Instrumentenglossar

Pferdekopfgeige

Die Pferdekopfgeige (Morin Chuur, Matouqin) ist ein traditionelles mongolisches Streichinstrument, welches zu den Kastenspießlauten gehört. Sie gilt als wichtigstes, nationales Instrument in der Mongolei, ist aber auch in China bekannt.
Die Pferdekopfgeige besteht aus einem kleinen, kastenförmigen Korpus, welcher früher aus einem mit einer Tierhaut überspannten Holzrahmen, heutzutage meist aber ganz aus Holz besteht. Er ist entweder quaderförmig oder durch die trapezförmige Oberfläche ein Prisma. Darauf sitzt ein langer, dünner Hals ohne Griffbrett, an dessen oberen Ende ein Wirbelkasten sitzt, der von dem namenstiftenden, kunstvoll geschnitzten Pferdekopf geziert wird.
Die Pferdekopfgeige hat zwei Saiten aus mongolischem Pferdehaar, deren einzelne Haare keinerlei Zusammenhalt aufweisen - also nicht einmal verzwirbelt sind. Es werden allerdings auch Nylon-Saiten verwendet. Die Saiten sind entweder in einer Quinte oder einer Quarte gestimmt. Da die Morin Chuur kein Griffbrett hat, werden die Töne dadurch bestimmt, dass der Spieler mit den Fingernägeln (Daumen, Zeige- und Mittelfinger), sowie mit den Fingerkuppen (Ring- und kleiner Finger) zur Seite drückt. Dies ermöglicht dem Spieler eine Vielzahl von effektvollen Techniken. Häufig wird versucht mit dem Instrument Tierlaute wie das Wiehern von Pferden nachzuahmen. Gespielt wird, indem der Korpus zuwischen den Knien eingeklemmt wird.

Wer sich für das Spiel der Pferdekopfgeige interessiert, kann sich auf dieser Website nach ensprechendem Musikunterricht umschauen.