Improvisation in der Musik steht für das Spielen von Melodien, Harmonien oder ganzen Stücken, die nicht zuvor ausgearbeitet oder gar schriftlich festgehalten wurden, sondern während des Geschehens erst erfunden werden. Dadurch bildet die Improvisation in gewisser Weise einen Gegensatz zur Komposition, bei der ein Stück in Notenschrift niedergeschrieben wird, sodass nach dieser Partitur gespielt werden kann.
Um sinnvoll (also für ein Publikum geeignet) improvisieren zu können, muss der Musiker oder müssen die zusammen improvisierenden Musiker einige Bedingungen erfüllen. Natürlich müssen sie ihre Instrumente (oder ihre Stimme) besonders gut beherrschen, damit sie die nicht vorher geübten Tonfolgen auch so fehlerfrei wie möglich zustande bringen. Wenn auch der Text zum Gesang improvisiert wird, muss der Sänger ein gutes Sprachgefühl und gegebenenfalls etwas Übung haben. Außerdem ist ein musiktheoretisches Wissen erforderlich, welches darüber Auskunft gibt, welche Töne und Tonfolgen (Tonleitern, Harmonien, Rhythmen, uvm.) zum jeweiligen Musikstil passen. Denn Improvisation heißt nicht, dass alles erlaubt ist. Viel mehr sind je nach den Umständen bestimmte Anforderungen zu erfüllen.
Häufig wird nicht alles von Grund auf improvisiert, sondern eine Melodie zu einer bestehenden Harmonie oder um eine bestehende Grundmelodie herum. Im Jazz gibt es beispielsweise meist ein Thema, mit dem ein Stück beginnt und aufhört, und dazwischen schlagen sich die Instrumente gewissermaßen in die Büsche. In der Rockmusik werden öfters Soli improvisiert, während der Rest des Liedes überwiegend unverändert bleibt.
Wer sich für musikalische Improvisation interessiert, kann auf dieser Website Musiklehrer finden, die einem Unterricht geben und dabei weiterhelfen können.
Die Instrumentenkunde ist ein Fachbereich der Musikwissenschaft, in welchem der Versuch unternommen wird, Musikinstrumente zu sammeln (erfassen) nach verschiedenen Gesichstspunkten (z.B. Tonerzeugung, Bauform, Baumaterial, Spielweise) zu ordnen (klassifizieren) und ihre Entwicklung nachzuvollziehen. Auch wird ihre Verwendung in Kompositionen aller möglichen Musikrichtungen untersucht. Gegenstand der Forschung sind dabei sämtliche zum Musizieren verwendeten Mittel aus allen Kulturkreisen der Erde.
Die bis heute international gängige Einteilung der Musikinstrumente erfolgt über die Hornborstel-Sachs-Sytematik, welche die Instrumente nach der Art ihrer Tonerzeugung klassifiziert. Die ursprünglich vier und mittlerweile auf Grund von technischem Fortschritt um eine fünfte erweiterten Grundkategorien sind:
- Idiophone, bei denen der Klangkörper selbst zum Schwingen gebracht wird.
- Membranophone, bei denen die Schwingung einer über den Klangkörper straffgespannten Membran den Ton erzeugt.
- Chordophone, bei denen mindestens eine Saite an mindestens zwei Punkten über das Instrument gespannt und zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt wird.
- Aerophone, bei denen die an oder in das Instrument geführte Luft in Schwingung versetzt wird.
- Elektrophone, bei denen der Ton entweder eltronisch verstärkt, verändert, verarbeitet oder sogar erzeugt wird.
Instrumentenkunde wird auch von Musiklehrern auf dieser Website gelehrt (und teilweise ebenfalls über diesem Glossar im doppelten Sinn dilettantisch verbreitet).
Integratives Stimmtraining ist eine besondere Form des Gesangsunterrichtes, bei dem zu den üblichen Lehrgegenständen und -inhalten noch weitere hinzukommen, welche ebenfalls einen Einfluss auf die Stimme und den Gesang haben können. So stehen auch Atemübungen zur Anpassung des Gesanges an den individuellen Atemrhythmus und ein spezielles Körpertraining für das ideale Körpergefühl auf dem Programm. Ein Vorteil ist, dass viele Übungen - einmal erlernt - auch selbstständig durchgeführt werden können.
Integratives Stimmtraining ist eine recht junge, markengeschützte Technik, die von Romeo Alavi Kia im Laufe seiner in den 1980er Jahren betriebenen Studien entwickelt wurde und von ihm selbst auch praktiziert wird.
Wer sich für Unterricht in Integrativem Stimmtraining interessiert kann auf dieser Website entsprechende Gesangslehrer und Stimmtrainer finden.
Unter Interpretation versteht man in Bezug auf Musik zweierlei.
In der hier relevanteren Bedeutung bezeichnet "Interpretation" eine Aufführung eines Musikstückes (vor allem aus der Kunstmusik), bei der es darauf ankommt, sich möglichst genau an die Vorgaben des Komponisten zu halten (Werktreue). Da sich allerdings nicht alle Aspekte der Musik vollkommen klar darstellen lassen, gibt es vor allem beim Tempo, der Dynamik und der Artikulation einen gewissen Spielraum, den der Dirigent oder Musiker auslegen, interpretieren muss. Dadurch bekommt jede Interpretation ihren eigenen Charakter.
Umgangssprachlich wird schon das bloße Aufführen irgendeines Liedes als Interpretation, bzw. der Aufführende als Interpret bezeichnet. Da es in vielen Musikstilen alleridngs nicht auf möglichst große Werktreue ankommt, sondern im Gegenteil in einigen (z.B. Blues, Jazz, Rock) Variationen und Improvisation keine Seltenheit oder sogar gewünscht sind, ist diese Verwendung es Ausdrucks begrifflich unzutreffend.
In der zweiten Bedeutung ist eine musikwissenschaftliche Disziplin gemeint, welche in der Literaturwissenschaft ihre Entsprechung in der Textinterpretation findet. Gemeint ist die Deutung der musikalischen Aussage im Sinne des Stils oder der Wirkung auf den Zuschauer. Sofern ein Werk dazu genügend Anahltspunkte (wie einen Liedtext, eine schriftliche Anmerkung oder eine explizite Programmatik) gibt, kann die Interpretation auch Bezug auf eine inhaltliche Aussage nehmen und sich so der Textinterpretation in gewisser Weise annähern.
Wenn du dich für die Interpretation von Musik interessierst,kannst du auf dieser Website Musiklehrer finden, die entsprechenden Unterricht anbieten.
Die Irische Bouzouki (engl. Irish bouzouki), bekannt von ihrem Einsatz im Irish Folk, wurde erst in den 1960er Jahren entwickelt und ist eine Kastenhalslaute (flacher Korpus!) aus der Familie der Cistern.
Suchst du Unterricht auf der Irish Bouzouki, schau dich doch auf dieser Website nach einer Lehrerin/einem Lehrer um! Vielleicht ist auch etwas Passendes bei den Workshops dabei!
Angelo Kelly auf seiner Live-DVD "The Traveller" (2009) mit einer Irish Bouzouki:
Irish Flute (in Schottland als Scottish Flute bekannt [1]) bezeichnet eine konisch gebohrte Holzquerflöte in der sog. „Simple System“ – Griffweise. Die Bauweise gleicht den Holzquerflöten des frühen 19. Jahrhunderts. Heute hergestellte Irish Flutes orientieren sich zumeist an dieser Bauweise, wenngleich technische Veränderungen vorgenommen werden, um die Bespielbarkeit zu optimieren. Die große Mehrheit der Irish-Flute-Spieler verwendet das „Simple System“ [2]. Einige Flöten sind darüber hinaus mit Klappen ausgestattet, die das Spiel zusätzlicher Halbtöne erlauben.
Geschichte
Trotz des Namens, der eine irische Herkunft nahelegt, stammt die Irish Flute keineswegs von dort [3]. Vielmehr handelt es sich um eine englische Version der Holztraversflöte, die im englischsprachigen Raum unter dem Namen „German Flute“ bekannt ist und vom englischen Flötisten Charles Nicholson Jr. radikal verändert wurde [4][5].
Die frühen Simple-System-Holzquerföten wurden ursprünglich nicht für Folkspieler konzipiert. Vielmehr waren sie günstig zu haben, da etliche klassische Flötisten Mitte des 19. Jahrhunderts auf das damals neue Boehm-System umstiegen. Die überflüssig gewordenen Holzquerflöten wurden von Folkmusikern weiterverwendet [6][7][8].
Im späten 19. Jahrhundert hatten sich zwei unterschiedliche Varianten von großlöchrigen Querflöten entwickelt, die von den Londoner Firmen Rudall & Rose und Boosey & Co hergestellt wurden. Letztere produzierten die sogenannten Pratten Flutes. Diese Flöten wurden von Robert Sidney Pratten entwickelt, der in den 1840er- und 1850er-Jahren ein bekannter Flötist war. George Rudall war ein ambitionierter Amateurspieler, der einige Zeit beim Sohn von Nicholson lernte, bevor er sich selbst aufs Unterrichten verlegte. Um 1920 lernte er John Mitchell Rose kennen, mit dem er eine lange Zusammenarbeit begann. [9]
Pratten selber war ein sehr bekannter Flötist, der ab und an im selben Orchester wie Nicholson einsprang. Zu jener Zeit spielte er eine Siccama Querflöte des Flötenbauers John Hudson, der diese Flöten herstellte. Gemeinsam entwickelten die beiden eine neue, verbesserte Holzquerflöte, die als „Pratten´s perfected Flute“ vorgestellt wurde. Hudson stellte dieses Modell seit 1852 unter seinem eigenen Namen her. Später sollte er es bei Boosey und Co produzieren, nachdem John Boosey ihm eine Führungsposition in seiner Manufaktur anbot [10].
Anders als die moderne Querflöte nach Theobald Boehm hat die Irish Flute, wie bereits erwähnt, eine Simple-System-Griffweise. Am besten lässt sich dieser Begriff im Deutschen mit "offener Griffweise" übersetzen, wenngleich die Griffe auf der Irish Flute von der offenen Blockflötengriffweise abweichen.
Die Irish Flute hat, genau wie die Tin Whistle, sechs gegriffene Tonlöcher. Halbtöne werden, falls gewünscht, durch den Einsatz von Klappen erzeugt. Die übliche Stimmung ist D. Das bedeutet, dass der Ton D erklingt, wenn alle 6 Löcher verschlossen sind (je drei mit der linken und drei mit der rechten Hand gegriffen). Die Tonleiter, die entsteht, wenn die Finger nacheinander angehoben werden, ist D-Dur. Die modernen Boehmquerflöten erzeugen dieselbe Tonleiter. Einzig die dritte Tonstufe ist auf den Boehmflöten auf den Ton F gestimmt. Die Irish Flute hat an derselben Stelle den Ton Fis.
Die Pratten Flutes zeichnen sich durch eine größere Innenbohrung und einen entsprechend lauteren Ton aus. Diese Eigenschaften sind das Resultat der Zusammenarbeit zwischen Pratten und Hudson. Die Rudall- &-Rose-Flutes hatten hingegen den Ruf, einen tieferen und klareren Ton zu besitzen, der jedoch ein wenig leiser war als der der Pratten Modelle. Diese Aussage ist jedoch schwer zu verifizieren, da die Firma eine große Auswahl an unterschiedlichen Modellen hergestellt hat. Überwiegend wurde Cokus- und Buchsbaum für die Produktion der Flöten verwendet.
Viele der erhaltenen Flöten haben ein zusätzliches Fußstück, das es mittels Klappen erlaubt, sowohl den Ton C als auch den Ton Cis zu spielen. Bei den allermeisten Irish Flutes sind diese beiden Löcher nach wie vor vorhanden, jedoch nicht mit einer Klappe versehen.
Viele heutige Flötenbauer kopieren die alten Designs und berufen sich auf eine spezielle Serienummer oder ein besonderes Instrument. Technisch sind die neueren Flöten allerdings anders, da sie gleichschwebend auf A=440 Hertz gestimmt sind. Die Flöten von Rudall & Rose und Pratten waren bis auf wenige Ausnahmen mitteltönig gestimmt
Technische Eigenschaften
Die Irish Flute ist eine offen gegriffene Traversflöte, die eine diatonische Dur-Tonleiter erzeugt, wenn alle Finger der Reihe nach gehoben werden. Die meisten in der klassischen Musik eingesetzten Flöten haben, anders als die Irish Flute, Klappen, um weitere Halbtöne spielen zu können. Somit ist die Irish Flute vorwiegend für diatonisches Spiel geeignet. Aufgrund des verwendeten Werkstoffes und des etwas anderen Ansatzes, den das Spiel auf einer Holzquerflöte erfordert, hat das Instrument ein eigenes Timbre. Die meisten Irish-Flute-Spieler bevorzugen im Gegensatz zu klassischen Musikern einen tiefen, mitunter etwas rauchigen Ton. Wenngleich die D-Flutes am verbreitetsten sind, gibt es Irish Flutes mittlweile in diversen anderen Tonarten. Vor allem der englische Flötenbauer Tony Dixon baut Flutes in fast jeder Tonart.
Die D-Flute hat, wie erwähnt, sechs Fingerlöcher. Eine übliche Schreibweise für Griffbilder ist es, das geschlossene Loch als X darzustellen. Das geöffnete Loch wird als O geschrieben. Der Grundton D wird entsprechend als XXX-XXX geschrieben, da alle Löcher der Flöte geschlossen sind. Die darauf folgende Tonleiter ist:
D= XXX-XXX
E=XXX-XXO
Fis=XXX-XOO
G= XXX-OOO
A= XXO-OOO
H= XOO-OOO
(C= OXX-OOO)
CIS= OOO-OOO
Das überblasene D, der Sprung zur zweiten Oktave, wird abweichend als OXX-XXX gegriffen. Die höhere Oktave wird durch stärkeres Anblasen des Instrumentes erreicht. Der Rest der Tonleiter der hohen Oktave gleicht von den Griffen her der unteren Oktave.
Die Irish Flute hat ein zylindrisch gebohrtes Kopfstück. Der Korpus hingegen ist konisch, also trichterförmig gebohrt, wobei der größere Durchmesser in Richtung des Mundstückes zeigt und zum Ende der Flöte stetig abnimmt. Eine konische Bohrung führt zu größerer Stabilität der Intonation in der oberen Oktave.
Neuere Entwicklungen
Die meisten Irish Flutes sind aus Holz. Seit einigen Jahren experimentieren jedoch viele Flutemaker mit modernen Materialien wie Delrin (ein Polyoxymethylen/POM), PVC oder Bambus. Es gibt Flutes, die zusätzlich mit unterschiedlich vielen Metallklappen versehen sind, um Halbtöne zu spielen, die die traditionelle Bauweise sonst nicht ermöglichen würde. Einige der bekanntesten Irish-Flute-Bauer sind Ralph Sweet, Michael Grinter, Marcus Hernon, Patrick Olwell, Sam Murray, Terry McGee, Martin Doyle and Hammy Hamilton. Flötenbauer, die andere Materialien als Holz verwenden, sind Walt Sweet, der Sohn von Ralph Sweet (Delrin), Doug Tipple (PVC), Des Seery (Delrin) and William ("Billy") Miller (Bambus) und Tony Dixon (PVV, Delrin und Aluminium).
Spieltechnik
Die Spieltechnik der Irish Flute gleicht mit ihren typischen Verzierungen wie Cuts und Rolls der Spielweise der Tin Whistle.
Einflussreiche Irish-Flute-Spieler
• Matt Molloy
• Frankie Kennedy
• Kevin Crawford
• Brian Finnegan
• Mike McGoldrick
• Seamus Egan
• Harry Bradley
• Vincent Broderick
• Séamus Tansey
• Michael Tubridy
• Packie Duignan
• Micho Russell
• Josie McDermott
• Francis O'Neill
Irish-Flute-Unterricht
Das Spiel der Irish Flute lernt man am besten im Unterricht. Anders als das klassische Querflötenspiel lebt die irische Musik von den typischen Verzierungstechniken, die teilweise an die Techniken des Dudelsackspiels angelehnt sind. Auf dieser Website findest Du etliche Lehrer, die Dir beim Erlernen dieses faszinierenden Instruments behilflich sind.
Nützliche Weblinks auf Deutsch
Tin-Whistles.de - Die deutsche Tin-Whistle- und Irish-Flute-Seite
Folkfriends.com - Flutes in allen Materialien, Stimmungen und Preisklassen.
Matt Molloy - einer der einflussreichsten Spieler in der traditionellen irischen Musik.
In Westport betreibt Matt übrigens ein Pub (Matt Molloys), in der abends regelmäßig Sessions stattfinden.
Quellen
1. http://www.theflow.org.uk/articles/article_styles_scotland.html
2. http://www.firescribble.net/flute/choosing.html
3. The Essential Guide to Irish Flute and Tin Whistle by Grey Larsen
4. http://www.flutehistory.com/Players/Charles_Nicholson/index.php3
5. http://www.standingstones.com/irflute2.html
6. My complete story of the flute: the instrument, the performer, the music p120 Rudall & Rose/p141 Pratten by Leonardo De Lorenzo
7. http://www.woodenflutes.co.uk/rudall-rose-flutes.html
8. Bigio, Robert (2010). Rudall, Rose, Carte & Co. (The Art of the Flute in Britain). London. ISBN 978-0- 946113-09-5.
9. Rockstro, The Complete History of The Flute
10. Langwill's Index of Woodwind Instrument Makers