geige, die Bratsche und der Kontrabass angehören.

Das Cello ist im Wesentlichen wie eine Violine, doch ist es größer, und die Zargen sind im Verhältnis zum Umfang deutlich höher. Das Violoncello wird vom Violoncellisten mit einem Bogen gestrichen. Im Gegensatz zur Violine und Viola wird das Instrument (mit dem Hals nach oben) aufrecht zwischen den Beinen gehalten und steht heute meist mit einem ausziehbaren Stachel aus Metall, Holz oder neuerdings Carbonfaser auf dem Boden. Lediglich im Rahmen historischer Aufführungspraxis wird ein Cello wie eine Gambe mit den Beinen gehalten und ohne Stachel benutzt, wie bis etwa 1850 üblich. 

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Chapman Stick

Der Chapman Stick ist ein elektrisches bundiertes Saiteninstrument. Es besteht lediglich aus einem großen Griffbrett mit 8 bis 12 Saiten und ein bis zwei Induktionstonabnehmern. Die Grundversion dieses Instruments wurde Ende der 1960er-Jahre von dem Jazz-Gitarristen und Sessionmusiker Emmett Chapman aus Los Angeles entwickelt.

Das Instrument wird zum Spielen mit einem Gürtelclip und einer Halsschlaufe am Körper befestigt, so dass es nahezu senkrecht vor dem Spieler hängt. Die eingesetzte Spieltechnik ist das von (vor allem elektrischen) Gitarren und Bässen bekannte Tapping. Hierbei werden die Saiten durch Anschlag mit den Fingerkuppen auf die Bünde gedrückt und dadurch in Schwingungen versetzt. Bei Gitarren oder Bässen sind die so erzeugten Tonschwingungen gegenüber einer angeschlagenen Saite eher schwach, die Amplituden der Saitenschwingungen sind also klein. Um dies auszugleichen, entwickelte Chapman das sogenannte Low-tension-Prinzip; hierbei sind die Saiten weniger stark gespannt als bei Gitarre oder Bass. Der Stick eignet sich daher wesentlich besser für die Tapping-Technik als übliche E-Gitarren und Bässe.

Das Standardmodell verfügt über 10 Saiten, die in eine Bass- und eine Diskantgruppe aufgeteilt sind, wobei die jeweils tiefste Saite in der Mitte und die jeweils höchste am Rand des Griffbretts liegt. Die Saiten der Bassgruppe steigen in Quinten, die der Diskantgruppe in Quarten an. Gespielt wird mit beiden Händen, wobei sowohl die Möglichkeit, beide Saitengruppen gleichzeitig zu verwenden, zum Einsatz kommt als auch die Möglichkeit, mit beiden Händen in einer Gruppe zu spielen.

Was die Stimmung der Saiten angeht, gibt es sehr viele Möglichkeiten. Bei der klassischen Methode wird die tiefste Basssaite auf C und die tiefste Diskantsaite auf Fis gestimmt.


Charango

Das Charango ist ein kleines Zupfinstrument aus der südamerikanischen Andenregion, was äußerlich einer Gitarre oder Laute in Ukulelengröße ähnelt. Als Resonanzkörper wurde ursprünglich der getrocknete Panzer eines Gürteltieres verwendet. Heutzutage wird der Resonanzkörper überwiegend aus Holz, seltener aus Schildkrötenpanzer gebaut.

Je nach Charangotyp ist das Griffbrett mit 5 bis 17 Bünden (oder noch einigen mehr) versehen. Bespannt ist das Charango mit fünf Nylon-Doppelsaiten (seltener auch Metallsaiten, oder auch Nylon- und Metallsaiten gemischt) mit unterschiedlichen Stärken. Die Tonhöhe ist dabei nicht in aufsteigender Reihenfolge, sondern überkreuzt. Die gebräuchlichste Stimmung, das Charango Tipo oder a-moll-7-Stimmung, ist e″e″—a′a′—e″e′—c″c″—g′g′ (SOL DO MI LA MI). Die mittleren Saiten sind unterschiedlich gestimmt, ein hohes und ein tiefes e, die obersten beiden g, dann die vierten mit a, die zweiten mit c und die unteren wieder mit einem hohen e. Dadurch ist es für gitarregewohnte Spieler relativ schwer, das Instrument zupfend zu spielen.


Cimbalom

Das Cimbalom ist ein iraktisches Saiteninstrumente bzw. eine Variante des Hackbretts bzw. Zymbals, also eine Kastenzither. Es ist schon seit ca. 5000 Jahren im Gebiet des heutigen Irak bekannt.
Gespielt wird es sowohl durch Anschlagen mit zwei Klöppeln als auch durch Zupfen der Saiten.

Aufgrund der weiten regionalen Verbreitung gibt es für das Instrument und seine Variationen viele unterschiedliche Bezeichnungen:
Cimbal, Cimbalum, Czimbalum, Cymbal, Cymbaal, Cymbalium, Cymbalom, Dulcimer, Doulce Melos, Hackbrett, Jewish Hammer, Psalterion, Shantoor, Sintour, Tambal, Tympanon, Zymbal.
Große Verbreitung haben diese Instrumente außer in der orientalischen Musik auch in Kroatien, Ungarn, Moldawien, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei und der Ukraine.

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Cister

Die Cister (=dt., Mittelalter: Cistole, Zitole, 16.-17. Jh.: Cither, Citter, Zitter, 18.-19. Jh. Sister; eng. 15.-16. Jh. cithren, cittern, später cithern; frz. citole [altfrz.], cistre, cithre, sister; it. cetera, cetra, citola, cistola; span. cedra, cistro, cítola) ist ein schon im frühen Mittelalter bekanntes Zupfinstrument mit kreisrundem, zum Hals hin birnenförmigen Korpus, mit flachem Boden und mit Zargen, deren Höhe sich zum Unterbügel hin verringert. Die an den Nägeln in der Zarge des Unterbügels befestigten Saiten sind über einen aufgesetzten Steg und über ein (früher als Rosette verziertes) kreisrundes Schalloch über das Griffbrett mit fest eingesetzten Bünden zu einer Wirbelplatte, später einem Wirbelkasten mit seitenständigen Wirbeln, gezogen.

Das Instrument hatte manchmal einen Bezug aus einfachen, meist jedoch aus doppelchörigen Stahlsaiten, deren Anzahl (4–12 Chöre) ebenso wechselte wie die zahlreichen überlieferten Stimmungen. Meist trifft man heutzutage auf offene Stimmungen wie: cc—ee—gg—c′c′—e′e′—g′g′ (sechschörig); gelegentlich auch auf Mandolastimmungen. Während der Renaissance hatten Cistern meist vier (e′e′—d′d′—gg—hh) bis zu zehn Chöre, moderne Varianten haben in der Regel fünf bis sechs.

Die Saiten wurden mit einem Plektrum oder einem Federkiel angerissen, seltener mit den Fingern gezupft.

Namensvielfalt

Im deutschen Sprachraum existieren verschiedene Namen für Cistern, die stets für große Verwirrung sorgten und sorgen. Außer den weiter oben genannten Bezeichnungen waren im Laufe der Geschichte noch die Begriffe Citer, Cithar, Citter, Cythar, Cytthar, Sister, Siter, Wartburglaute, Ziethar, Ziter, Zithar, Zütter und Zyther in Verwendung. Der alte Name Zitter und alle Namen, die -zither enthalten, macht die Verwechslung mit der Zither leicht möglich. Durch den besonders in der Schweiz bekannten Namen Halszither (Zithern haben keinen Hals) wird eine klare Unterscheidung ermöglicht. Der Begriff Lutherzither entstand offenbar im 19. Jahrhundert durch die Annahme, dass Martin Luther ein „Meister der Cister” gewesen sein soll. Dafür gibt es allerdings keine historischen Belege.


Cittern (10-saitig)

Cittern sind Zupfinstrumente aus der Familie der Kastenhalslauten. Ihr Name leitet sich wohl vom griechischen Wort kithara für ein leierartiges Instrument ab. Sie sind in der Regel zehnsaitig (in fünf Chören) und offen gestimmt.
Davon abgesehen weisen sie große Ähnlichkeit mit den meisten Vertretern der Cistern auf, zu denen sie auch gerechnet werden können. Auch sie haben einen tropfen- oder birnenförmigen Korpus, werden stets mit Metallsaiten über einen meist bewegelichen Steg bespannt und haben festeingelassene Bünde.

Unterricht im Cittern-Spielen kannst du bekommen, indem du dir einen Lehrer hier auf der Website suchst.


Cuatro

Das Cuatro ist eine kleine viersaitige (sp. cuatro ‚vier’) Gitarre, die unter anderem im Norden Südamerikas (Venezuela, Kolumbien, Surinam), in Mexiko, auf Trinidad und Tobago und in der Karibik gespielt wird, meist als Begleitung zu Gesang und/oder Tanz.  In Puerto Rico and Venezuela wird das Cuatro als Ensembleinstrument sowohl für weltliche als auch religiöse Musik eingesetzt. In Venezuela ist das Cuatro weit verbreitet, und das Instrument spielen zu lernen ist an vielen Schulen Pflichtfach.

Das Cuatro stammt von der portugiesischen viersaitigen Cavaquinho des 15. Jahrhunderts ab.

Das Cuatro misst in etwa 80 cm in der Länge, wovon der Hals etwa 45 cm einnimmt. Der Korpus ist etwa 25 cm breit und 10 cm tief. Es wird mit schnellen rhythmischen Schlägen gespielt und eher selten gezupft.

Typische Rhythmen für das Cuatro sind der Vals und der Joropo. Durch die rhythmischen Schläge übernimmt das Cuatro Funktionen der Percussion.

Stimmung

  • Gestimmt wird das Cuatro wie eine Ukulele, gegenüber dieser klingen die 1. und 4. Saite aber eine Oktave tiefer, also entweder g—c′—e′—a oder auch a—d′—fis′—h
  • Cuatro von Venezuela: a′—d″—fis″—h′
  • Cuatro in Puerto Rico: Fünf Doppelchöre (wie die kubanische Tres), in Quarten gestimmt: H—e—a—d′—g′, mit H und e in Oktaven, a d g unisono.
Neben diesem modernen Instrument gibt es eine Variante mit 4 Saitenpaaren, Tres Puntos, und verschiedenen ältere Formen: Tulipán, Antiguo und Higuera.

Unterricht

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