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Alphorn

Das Alphorn ist ein Blechblasinstrument auf dem Prinzip der Polsterpfeife und gilt als ein Nationalsymbol der Schweiz und Österreichs. Seine Zugehörigkeit zur Familie der Blechblasinstrumente ergibt sich ungeachtet seiner Bauart (vornehmlich aus Holz - seltener Kunststoff) aus seiner Blastechnik.

Wer das Alphornspiel erlernen will, kann sich von einem Lehrer für Blechblasinstrumente unterrichten lassen. Das Alphornspiel erfordert ein Training der Lippen- und Atemmuskulatur. Notenkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich. Anfänglich wird man dem Instrument erst mal drei bis vier Töne entlocken, bis man sämtliche 10–12 Töne der Naturtonreihe hinbekommt.


Balaban

Der Balaban ist eine aserbaidschanische Kurzoboe, also ein Doppelrohrblattinstrument, das dem eng verwandten armenischen Duduk ähnlich ist.

Der Balaban ist zylindrisch gebohrt (Bohrungsdurchmesser ca. 1,5 cm), hat eine Länge von etwa 35 Zentimetern und weist vorne sieben Grifflöcher sowie ein rückseitiges Daumenloch auf. Er ist aus Maulbeerbaum oder anderen harten Hölzern wie z. B. Walnussholz gefertigt.

Eine Herausforderung beim Erlernen des Balaban ist die Zirkulartmung. Wer bereits Unterricht auf der Oboe hatte oder dem Didgeridoo Töne entlocken kann, dürfte daher im Vorteil sein.


Bansuri

Die Bansuri (बांसुरी , Baṃsurī) ist eine im Norden Indiens gespielte Querflöte aus Bambus. Sie kann unterschiedliche Längen haben, meist etwa 50 cm, und sie hat 6 oder 7 Grifflöcher. Sie besitzt kein Mundstück und ist diatonisch gestimmt. Halbtöne können durch teilweises Abdecken der Grifflöcher durch Änderungen des Anblaswinkels erzeugt werden, ebenso die in der indischen Musik wichtigen Verzierungen wie Glissandi und Shruti.

Regionale Bezeichnungen für Bambusflöten in Indien sind Bansari, Bansuli oder Bansri, in Südindien Murali. Von Indien gelangte der Namen nach Südostasien, wo auf Java aus der älteren Bambuslängsflöte Bansuli (Vansali) die heutige Flöte Suling wurde. Auf Sumatra heißt Bansi eine Bauform der Saluang (endgeblasene offene Kernspaltflöte aus Bambus). Die südindische Bambusflöte Venu ist wesentlich kleiner.

Wenn du im deutschsprachigen Raum Unterreicht auf der Bansuri suchst, schau dich auf dieser Website nach einem Lehrer/ einer Lehrerin um!


Baritonhorn

Das Bariton oder Baritonhorn (frz. basse à pistons; engl. s.u.) ist ein Blechblasinstrument aus der Familie der Bügelhörner (auch Saxhörner genannt). Es hat 4 oder 3 Ventile und ist dem Tenorhorn sehr ähnlich. Grundstimmung des Baritons ist ebenfalls Kontra-B oder auch Kontra-C, es hat jedoch eine weitere Mensur (d.h. einen stärkeren Konus) als das Tenorhorn.

Bauform

Geblasen wird das Baritonhorn mit dem Kesselmundstück. In Mittel- und Osteuropa wird das Bariton zumeist in der ovalen (böhmischen) Form verwendet. In den letzten Jahren hat sich zunehmend auch die gerade Bauform, das Euphonium, sowie eine gerade (deutsche) Form mit dem Schalltrichter nach vorne, das Bellfront (des Öfteren auch als Oberkrainerbariton bezeichnet) etabliert, das aus dem westeuropäischen Raum (Frankreich, Benelux-Staaten, Iberische Halbinsel und vor allem Großbritannien) stammt. Gemeinsam ist beiden Hörnern eine Grundrohrlänge von 2,62 m.

Achtung mit dem Englischen!

Im anglophonen Sprachraum versteht man unter einem baritone horn (oder kurz baritone) ein tiefes Mitglied der Bügelhorn-/Saxhornfamilie, das ebenfalls in B gestimmt ist und damit dem deutschen Tenorhorn entspricht. Analog dazu lässt sich die englische Bezeichnung euphonium mit dem deutschsprachigen Baritonhorn vergleichen.

Unterschied zum Tenorhorn

Wie bereits erwähnt, hat das Baritonhorn gegenüber dem Tenorhorn eine weitere Mensur bzw. einen stärkeren Konus. Der Mensurunterschied zwischen den beiden Hörnern ist in etwa vergleichbar mit demjenigen zwischen Kornett und Flügelhorn, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt.

Aufgrund der weiteren Mensur kann der Grundton des Baritons leichter als Pedalton (Orgelpunkt) gespielt werden als auf dem Tenorhorn. Weiterhin klingt das Bariton etwas weicher und in den tiefen Lagen voller als das Tenorhorn. Heutzutage werden Tenorhornstimmen meistens, wegen des weicheren Klanges, mit einem Bariton gespielt. Außerdem führt die weite Mensur dazu, dass die Intonation auf dem Bariton variabler ist als die des Tenorhorns. Daher können vor allem in den tiefen Lagen schlecht stimmende Töne vom Baritonspieler noch leichter mit dem Ansatz korrigiert werden.

Anzahl Ventile

Ein Unterschied zum Tenororn (drei Ventile, oder auch vier) liegt auch darin, dass das Bariton meist mit vier (manchmal auch 5) Ventilen ausgestattet ist. Das vierte Ventil ist ein Quartventil, welches nicht nur zu einer besseren Stimmung bestimmter Töne (c und F mit 4 statt 1+3, H und E mit 2+4 statt 1+2+3) beiträgt, sondern dem Instrument eine um die Quarte erweiterte Tonskala in der Tiefe verleiht (tiefster Ton außer Pedalton Kontra-B ist Kontra-H ).

Notation

Die Tenorhornstimme wird im Violinschlüssel notiert, während die Stimmen für das Bariton oft auch im Bassschlüssel geschrieben werden. Stimmen im Violinschlüssel für das Bariton werden oftmals aber ebenfalls verwendet, insbesondere in Südwestdeutschland und in der Schweiz. Dies hat traditionelle Gründe, in der Praxis sind Baritonspieler oft Blechbläser, die auf den hohen Instrumenten Trompete, Flügelhorn oder Es-Horn begonnen haben und deshalb die B-Stimmen mit Violinschlüssel gewohnt sind. Gelernte Baritonspieler beginnen heute zunehmend mit klingender Notation (C-Stimme) und Bassschlüssel.
Im Posaunenchor wird meist das Baritonhorn im Bass und das Tenorhorn im Tenor eingesetzt. Hier werden beide Stimmen in der Regel im Bassschlüssel notiert.

Verwendung des Baritonhorns

Während das Baritonhorn früher getrennt vom zumeist dreistimmigen Tenorhornsatz notiert und verwendet wurde, hat sich diese Unterscheidung ungefähr seit Beginn der 1990er Jahre überlebt. Bei der Besetzung der Blasorchester wurde zunehmend auf das 2./3. Tenorhorn verzichtet und somit nur noch die Bariton- und 1. Tenorhorn-Stimme besetzt. Die Besetzung in der westeuropäischen/amerikanischen Literatur sieht bei den modernen Stücken sehr oft nur eine Stimme für Tenorhorn und Baritonhorn vor, dann aber im Violin- und Bassschlüssel notiert.

Bei Neuanschaffungen geht der Trend vom Tenorhorn zum Baritonhorn. Die Anforderungen an den Baritonspieler werden durch diese Praxis erhöht, da er nunmehr nicht nur für die Bariton- sondern auch für die Tenorlage im Blechregister zuständig ist. Konkret stoßen Baritonstimmen mittlerweile bis zum klingenden b' und höher vor, z. B. im Stück MacArthur Park von Philip Sparke. Die bereits erläuterten Unterschiede zwischen Tenor- und Baritonhorn werden so nicht mehr für ein erweitertes Klangbild genutzt. Andererseits sind die beiden Hornvarianten in den höheren Lagen (ungefähr vom b aufwärts) aufgrund ihres beinahe identischen Klangspektrums in diesen Lagen ohnehin kaum voneinander zu unterscheiden, da die Formanten dort keinen Einfluss mehr haben.
Neuere Kompositionen besetzen die Tenorlage zunehmend mit dem Waldhorn, beispielsweise in Arrangements von Filmmusik, was die Einsatzmöglichkeiten des Tenorhorns bei moderner Blasmusik weiter einschränkt. Die Beliebtheit von Tenor- und Baritonhorn in der traditionellen Blasmusik (insbes. Marsch- und Polkaliteratur) ist indes ungebrochen, z. B.  beim Stück Böhmischer Traum von Norbert Gälle. Die Stimmführung des Baritonhorns unterscheidet sich deutlich von derjenigen des Tenorhorns, so wie sich die Baritonstimme und -lage generell deutlich von der Tenorstimme unterscheidet (Beispiel: Florentiner Marsch von Julius Fučík). Das Baritonhorn erfüllt im Blasorchester oft die gleiche Funktion wie das Fagott, wobei zweiteres nur bei symphonischen Blasorchestern besetzt ist.

Zum englischen baritone

Das englische baritone horn, das dem deutschen Tenorhorn entspricht (s.o.), besitzt in der Regel drei oder vier Périnetventile ohne Kompensationssystem. In Großbritannien ist es praktisch ausschließlich in Brass Bands anzutreffen. In den USA wird es auch häufig in High-School- und College-Kapellen gespielt, da viele Schulen noch ältere Leihinstrumente im Fundus haben. Diese werden bei Neuanschaffungen aber vermehrt durch einfache Euphonien ersetzt.

Das heute noch gelegentlich anzutreffende Missverständnis, dass es sich bei dreiventiligen Instrumenten grundsätzlich um Baritone und bei vierventiligen um Euphonien handele, geht darauf zurück, dass manche amerikanischen Hersteller früher ihre Topmodelle unverständlicherweise als "Euphonien" und ihre Einsteigermodelle als "Baritone" vermarkteten. In der Praxis sorgt die unterschiedliche Interpretation des Begriffs Bariton(e) in der deutschen bzw. englischen Sprache in deutschsprachigen Musikerkreisen für gelegentliche Irritationen, da die Bezeichnungen bei vielen Notensätzen auf die englische Sprache abgestimmt sind (betrifft sowohl Titel wie auch Instrumentenbezeichnungen, insbesondere bei den regen Verlagen aus den Benelux-Ländern).

Ein sehr ähnliches Instrument wie das englische Bariton ist auch in Frankreich als baritone oder barytone gebräuchlich, dort jedoch eher mit drei Ventilen und Kompensationssystem.

Unterricht

Willst du Baritonhorn lernen, schau dich mal auf dieser Website nach Einzelunterricht für Baritonhorn (Baritonhornunterricht).


Barockoboe

Die Barockoboe ist eine historische Bauform der Oboe. Sie wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts im Umfeld des französischen Königshofes (z. B. Jean de Hotteterre) aus der Schalmei entwickelt.

Als Taille wurde unspezifisch eine Barockoboe mit einer Stimmung etwa eine Quinte unterhalb der gewöhnlichen Oboe bezeichnet, im Gegensatz zum Oboe da Caccia, die eine genaue Bauform meint.

Bauform

Die Neuerungen gegenüber der Schalmei waren die Aufteilung des Instruments in drei voneinander trennbare Teilstücke, eine engere Mensur, ein verändertes Endstück und zwei Klappen für die tiefsten Töne. Am bedeutendsten war allerdings, dass das Doppelrohrblattvnun direkt zwischen die Lippen des Spielers genommen wurde, während es bei den Vorläuferinstrumenten noch entweder vollständig in den Mund genommen wurde (ohne dass der Spieler dabei das Doppelrohrblatt berührte) oder in einer Kapsel eingeschlossen war.

Nach dem Barock bekam die Oboe nach und nach mehr Halbtonlöcher mit einem immer ausgefeilteren Klappensystem sowie eine noch engere Bohrung und entwickelte sich dadurch zur modernen Oboe. Dadurch verschwanden allerdings ihre spezifischen Klangeigenschaften zugunsten einer weitgehenden Einheitlichkeit aller Halbtöne und einer höheren Lautstärke.

Einsatz

Heutzutage wird die Barockoboe im Rahmen der historischen Aufführungspraxis für die Wiedergabe von Barockmusik eingesetzt. 

Die Oboe wurde im Barock zunächst von Blockflötisten gespielt, da ihre Griffweise im Wesentlichen zur (Block-)Flöte identisch war. Durch die Notwendigkeit der Spezialisierung der Ansatz-, Blas- und Rohrbaukunst gab es bald eine Separierung der Aufgaben. 

Unterricht

Barockoboe wird meist begleitend zum Musikstudium an Musikhochschulen und Konservatorien in speziellen Studiengängen und auch in Meisterkursen gelehrt. Finde Meisterkurse und Workshops für Barockoboe auf dieser Website!





Hier eine Oboe da caccia:


Barockposaune

Mit Barockposaune (auch Renaissanceposaune, Sackbut oder Sackbutt) bezeichnet man heute die Form von Posaune, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert üblich war. Sie wurde von der modernen Bauart seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verdrängt, zunächst im deutschen und osteuropäischen und dann im amerikanischen Raum. In französischen und englischen Orchestern hielt sich die ältere Bauart bis weit ins 20. Jahrhundert.

Bauform

Die sogenannte „Barockposaune“ zeichnet sich durch eine engere Mensur (ca. 10 mm) und einen Schallbecher mit geringem Öffnungswinkel und einem Durchmesser von deutlich unter 20 cm aus. Dagegen haben moderne Posaunen haben eine Mensur von etwa 11,5 bis 13,5 mm und einen Schallbecher von etwa 22 cm. 

Die Barockposaune wird sie mit einem flachen und engen Mundstück mit einem sehr scharfkantigen Übergang vom Kessel in die Seele angeblasen. Dadurch wirkt der Klang prinzipiell leiser als der der modernen Posaune und zugleich „herber“, „klarer“, „schlanker“. In Ensembles mit Streichern, Sängern oder Blockflöten wirkt der Klang der Barockposaune selbst im Forte nicht so dominant wie Posaunen moderner Bauart. 

Die Barockposaunen bilden eine Instrumentenfamilie von Bass- (in Tief-E), Tenor- (in A), und Altposaune (in d). Die (damals eher unübliche) Bassposaune ist mit 3,7 m deutlich länger als die moderne Bassposaune in B (2,7 m), hat dennoch eine engere Mensur. Ihr Posaunenzug ist sehr lang, sodass ein Schwengel am Zugsteg angebracht wird, um diesen bis zur 7. Position hinauszuziehen. Die Barockposaune stand in der Regel im Cornettton (a′ = 476,3 Hz) , also bezogen auf den heutigen Kammerton von 440 Hz eine Sekunde/einen Halbton höher. Die moderne Posaunenstimmung in B entspricht somit der Stimmung alten Tenorposaune in A.

Der Sackbut

Das Instrument ist seit der Renaissance gebräuchlich und wird zuerst 1468 anlässlich der Hochzeitsfeier von Karl dem Kühnen und Margaret von York in Brügge als Sackbut erwähnt. Der Name Sackbut stammt aus dem Mittelfranzösischen sacquer und bouter („drücken“ und „ziehen“; in Frankreich wurde das Instrument sacqueboute genannt.) Das Sackbut wurde aber erst ab dem Hochbarock (Händel) zusammen mit Trompeten eingesetzt. (In Renaissance und Frühbarock war das typische zugeordnete Sopraninstrument der Zink.)

Die Bezeichnung Sackbut wird neben dem Begriff Barockposaune verwendet, um das historische Instrument von seinem modernen Gegenstück zu unterscheiden.

Unterricht für Barockposaune

Wie viele Instrumente der historischen Aufführungspraxis kann man auch die Barockposaune meist im Rahmen eines Musikstudiums an Hochschule und Konservatorien lernen. Mittlerweile ist es wieder ein eigenes Fach an Musikhochschulen. Darüber hinaus gibt es Meisterkurse und spezielle Workshops, nach denen du auf dieser Website suchen kannst!



Barocktrompete

Eine Barocktrompete ist eine historische Form der Trompete, die zur Zeit der Barockmusik (17. und 18. Jahrhundert) in Gebrauch war und heutzutage im Rahmen der historischen Aufführungspraxis wieder zur Aufführung solcher Musik verwendet wird.

Bauformen

Die Barocktrompete ist im Normalfall gestreckt bügelförmig (so genannte Langtrompete). Ihr Rohr ist zylindrisch, zweimal gebogen und nahezu doppelt so lang wie das einer modernen Trompete in entsprechender Stimmung. Am häufigsten waren die Grundtöne C und D – aus diesem Grunde gilt besonders D-Dur bis heute als besonders festliche Tonart. Aber auch B, Es und F kamen als Grundtöne vor. Kürzere, höher klingende Varianten wurden auch als Trombetta bezeichnet.

Der Tonvorrat der Barocktrompete ist zunächst auf die Naturtonreihe beschränkt. Üblich waren aber Spielhilfen: der kurze Zug für die Tromba und das Corno da caccia, der lange Zug für die Tromba da tirarsi und das Corno da tirarsi. Sie sind unverzichtbar, um z. B. die in J. S. Bachs Trompetenstimmen vorkommenden naturtonreihenfremden Töne sauber zu spielen und die physikalisch reinen, aber musikalisch unreinen Naturtöne zu korrigieren. Natürlich waren auch Umstimmbögen und Umstimmschleifen in Gebrauch.

Trompete vs. Naturhorn

Die Abgrenzung zwischen Trompete und Naturhorn war im Barock noch weniger eindeutig als bei den heutigen Varianten dieser Instrumente. Ab etwa 1700 begann das Horn sich in seiner Mensur zu verselbständigen, indem es immer konischer gebaut wurde, während die Trompete sich weiterhin erst kurz vor der Stürze zu erweitern begann. Die Verwandtschaft zwischen den beiden Instrumenten drückt sich auch in experimentellen Trompetenbauformen aus, die dem Horn nahekommen, so etwa die runde, eng gewundene „Schnecken-“ oder „Jägertrompete“, die wie ein kleines Horn aussah, die wendelförmig gewundene „Büchsentrompete“ sowie die „Brezeltrompete“ .

Mundstück

Das Mundstück der Barocktrompete ist kesselförmig. Verglichen mit modernen Trompetenmundstücken fällt der flache Rand auf, der für den modernen Trompeter ungewohnt und unbequem ist. Da dieser flache Rand keine klanglichen Auswirkungen zeigt, kann der heutige Trompeter getrost ein Mundstück mit gewohntem abgerundeten Rand und mit gewohntem Kessel für seine Barocktrompeten-Instrumente verwenden. Nur der Mundstückschaft muss den historischen Maßen entsprechen, weil er den barocken Klang erzeugt. Natürlich sind auch im Barock Mundstücke in verschiedenen Größen überliefert, wobei die großmensurigen für die Spieler der tiefen Lage der Trompete gedacht sind. Auch die Horninstrumente wurden im Barock mit Kesselmundstück, d. h. mit Trompetenmundstück von Trompetern gespielt. Erst um die Mitte des 18. Jh. entstand das trichterförmige Hornmundstück, das ausschließlich von Hornisten gespielt wird.

Zugtrompete und Zughorn

Ebenfalls schon seit dem 15. Jahrhundert gab es die nach dem Posaunen-Prinzip funktionierende Zugtrompete (Tromba da tirarsi). Allerdings ist der Zug hier nicht u-förmig, sondern ein gerades zylindrisches Rohr, das zwischen Mundstück und Instrument teleskopartig bewegt werden kann. Dieser Zug versetzt die Tromba da tirarsi in die Lage, bereits in der eingestrichenen Oktave, - in der ohne Zug nur die Dreiklangstöne c1, e1, g1 auf der Naturtrompete sauber intoniert werden können, - alle chromatischen Halbtöne sauber erklingen zu lassen. Aus diesem Grund hat J. S. Bach dieses Instrument häufig in den Schlusschorälen seiner Kantaten als cantus firmus-Verstärkung im Sopran eingesetzt. Entsprechend existierte unter den Hörnern ein Corno da tirarsi („Zughorn“) mit einem längeren zylindrischen Mundrohr zur Aufnahme des Zuges, der hier allerdings deutlich kürzer ist als bei der Tromba da tirarsi. Analog zum Unterschied zwischen Tromba (mit kurzem Zug) und Tromba da tirarsi (mit längerem Zug) gilt dieser auch für Corno da caccia (mit kurzem Zug) und Corno da tirarsi (mit längerem Zug). Johann Sebastian Bach verlangt in Kantate BWV 46 „Tromba ô Corno da tirarsi“, d. h. „Tromba da tirarsi oder Corno da tirarsi”. Die in dieser Stimme enthaltenen Töne sind auf beiden Instrumenten spielbar. Die Wahl zwischen den beiden Instrumenten - und damit die Wahl der Klangfarbe - überlässt er dem Spieler. Weitere vier Kantaten sehen eins der beiden Instrumente vor.

Clarino

Die Barocktrompete ist aufgrund der Gegebenheiten der Naturtonreihe erst ab dem achten Naturton aufwärts melodiefähig, weil erst dort eine Tonleiter entsteht. Die Töne darunter sind nur für Dreiklangfiguren geeignet. Das Spiel in den hohen, chromatischen Lagen (ab 13. Teilton) heißt Clarin- oder Clarinospiel und ist Kennzeichen der barocken Trompetenkunst.

Der gewöhnlich in Partituren zu findende Begriff „Clarino“ bezeichnet die hohe Trompetenlage entsprechend der älteren Trompetentradition. Für diese wurde gewöhnlich der Violinschlüssel verwendet, während die tieferen Lagen wie der Prinzipal andere Schlüsselungen erhielten. Die Bezeichnung der Barocktrompete als „Clarino” ist insofern irreführend, als dass im Barock hierunter stets die Lage, aber kein eigenständiges Instrument verstanden wurde. Als im Spätbarock die frühe Klarinette in Partituren aufzutauchen begann, wurde sie ebenfalls häufig als „Clarino” bezeichnet, woher auch ihr heutiger Name rührt.

Unterricht in Barocktrompete

Auch hier gilt wie für andere Instrumente der historischen Aufführungspraxis, dass die Barocktrompete meist im Rahmen eines Musikstudiums an Musikhochschulen und Konservatorien gelehrt wird. Darüber hinaus gibt es diverse Workshops und vor allem Meisterkurse. Schau dich einfach auf dieser Website nach einem Lehrer oder Kurs um!


Bassetthorn

Das Bassetthorn (engl. basset-horn, frz. cor de basset, it. corno di bassetto) ist eine Tenor-Klarinette in F, eine Quarte tiefer als die Klarinette in Bb mit einem Tonumfang von F-f′′′ (in neueren Partituren im Violinschlüssel c-c′′′′ notiert, daher eine Quinte tiefer klingend als notiert).

Wie die Klarinette besteht das Bassetthorn aus fünf Teilen, die, abgesehen vom S-Bogen, der anstelle der Birne das Mund- mit dem Oberstück verbindet, auch die gleichen Namen tragen. Der Schallbecher ist aus Metall und bei modernen Instrumenten in „Pfeifenform“ aufwärts gerichtet wie bei der Bassklarinette. Die Mechanik kann entweder nach dem Böhm-System oder in deutscher Griffweise gebaut sein. Sie unterscheidet sich wesentlich von derjenigen der Bassklarinette. 

Eingesetzt wurde das Bassetthorn beispielsweise bei Mozart, Mendelssohn und in einigen Opern von Richard Strauss.

Wer Bassetthorn lernen will, sucht am besten nach einem Klarinettenlehrer, der auch Erfahrung mit Bassetthorn hat.

Hier zwei Bassetthörner mit zwei Klarinetten:


Büchel

Der Büchel ist von der Bauart her dem Alphorn sehr ähnlich, da aus einem konisch zulaufenden Rohr aus Holz bestehend. Seine Bauform ist jedoch nicht gestreckt, sondern in drei Teilen nebeneinander gefaltet. Büchel sind meistens in B oder C gestimmt. Die Baulänge eines Büchels ist etwa 90 cm. Zum Spielen wird er horizontal in den Händen gehalten, vergleichbar mit der Handhabe einer Trompete.


Blockflöte

Die Blockflöte (engl. recorder; frz. flûte à bec, flûte douce oder flûte d‘Allemagne; it. flauto dolce; span. fiauto) ist ein Holzblasinstrument aus der Familie der Längsflöten mit schnabelförmigem Mundstück, das man in den Mund nimmt. Die Blockflöte gehört daher zu den Schnabelflöten. Zu diesen zählen schon einmal alle Flöten mit Kernspalt (bzw. alle außer der Orgelpfeife). Bei den Flöten mit Kernspalt wird der Luftstrom durch einen Windkanal geformt und an die Anblaskante des sogenannten Labiums (schräge Fläche an der Klangöffnung im Flötenkopf) geführt. Benannt ist die Blockflöte nach dem hölzernen Block, der in ihrem Kopf steckt und der nur eine enge Spalte, eben den Kernspalt, für den Luftstrom freihält.

Die Blockflöte hat meist sieben Grifflöcher und ein Überblasloch (Daumen). Die beiden untersten Grifflöcher können als Doppellöcher ausgeführt sein, was die betreffenden Halbtöne besser spielbar macht. Bei den größeren Blockflöten werden die meisten Tonlöcher wegen ihrer großen Abstände mit Klappen geschlossen. Bei einfachen Blockflöten werden die Tonlöcher meist zylindrisch gebohrt. Bei hochwertigeren Instrumenten werden die Tonlöcher teilweise unterschnitten. Beim Unterschneiden erweitert der Flötenbauer das Tonloch nach innen. Das kann gleichmäßig, aber auch nur zum Mundstück oder zum Fuß hin geschehen. Durch das Unterschneiden wird das Intonationsverhalten sowie die Ansprache der Flöten entscheidend verbessert.

Barocke/internationale versus (auch in Deutschland seltene) deutsche Griffweise

Die gängigste Griffweise für Blockflöten ist die barocke Griffweise (auch: internationale oder englische Griffweise genannt). Sie hat die Eigenschaft, dass bereits für einen Ton der Grundskala, die vierte Tonstufe (also f2 und f3 auf einer c2-Sopranblockflöte), ein Gabelgriff nötig ist. Unter Blockflötenpädagogen ist strittig, ob dies das Erlernen des Instruments und das schnelle Spielen bestimmter Tonfolgen nachhaltig erschwert.

Mit dem erneuten Aufkommen der Blockflöte im 20. Jahrhundert kam man deshalb auf die Idee, die Bohrung und die Lage der Grifflöcher zu modifizieren, insbesondere die Bohrung des drittuntersten Tonloches zu verengen. So kann die Grundtonleiter ohne Gabelgriffe gespielt werden (deutsche Griffweise). Bei bestimmten Tönen geht dies jedoch zu Lasten der sauberen Intonation, sie fallen zu hoch oder zu tief aus, und Gabelgriffe bleiben für die meisten von der Grundtonleiter abweichenden Töne trotzdem notwendig.

Die deutsche Griffweise ist daher auch im deutschsprachigen Raum auf dem Rückzug und wird höchstens noch bei Instrumenten im Schulbereich verwendet.

Blockflötenunterricht

Die Blockflöte ist ein beliebtes Einsteigerinstrument und wird auch gerne im Musikunterricht an Schulen gelehrt. Erste Spielerfolge lassen sich sehr rasch erzielen, da weder ein komplizierter Ansatz noch eine allzu virtuose Grifftechnik erforderlich ist. Andererseits ist es gerade für sehr junge Anfänger schwierig, Finger, Zunge und Atem zu koordinieren sowie einen schönen und gleich bleibenden Klang zu entwickeln. Und schon auf der Stufe der nur leicht Fortgeschrittenen wird die Griff- und Blastechnik recht komplex: Je nach Instrument und Musikstil muss für bestimmte Töne ein eigener Griff (und Blasdruck) gefunden werden.
So ist es für Blockflötenpädagogen oft eine besondere Herausforderung, Schülern den Weg von den ersten schnellen Erfolgen zur anspruchsvolleren Blockflötenliteratur von Mittelalter bis Gegenwart aufzuzeigen.




Bluesharp

Der Ausdruck Bluesharp steht zum einen für eine diatonische Mundharmonika in Richterstimmung (siehe Mundharmonika) und zum anderen für das bluestypische Spiel auf eben dieser.
Für das Bluesspiel wird meistens eine Mundharmonika gewählt, deren Stimmung eine Quarte höher liegt als der Grundton des Liedes. Für einen Blues in C würde man folglich eine Mundharmonika in F wählen. Dies geschieht deswegen, weil der an sich diatonischen Mundharmonika durch sogenanntes Bending, bei welchem der Luftstrom in der Mundhöhle durch eine von Zunge und Gaumen gebildeten Engpass gepresst wird, den Stimmzungen Töne entlockt werden können, welche sie gewöhnlich nicht wiedergeben. Durch Zieh-Bending, bei dem der Luftstrom eingesogen wird, erklingen sie dabei einen Halbton oder gar einen Ganzton tiefer.
Durch diese Technik lassen sich nicht nur mehr Töne erreichen, sondern auch die bluestypische Klangfarbe und fließende Übergänge.

Wenn du dich für Bluesharp interessierst, kannst du auf dieser Website Angebote für entsprechenden Musikunterricht finden.




Bockpfeife / Bock

Der Bock ist eine Form der Sackpfeife bzw. des Dudelsacks.

Der Bock hat meistens einen Bordun zwei Oktaven unter dem Grundton. Der einzeln ausgeführte Bordun und die Melodiepfeife haben eine zylindrische Bohrung und ein einfaches Rohrblatt zur Tonerzeugung. Meist ist der Luftsack aus Fell gefertigt oder mit einem solchen bezogen, und die Windkapsel der Melodiepfeife ist meist in Form eines Ziegenbockkopfes ausgeführt. Die Luftzufuhr erfolgt heute im Allgemeinen mittels Blasebalg, was den Vorzug hat, dass vom Spieler gleichzeitig gesungen werden kann. Mundgeblasene Böcke wurden in Böhmen und dem benachbarten Egerland aber noch bis ins zwanzigste Jahrhundert gespielt.

An den Enden der Pfeifen sind meistens aufwärts gerichtete Stürzen aus Horn und Messing angebracht. (Eine Stürze ist ein Schalltrichter.) Die Melodiepfeife ist traditionell diatonisch und hat einen Tonumfang von der Quinte unter dem Grundton bis zur Sexte darüber, die Sexte unter dem Leitton fehlt meistens, außer bei den sorbischen und verwandten westpolnischen Böcken; es wird traditionell immer in Dur gespielt. Die Bordunpfeife ist beim "böhmischen" Bock über eine rechtwinklige Verbindung am Luftsack befestigt, sie ragt somit über die Schulter des Spielers abwärts. Beim "egerländischen" Bock hängt die Bordunpfeife gerade vor dem Spieler herab oder kann im Sitzen auf dessen Beine gelegt werden.

Übliche Stimmungen sind heute in Böhmen Es, in Bayern, Österreich und dem Sorbenland F, in Mähren G und D. Meistens sind bei den Instrumenten in egerländischer Bauform hohe Stimmungen von B bis hoch Es anzutreffen. Der Bordun weist beim böhmischen Bock ab der Stimmung F und tiefer normalerweise einen Rohrverkürzer auf.

Finde hier auf der Website Lehrerinnen und Lehrer für Unterricht auf dem Bock, oder finde einen passenden Workshop!


Bombarde

Die Bombarde ist ein Doppelrohrblatt-Blasinstrument aus der Familie der Kegeloboen, das unter anderem in der bretonischen Musik verwendet wird. Das Instrument ist ca. 30 Zentimeter lang und konisch gebohrt. Es hat 7 vorderständige Grifflöcher und ein angesetztes, weit ausladendes Schallstück.

Charakteristisch für die Bombarde ist ihr sehr kräftiger Klang. Das Instrument verlangt dem Musiker eine physische Anstrengung ab, die regelmäßige Pausen nötig macht. Daher spielt die Bombarde selten allein.

Die Bombarde ist vermutlich im 16. Jahrhundert in den Niederlanden entstanden und wurde um 1760 in Frankreich eingeführt. Ihr Name soll von dem Blasinstrument Bombart (Bomhart) abgeleitet sein.

Auf bretonisch heißt das Instrument ar vombard oder an talabard. Ein Bombardespieler heißt talabarder (sprich: talabardœr). In der bretonischen Musik wird die Bombarde meistens gemeinsam mit dem Biniou kozh verwendet oder im Rahmen der bretonischen Bagad (einer Art „Pipes and Drums”). In keiner anderen keltischen Gegend wird die Sackpfeife von einem vergleichbaren Rohrblattinstrument begleitet.

Willst du Unterricht für Bombarde, schau dich hier auf der Website nach einem Lehrer oder nach Workshops um. Schau dabei auch nach Lehrern, die Erfahrung mit Doppelrohrblattinstrumenten haben, z. B. Oboenlehrer.


Chalumeau

Das Chalumeau (=frz., ältere Bezeichnungen: chalemelle, chalemie; provenzal.: calamela; von lat. calamus bzw. altgr. kalamos ‚Rohr’) ist ein Holzblasinstrument mit einfachem Rohrblatt. Etymologisch ist der Name mit der Schalmei verwandt, jedoch unterscheiden sich die beiden Instrumente. (Die Schalmei ist z. B. ein Doppelrohrblattinstrument.)  Der Begriff Chalumeau wird in der mittelalterlichen Literatur generell für Rohrblattinstrumente verwendet, ohne nähere Spezifizierung.

Ansonsten versteht man unter dem Chalumeau den Vorläufer der heutigen Klarinette.

Das Instrument ist zylindirisch gebohrt und hat sieben vorderständige Grifflöcher und ein Daumenloch. Der Tonumfang des historischen Chalumeau beträgt eine große None. Um den Tonumfang nach oben auf eine Undezime zu erweitern, wurden seit Beginn des 18. Jahrhunderts meist zwei Klappen zugefügt. Das Chalumeau wurde nicht überblasen, sondern für verschiedene Stimmlagen in unterschiedlichen Größen in f/c-Stimmung gebaut. Das Chalumeau klingt eine Oktave tiefer als Blockflöten gleicher Länge. Der Klang ist weicher und offener als der einer Klarinette.

Vor einigen Jahren wurde das Chalumeau wiederentdeckt bzw. ist es „wiedererfunden“ worden. Verschiedene Ausführungen dienen unterschiedlichen Zwecken. Einerseits werden Instrumente zur historischen Aufführungspraxis für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts gebaut. Andererseits wird das Instrument von Folk- und Mittelalterformationen wegen seiner leichten Spielbarkeit und seines charakteristischen Klangs geschätzt.

Auch das als „Taschensaxophon“ erfundene Xaphoon mit Bambuskorpus und entsprechende Instrumente aus Kunststoff oder Holz (Woodensax) sind als Chalumeaux anzusehen. Eine Kombination von Klarinettenmundstück und dem Metalkorpus der Tin Whistle wird als Highland-Hornpipe angeboten.

Wer Chalumeau lernen will, kommt mit Blockflötenkenntnissen schon weit. Das Instrument wird auch manchmal als Übergangsinstrument für Lerner verwendet, die auf Saxophon oder Klarinette umsteigen wollen.





Cornamuse

Die Cornamuse (frz.; auch it. cornamusa) ist ein Doppelrohrblattinstrument mit Windkapsel mit zylindrischer, gedackter Röhre. Es ist klanglich dem Krummhorn verwandt, ist aber leiser und zarter als dieses. Wird der Deckel abgenommen, so ist der Klang im Vergleich zum Krummhorn lauter und kräftiger.

Die Cornamuse besitzt sieben vorderständige Grifflöcher und ein Daumenloch für den linken Daumen. Der Tonumfang beträgt eine große None. Bei der modernen Cornamuse ist der Tonumfang durch zwei Klappen nach oben erweitert und beträgt dann eine Undezime.
Es gibt die Stimmlagen Sopran, Alt, Tenor, Bass und Großbass. Kleinere und größere Instrumente wurden versuchsweise gebaut, konnten sich aber nicht durchsetzen. Wie bei den meisten Holzblasinstrumenten der Renaissance ist die c/f-Stimmung üblich. Cornamusen sind mittels Gabelgriffen chromatisch mit Ausnahme der kleinen Sekunde zum tiefsten Ton spielbar.

Die Cornamuse ist bereits für die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts mehrfach belegt, in Italien ebenso wie für die Hofkapelle München unter der Leitung Orlando di Lassos. Mit dem musikalischen Übergang von der Renaissance zum Barock im 17. Jahrhundert geriet sie aus der Mode. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden wieder Cornamusen gebaut und gespielt. Neben der Wiedergabe von Musik aus Mittelalter und Renaissance wird die Cornamuse vereinzelt auch bei Folk und moderner Musik eingesetzt.
Glastonburypipe ist eine relativ junge Bezeichung für eine Cornamusenart.

Halte auf dieser Website Ausschau nach Workshops für historische Instrumente, oder vielleicht findest du auch einen Lehrer für Unterricht auf diesem Instrument.

Achtung!
Cornamusa (it.) bezeichnet auch eine Sackpfeifenart, z. B. die italienische Piva und den französischen Dudelsack Cornemuse.


Cornemuse du Centre

Die Cornemuse du Centre ist die traditionelle Sackpfeife Frankreichs. Ihr Sack wird über ein mit Ventilausgestattetem Anblasrohr aufgeblasen. Üblicherweise verfügt die Cornemuse über eine konisch gebohrte Spielpfeife mit doppeltem Rohrblatt und sieben Grifflöchern ohne Klappen auf der Oberseite, sowie ein bis zwei Daumenlöchern auf der Unterseite. Parallel zur senkrecht nach unten weisenden Spielpfeife verläuft eine kleine zylindrisch gebohrte, zweiteilge Bordunpfeife (eine Oktave tiefer als die Melodiepfeife) mit einfachem Rohrblatt. Eine weitere, die große, zylindrisch gebohrte Bordunpfeife (zwei Oktaven tiefer) mit einfachem Rohrblatt wird über die linke Schulter gelegt. Sie ist dreiteilig und kann oftmals teleskopartig zusammengeschoben werden, um sie zu stimmen.
Die Cornemuse du Centre ist ein chromatisches Instrument. Durch Überblasen kann der Tonumfang einer Duodezime erreicht werden. Übliche Stimmungen sind G, D und C, manchmal auch A oder F Die Griffweise ist meist halboffen, bei tiefer Stimmung offen.

Wenn du Unterricht auf der Cornemuse du Centre suchst, kannst du auf dieser Website geeignete Musiklehrer finden!






Didgeridoo

Das Didgeridoo [dɪdʒərɪˈduː] ist ein obertonreiches Blasinstrument aus der Familie der Aerophone und gilt als traditionelles Musikinstrument der nordaustralischen Aborigines. Das Tonerzeugungsprinzip ist das der Polsterpfeife . Instrumentenkundlich steht das Didgeridoo von der Art und Weise der Tonerzeugung her (Lippen als Tongenerator, Röhren als Verstärker) den Blechblasinstrumenten nahe. Als einziges dieser Instrumente wird es auf dem Grundton, d. h. auf der ersten bzw. tiefsten schwingfähigen Frequenz geblasen.

Im traditionellen Zusammenhang wird das Didgeridoo meistens aus einem von Termiten ausgehöhlten Stamm lokaler Eukalyptusarten gefertigt und dient als überwiegend rhythmisch eingesetztes Begleitinstrument für Gesänge und Tänze. Die klangliche und rhythmische Vielfalt entsteht durch Kombinationen aus Mundbewegungen, Atemtechnik und Stimmeffekten, basierend auf einem in der Tonhöhe nur leicht variierten Grundton und überblasenen Tönen.

Willst du dir Anregungen durch einen Lehrer holen, schau doch einfach nach Workshops oder Unterricht auf dieser Website!


Doppelföte

Traditionelle Doppelflöten

Der Begriff Doppelflöte ist eine Sammelbezeichnung für Flöten, die zwei Korpora nebeneinander haben, die zur gleichen Zeit geblasen werden. 
Die bekanntesten Instrumente sind:

- die bulgarische Dvoyanka
- die gedoppelte Native American Flute der Indianer.

Die Dvoyanka entspricht in ihrer Griffweise der irischen Tin Whistle und vielen anderen westeuropäischen Flageolet-Flöten. 





Die native american Flute basiert auf einer erweitereten pentatonischen Tonleiter. 



Die meisten Doppelflöten verfügen über eine Melodieflöte und eine Begleitflöte, die für gewöhnlich auf den Grundton des Instrumentes gestimmt sind. In Bulgarien gibt es darüber hinaus Varianten der Dvoyanka, die die Grifflöcher auf zwei Flötenkorpora verteilen. So greift z.B. die Linke Hand jeweils drei Löcher der linken Flöte. Die rechte Hand hingegen drei Löcher der rechten Flöte.



Doppelflöten im Pagan Folk

Inspiriert durch die Band Omnia finden sich zusehends auch Doppelflöten. Hier ein Beispiel auf der Steve Sic eine Obertondoppelflöte spielt, die den Bordun (also die Begleitflöte) in nach oben oktavierter Stimmung hat.





Dudelsack

Der Dudelsack oder die Sackpfeife (selten Bockpfeife; engl. bagpipe) bezeichnet technisch gesehen ein Unterbrechungs-Aerophon, bei dem die Luftzufuhr aus einem Luftsack über eine Windkapsel, in der sich ein Rohrblatt befindet, erfolgt.

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Dudelsäcken. Allen gemeinsam ist der Luftsack, der durch ein Mund-/Anblasrohr oder mit Hilfe eines Blasebalgs, den man unterm Arm hält, gefüllt wird. Die Luft entweicht dann einerseits durch die Spiel- oder Melodiepfeife sowie durch eine oder mehrere Bordunpfeifen (engl. drones). Die Pfeifen sind mit Einfach- oder Doppelrohrblättern (engl. reeds) ausgestattet.

Dudelsäcke oder Sackpfeifen waren vermutlich schon in der Antike bekannt; seit dem Hochmittelalter lassen sie sich in vielen europäischen Ländern nachweisen.

In der Griffweise unterscheiden sich
1. schottische Griffweise (eine halbgeschlossene Griffweise, ein Daumenloch)
2. die halbgeschlossene „französische” Griffweise, bei der man zwei Daumenlöcher hat
3. die offene Griffweise (entspricht der „deutschen” Blockflötengriffweise, also der ohne Klammergriff beim vierten Ton von unten)
4. die barocke Griffweise (gängige Blockflötengriffweise)

Unterschiede finden sich in der Art der Luftzufuhr (Mund oder Blasebalg), in der Griffweise der Spielpfeife (s.o.), in der Anzahl der Bordune, in den Rohrblättern (Einfluss auf Klangfarbe, Unterschiede in der Stabilität des Tones), in der Form der Pfeifen, genauer gesagt, im Verlauf der Durchmesser, also in der Konizität. Von der Konizität hängt die Überblasbarkeit ab sowie die Lautstärke und natürlich auch die Luftmenge, die zum Füllen des Luftsacks benötigt wird.

Aufgrund dieser Unterschiede sind zum Erlernen des Dudelsacks nicht alle Instrumente gleichermaßen geeignet. Zum Einstieg empfehlen sich Instrumente, die weniger Luftzufuhr benötigen, so z. B. das Hümmelchen (barocke oder offene deutsche Griffweise) oder die Scottish Smallpipe (schottische Griffweise).




Duduk

Die Duduk gilt als das armenische Nationalinstrument und hat eine lange Tradition. Sie ist ein Holzblasinstrument (meist aus Aprikosenholz) mit sehr großem Doppelrohrblatt (gefertigt aus Schilfrohrabschnitt), das eine Länge von bis zu zehn Zentimetern und eine Breite bis zu drei Zentimetern aufweisen kann. Die Duduk gehört zu den Kurzoboen.

Diese Kurzoboen sind vom Balkan bis nach Ostasien verbreitet. In Georgien, Nachbarland Armeniens, ist die duduk unter dem Namen duduki bekannt. Im Türkischen hat man die mey, bei den Kurden die dûdûk, in Aserbaidschan und im Iran den balaban. Diese Instrumente sind natürlich nicht identisch; es gibt beispielsweise Unterschiede in der verwendeten Holzart (Aprikosenholz, Olivenholz) und in der Klangfarbe. So kann die türkische Mey, im Klang ähnlich einem Krummhorn, schärfer klingen als die armenische Duduk.

Ohne Rohrblatt ist die Duduk je nach Grundton etwa 25 bis 40 Zentimeter lang. Er besitzt sieben bis acht Grifflöcher vorne und ein rückwärtiges Daumenloch. Bei sieben Grifflöchern vorne beträgt der Tonumfang eine None, bei acht eine Dezime.

Der unterste Ton der Duduk liegt meist zwischen dem eingestrichenen c′ und dem kleinen g. Im Verhältnis zu seiner Größe ist das überraschend tief. Das Überblasen – zylindrisch gebohrte Rohrblattinstrumente überblasen das erste Mal in die Duodezime – ist normalerweise nicht vorgesehen.

Die Weichheit des Tons ist ungewöhnlich für ein Doppelrohrblattinstrument und kann mit dem Klang einer Klarinette in tiefer Lage verglichen werden. Dadurch, dass das Rohrblatt direkt mit den Lippen angespielt wird, ist der Klang recht variabel.

Wer Duduk lernen will, wird auch die Zirkularatmung trainieren: Bei dieser wird ein kontinuierlicher Luftstrom durch den Mund ermöglicht, auch bei gleichzeitigem Einatmen durch die Nase. Die Zirkularathmung ist üblich bei Dudukspiel.

Wie die meisten asiatischen Oboeninstrumente wird die armenische duduk paarweise gespielt. Ein Instrument hält einen Bordunton (armenisch: duduk dam), das andere wird als Melodieinstrument eingesetzt. Eine weitere, tiefer gestimmte duduk kann eine Basslinie ergänzen. Ihr samtiger Klang in Verbindung mit den für die armenische Musik typischen Melismen (Tonfolge oder Melodie auf einer einzigen Silbe, wie z. B. bei einer bekannten Vertonung des Gloria im Kirchengesang „Glo-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-ria”)  löst oft Assoziationen von Melancholie und Trauer aus, was man vielleicht auch mit der durch die Jahrtausende immer wieder von Verfolgung und Vertreibung geprägten leidvollen Geschichte der Armenier in Zusammenhang bringen kann.


Wer gern Duduk spielenlernen möchte, kann auf dieser Seite passende Musiklehrer finden. Eine Duduk kaufen kann man im Online-Shop von Folkfriends.


Dulzaina

Die Dulzaina (kaltalan. Gralla) ist eine spanische Schalmei mit Doppelrohrblatt, welches gemäß solcher Oboeninstrumente direkt angeblasen wird. Sie ist von gedrungener Gestalt, weißt sieben Grifflöcher auf der Oberseite (sowie ein Daumenloch) auf und hat eine weite konische Bohrung. Ihr Trichter und Kopf sind gelegentlich in Metall gefasst, das Instrument selbst ist in aller Regel aus Holz. Je nach Region auf der iberischen Halbinsel variiert das Instrument leicht in Bau- und Spielweise und wird anders genannt (Dolçaina, Gralla, Xirimita, Bolin-Gozo). Manche moderne Modelle verfügen auch über Klappen.

Wenn du dich für das Spiel auf der Dulzaina interessierst, kannst du auf dieser Website Musiklehrer finden, die entsprechenden Unterricht anbieten.






Dulzian

Der Dulzian (engl. dolcian, dulcian; it. dolziana; span. dulcian; von lat. dulcis ‚süß’) ist ein konisch gebohrtes Holzblasinstrument mit direkt angeblasenem Doppelrohrblatt ohne Lippenstütze (Pirouette).

Der Dulzian wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelt. In musiktheoretischen Schriften des 13.–16. Jahrhunderts tauchen auch Bezeichnungen wie Douçaine, Dolçaina, Dolzaina, Dolcian oder Dulcina auf, jedoch weiß man nicht, ob es sich dabei jeweils um das gleiche Instrument handelt bzw. wie das genannte Instrument beschaffen war.

Er hat mit der Schalmei die konische Bohrung und mit Sordunen und Kortholten die geknickte, parallele Bohrung gemeinsam. Wie viele andere Instrumente der Renaissance wurde der Dulzian in Familien vom Sopran bis zum Kontrabass gebaut. Die kleineren Instrumente der Familie bis zum Bass wurden dabei gewöhnlich aus einem Stück Holz gefertigt, größere dann aus zwei oder drei Teilen. Bei allen Dulzianen steckt das Rohrblatt auf einem S-Bogen aus Messing.

Im 17. Jahrhundert verloren die kleinen Dulzianformen an Bedeutung. Während das Barockfagott aus dem Dulzian entwickelt wurde, blieb daneben eine Zeit lang auch der Bassdulzian in Gebrauch. Als Sonderfall waren in Spanien bis ins 19. Jahrhundert verschiedene Größen des Dulzians in Gebrauch.

Auf dieser Website findest du Lehrerinnen und Lehrer auch für selten gespielte Instrumente sowie diverse Workshops.



Einhandflöte

Die Einhandflöte ist eine Längsflöte, die von den Fingern nur einer Hand gespielt wird. Die Finger der anderen Hand sind damit frei zum Spielen eines Rhythmusinstruments, im Normalfall einer Trommel, in den Pyrenäen oft auch eines tambourin à cordes.

Die Einhandflöte wird entweder nur mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger gespielt, und nutzt dann nur die Obertöne ab der Oktave aufwärts. Die drei Fingerlöcher dienen wie die Ventile der Trompete dazu, die Lücken zwischen den Naturtönen auszufüllen.

Die zweite Spielart ist mit allen fünf Fingern der Hand. Dabei liegen die Grifflöcher für den Daumen und den kleinen Finger hinten (basal), die anderen vorne (distal) auf der Flöte. Diese Art Flöte nutzt die Grund- und zweite Oktave und ist nur in Katalonien verbreitet (Flabiol). Alle anderen westeuropäischen Verbreitungsgebiete - Südspanien (Gaita), Aragón (Chiflo, Gaita), Baskenland (Txistu, Xirula/Chirula), Südfrankreich (Galoubet), England (tabor pipe) - haben die Drei-Finger-Variante.

Einhandflöten sind von Darstellungen her seit dem Mittelalter bekannt. Bereits im 15. und 16. Jahrhundert wurden sie in verschiedenen Größen gebaut, zunächst in Diskant- und Tenor-, dann auch in Basslage mit S-förmigem Anblasrohr. Erst später gab es auch kleinere, über dem Diskant liegende Instrumente.

Das katalanische Flabiol (in der gesprochenen Sprache auch fluviol) stammt wahrscheinlich vom französischen Flageolett ab. In alten Zeiten verwendeten Hirten und umherziehende Spiel- und Fahrensleute Flabiols, die aus Rohr oder Buchsbaum gefertigt waren. Heutige Flöten werden aus Ebenholz gefertigt.
Das Flabiol hat eine Länge von 22 – 25 cm. Das ursprüngliche Flabiol wies am basalen Teil zwei Daumenlöcher und vier Fingerlöcher am distalen auf. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Anzahl der Löcher auf drei basal und 5 distal erhöht. Zusätzlich wurde die Flöte mit einer Klappenmechanik ausgestattet.
Das Flabiol ist in F-Dur gestimmt. Es klingt 11 Töne höher, als es in der Notation erscheint. Sein Tonumfang umfasst zwei Oktaven vom E3 (kleines e) bis zum E5 (zweigestrichenes e′′). Der Ton wird durch das Öffnen und Schließen der Klappen erzeugt. Chromatische Halbtöne werden durch partielles Schließen der Löcher erreicht.
In der Besetzung der Cobla, dem Sardanaorchester, ist das Flabiol einfach vertreten. Der Spieler spielt das Flabiol mit der linken und gleichzeitig ein Rhythmusinstrument, das Tamborí (auch Tambal genannt), mit der rechten Hand. Diese Spielmannspraxis war noch im 13. Jahrhundert europaweit verbreitet. Heute findet sich diese Spielart nur noch in dem Rückzugsgebiet am Fuße der Pyrenäen in Katalonien und im Baskenland. Das Flabiol wird immer für die Einleitung und den Kontrapunkt (eine Zwischeneinleitung) der Sardana verwendet. Wenn auch das Flabiol in der Cobla keine führende Rolle einnimmt, so haben doch manche Sardana-Komponisten in ihren Werken kleine Flabiol-Stücke oder Solopassagen vorgesehen.

 


Englischhorn

Das Englischhorn (oder Englisch-Horn; frz. cor anglais; it. corno inglese; span. corno inglés) ist ein Holzblasinstrument, und zwar das Alt-Instrument aus der Familie der Oboen. Es entstand um 1730–40 vermutlich unmittelbar aus der Oboe da caccia und hatte zunächst eine gebogene Form. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand die heutige gerade Form mit abgeknicktem Mundstück und einem der Oboe entsprechenden Klappmechanismus. In dieser Form erst fand es auch Eingang ins Orchester, wo es seit dem frühen 19. Jahrhundert einen festen Platz hat. Es wird dort im Instrumentalistenchor der Doppelblattinstrumente zwischen den Oboen und Fagotten eingesetzt, gelegentlich auch solistisch.

Die Tonerzeugung geschieht durch ein Doppelrohrblatt. Das Instrument endet nicht in einem Trichter wie bei der Oboe, sondern hat einen birnenförmigen Schallbecher, auch „Liebesfuß“ genannt. Dieser verleiht ihm in Kombination mit dem S-Bogen genannten, gebogenen Verbindungsstück zwischen Rohrblatt und Instrumentenkorpus, einen gedeckten, warmen, elegischeren und weniger schnarrenden Klang. Das Englischhorn ist in f, also um eine Quinte tiefer als die in c stehende Oboe gestimmt. Für Unterricht auf dem Englischhorn schaue dich nach einer Lehrerin/einem Lehrer für Oboe um, der auch Englischhorn unterrichtet.


Euphonium

Das Euphonium (von gr. έύφωνος euphonõs ‚wohlklingend’) ist ein häufig in B, manchmal in C gestimmtes, in Helikon-, Tuba- oder Trompetenform gebautes Baritonhorn mit weiter konischer Bohrung und vier bis fünf Ventilen.
Wie das Flügelhorn, das Tenorhorn, das Bariton(horn) und die Tuba gehört es der Familie der Bügelhörner an.
Es soll 1843 von Sommer in Weimar erfunden worden sein.

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Fagott

Das Fagott (engl. bassoon; frz. basson; span. bajón, seit dem 19. Jh. fagot[e]) ist ein Holzblasinstrument in der Tenor- und Basslage mit Doppelrohrblatt, dessen Name (ital. fagotto ‚Bündel’) sich aus seiner mehrteiligen Bauart ableitet. Das Fagott hat eine geknickte, konisch gebohrte Röhre. Der Korpus des Fagotts besteht aus folgenden vier Teilen: Das

  • (a) Schallstück (auch „Haube“, „Stürze“, „Trichter“ oder „Glocke“) wird auf die
  • (b) Bassröhre (auch „Bassstange“, „Stange“ oder „Rohr“ ) gesteckt, welche neben dem
  • (c) Flügel im
  • (d) Stiefel (auch „Doppelloch“) fixiert ist.

Tonumfang

Die Grundskala vom „leeren Ton“ (jenem Ton, der erklingt, wenn alle Tonlöcher offen sind) abwärts bis zum tiefsten Ton, der ohne Zuhilfenahme der Daumen gegriffen werden kann, ist f–F (mit H statt B). So gesehen wird das Fagott ähnlich gegriffen wie eine Altblockflöte oder das tiefe Klarinettenregister. Notiert wird wegen des großen Tonumfangs im Bass-, Tenor- und mitunter im Violinschlüssel, und zwar in wirklicher Tonhöhe ohne Transposition. In diesem letzteren Sinne ist das Fagott ein „C-Instrument“. In der Höhe liegt die Grenze je nach Spieler, Instrument, S-Bogen und Rohr unterschiedlich: Das e″ ist für geübte Spieler kein Problem, als professioneller Spieler kann man auch das g″ erreichen, wie es z. B. György Ligeti in seinem Violinkonzert vorschreibt. Der höchste Ton der offiziellen Heckel-Grifftabelle ist das as″, theoretisch gibt es aber kein oberes Ende. Für Unterricht auf dem Fagott finde einen Lehrerin/einen Lehrer auf dieser Website!


Fanfare

Mit Fanfare wird heute umgangssprachlich (aber instrumentenkundlich inkorrekt) eine Fanfarentrompete bezeichnet. Diese moderne, meist in Es gebaute Naturtrompete wird vor allem in Fanfaren- und Spielmannszügen verwendet.

Einfache Naturtrompeten sind bei einer Vielzahl antiker Völker wie etwa Ägyptern, Griechen, Etruskern, Römern, Kelten und Germanen belegt. Auch in Asien wurde das Instrument verwendet, u. a. in Indien, China und Tibet. Typischerweise wurden Naturtrompeten in der Antike insbesondere für liturgische und militärische Anlässe eingesetzt.

Im frühen Mittelalter wurde das Instrument in seiner langgestreckten Form (Fanfare) überwiegend für militärische oder höfische Zwecke genutzt. Die Kunst des Biegens von Metallrohren, die in der Antike bekannt war, war zu diesem Zeitpunkt verloren gegangen und wurde erst um 1400, kurz vor Beginn der Neuzeit, wiederentdeckt. Seit dieser Zeit haben Naturtrompeten meist eine gewundene Form.
In der Renaissance entstand die Kunst des Clarinblasens; die Naturtrompete spielte eine zunehmend größere Rolle in der Musik dieser Epoche. Die wichtigste technische Verbesserung der damaligen Zeit waren die Züge, die das Stimmen des Instruments erlaubten. Aus einer Weiterentwicklung des Stimmzuges entstand die Busine, von der sich das Wort Posaune ableitet. Insbesondere in Nürnberg entstanden berühmte Trompeten-Manufakturen, die die europäischen Höfe belieferten.
Ihren Höhepunkt erlebten die Naturtrompeten zur Zeit des Barock, als Komponisten wie Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach außerordentlich anspruchsvolle und schwierige Stücke für die Barocktrompete schrieben. Die Musiker mussten damals Noten außerhalb der Naturtonreihe allein durch ihre Lippenstellung und Veränderung der Resonanzräume im Körper hervorbringen. Diese besondere Art des Spiels nannte man Clarinspiel. Clarinspiel wiederum bezeichnete eigentlich die Lage in der gespielt wurde (ab 8. Naturton aufwärts, ein notiertes C zweigestrichen). Die Klarinette zum Beispiel verdankt ihren Namen der sogenannten Clarinlage.

Mit der Erfindung des Ventils für Blechblasinstrumente um 1815 wurde es möglich, lückenlose chromatische Tonleitern zu erzeugen, was zu einem raschen Ende der Kunst des Clarin-Blasens führte und die Naturtrompete wieder auf einfache Anwendungen wie militärische Signalgebung oder als Post- oder Jagdhorn reduzierte.

Heute werden wieder Naturtrompeten zur Wiedergabe von Musik aus Renaissance und Barock, vor allem im Zusammenhang mit der historischen Aufführungspraxis, eingesetzt, wobei diese Instrumente meist von Trompetern gespielt werden, die auch die moderne Ventiltrompete beherrschen.

Einige Naturtrompeten

Historische Trompeten:

  • Carnyx – Trompete mit Tierkopf der eisenzeitlichen Kelten
  • Chazozra – eine israelitische Trompete
  • Cornu – ein römisches Signalhorn
  • Lituus – ein etruskisches Horninstrument
  • Lure (Kriegstrompete) – eine germanische Trompete der Bronzezeit, die im Kult eingesetzt wurde
  • Scheneb - eine altägyptische Trompete

Heutige Trompeten:
  • Dung – Naturtrompeten in der tibetisch-buddhistischen Ritualmusik
  • Kakaki – eine westafrikanische Trompete
  • Kombu – in Südindien, Shringa in Nordindien, gebogene Metalltrompeten
  • Vuvuzela – eine südafrikanische Signaltrompete
  • Waza – Trompete aus Kalebassen der Berta in Sudan und Äthiopien

Anderer Wortgebrauch

Die Fanfare ist eine vor allem in den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Luxemburg verbreitete Form des Blasorchesters. Das Fanfare-Orchester der niederländischen Form ist abzugrenzen vom in Deutschland verbreiteten Fanfarenorchester oder Fanfarenzug. Fanfare-Orchester sind voll besetzte Blasorchester mit chromatischen Instrumenten, während Fanfarenzüge hauptsächlich aus Trompeten (oft Fanfarentrompeten) bestehen und Fanfaren und einfache Marschmusik spielen, jedoch keine sinfonische Blasmusik.

In der Vergleichenden Musikwissenschaft bezeichnet Fanfare einen Melodietyp, der große Intervalle (Terzen, Quarten, Quinten) bevorzugt.


Flageolett

Das Flageolett (engl., frz., span. flageolet; it. flagioletto) ist ein frühes Holzblasinstrument aus der Gruppe der Schnabelflöten und nah verwandt mit der Blockflöte. Es entstand möglicherweise aus der Hirtenflöte Nordspaniens.

Der Begriff Flageolett wurde bereits seit dem 13. Jahrhundert als allgemeine Bezeichnung für Flöten verwendet. Im 16. Jahrhundert bezog er sich aber zunehmend auf eine spezifische, in Paris übliche Bauform: das so genannte französische Flageolett. Dieses hatte vier Grifflöcher auf der Vorder- und zwei auf der Rückseite. In der Mitte des 18. Jahrhunderts ging man dazu über, das schnabelartige Mundstück durch eine Art Windkapsel zu ersetzen, nämlich durch einen etwas längeren runden Schaft aus Knochen oder Elfenbein. Diese Röhre ging in eine Verdickung über, in der sich ein Schwamm für die Aufnahme von Kondenswasser befand. Bis ins 19. Jahrhundert war dieses Instrument als französisches Flageolett bekannt.

Im späten 18. Jahrhundert entwickelte sich dann das Englische Flageolett mit sechs Grifflöchern auf der Vorderseite und einem Daumenloch bzw. ohne Daumenlöcher auf der Rückseite. Mit der etwas späteren Fertigung dieser Flötenform (ohne Daumenloch) aus Blech entstand schließlich die heutige Tin Whistle. Das englische Flageolett existierte entweder mit Klappen für alle Grifflöcher oder ohne jegliche Klappen.
Ein englischer Instrumentenbauer namens William Bainbridge ließ sich 1810 ein Doppelflageolett patentieren. Es bestand aus zwei miteinander verbundenen Englischen Flageoletts und erzeugte einen durch Schwebungen besonders dichten Klang. Es gab neben den Doppel- auch Tripelflageoletts, mit gewöhnlichem Schnabel gebaut.

Als zum Tanz geeignetes Begleitinstrument (Quadrille) war das Flageolett besonders in England und Frankreich und bis ins 19. Jahrhundert beliebt.

In der Kunstmusik spielte das Flageolett nie eine besonders große Rolle. Bis zur Einführung der Piccoloflöte wurde das Flageolett für die Aufführung der Partien eingesetzt, die in der Partitur mit Flaution, Piffero, Flauto piccolo o.ä. bezeichnet wurden, so etwas in Händels Rinaldo, Glucks Les pèlerins de Mecque und in Mozarts Entführung.

In Österreich ist das Flageolett als „Brucker Almpfeiferl” ein Volksmusikinstrument gewesen.

Schau mal auf dieser Website nach Workshops, auf denen das Flageolett zum Einsatz kommt, oder finde eine/n Lehrer/in!




Flügelhorn

Das Flügelhorn ist das Sopraninstrument aus der Blechblasinstrumentenfamilie der Bügelhörner (Flügel-, Alt-, Tenor- und Baritonhorn sowie Euphonium und Tuba). In Bauform und Stimmung ist es der Trompete vergleichbar, allerdings hat es abweichend von dieser ein überwiegend konisches Rohr, eine weite Mensur und ein Mundstück mit einem tiefen Kessel. Der Klang des Flügelhorns ist weicher als der der Trompete.

Zum Ursprung und der Geschichte

Das Flügelhorn hat seinen Ursprung im Signalhorn. Es wurde etwa gleichzeitig mit der Trompete mit Ventilen ausgestattet (erster Beleg: kgl. bayerisches Privileg für ein „chromatisches Flügelhorn“ für Michael Saurle d. Ä. München 1832). Davor gab es das 1810 von Joseph Halliday erfundene Klappenhorn. Bereits im 18. Jahrhundert bezeichnete „Flügelhorn“ das Instrument des Flügelmeisters, der die Funktion hatte, mit seinen Signalen die verschiedenen Flügel einer Jagdgesellschaft zu koordinieren. Gleichzeitig wurde es wohl auch in der Marschkompanie des Militärs als Signalinstrument verwendet. Dadurch kam es dann auch zur Verwendung in Militär- und Marschkapellen, wo es am linken Flügel vor den Bass-Flügelhörnern (Tenorhörner) aufgestellt wurde. Zusammen mit dem Alt-, Tenor- und Baritonhorn sorgt das Instrument in Militärorchestern für mehr Klangbreite. Heute wird es sowohl im Blasorchester als melodieführendes Instrument, als auch im Jazz (solistisch und Bigband) und vereinzelt in der Kunstmusik (z.B. bei Igor Strawinsky und Ralph Vaughan Williams) eingesetzt. Das Flügelhorn wurde auch schon für die Kammermusik im 19. Jahrhundert genutzt.

Unterricht

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Fujara

Die Fujara ist eine slowakische Hirtenflöte. Sie ist vor allem unter den Namen fujara, fujera, fujarka und fujaruoka bekannt. In den Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert begegnen uns auch die Bezeichnungen fluera, frujera und fujara, welche mit dem Wortstamm fœkat, fujat' (‚blasen’), aber auch mit ähnlichen Flötenbezeichnungen aus dem südosteuropäischen Raum zusammenhängen.

Die Fujara besteht aus einer langen Röhre und einem Luftleitungsrohr. Ihre Größe variiert, am häufigsten ist sie jedoch zwischen 1,30 m und 1,70 m lang. Das Luftleitungsrohr ist mit einem Lederriemen oder einem Messingband an die Flötenröhre festgebunden. Im unteren Teil der Flötenröhre befinden sich drei vorderständige Grifflöcher. Sie wird meistens auf "G" gestimmt.

Die Flöte wird auf der Naturtonleiter gespielt. Je nach Blasstärke verändert sich die Höhe des Tons. Eine typische Spielart ist der so genannte Rozfug. Dieser wird durch eine kurze, rhythmische Blastechnik erzeugt. Eine weiter typische Spielart ist das "Mumlanie" (frei übersetzt: Flüstern). Hierbei wird die Fujara nur sehr fein angeblasen.

Verwandt mit der Fujara ist die Konzovka oder Obertonflöte. Diese ist 80 bis 100 cm lang und wird oben am Kopf des Instrumentes eingeblasen und hat keine Löcher. Der Ton wird ebenfalls durch die Einblasstärke verändert und wird durch die Hand am unteren Ende variiert.

Die Musik der Fujara-Flöte wurde im Jahr 2005 in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.


Gaida

Gaida, auch Gajda (bulgarisch Гайда, griechisch Γκάϊντα, türkisch gayda) bezeichnet eine Sackpfeife, die in der Region Thrakien verbreitet ist. Hierzu gehört Nordgriechenland, Bulgarien und der europäische Teil der Türkei. Es werden zwei Modelle unterschieden: kaba gaida (bulg. Каба Гайда, griech. Καμπά Γκάϊντα) bezeichnet eine tief klingende Sackpfeife, die kleinere dzura gaida mit höherem Ton wird in Nordbulgarien und der Dobrudscha gespielt.

Aufbau

Die Gaida besteht aus einem Windsack (oft aus Ziegenhaut) und hölzernen Teilen. Dazu zählen ein Anblasrohr (bulg. lapalo oder duchalo), die etwa 30 cm lange Spielpfeife (kawal oder gajduniza) mit 8 Löchern und eine bis zu 60 cm lange Bordunpfeife des Basstons (ruchilo oder buchali).
Die Spielpfeife hat acht Grifflöcher, sieben auf der Vorder- und eins für den Daumen auf der Rückseite. Das oberste der sieben Löcher ist leicht mit einer Vogelfeder verstopft. Von der Spielpfeife hängt zum großen Teil die Klangfarbe der Gaida ab, aber auch ihre Stimmung und Tonreinheit. Ein weiterer wichtiger Teil ist das ruchilo, die Bordunpfeife. Sie besteht aus drei aufeinandergesteckten Röhren und ist bei großen Dudelsäcken 80 bis 90 cm lang.
Der Sack selbst wird aus Ziegenhaut verfertigt. Das Fell ist nach innen gewendet.

Verbreitung

Sackpfeifen in Mazedonien, Serbien und Kroatien werden gajde und in der Slowakei gajdy geschrieben. In der Türkei heißt die thrakische Sackpfeife gayda und wird vom tulum an der östlichen Schwarzmeerküste unterschieden. Namensverwandt mit der Gaida ist auch die spanische gaita. Vermutlich gehören zum Wortumfeld auch das im Maghreb gespielte arabische Doppelrohrblattinstrument ghaita, sowie davon abgeleitet die algaita südlich der Sahara.

Die Gaida ist das Hauptvolksinstrument in vielen Gegenden Bulgariens. In den Rhodopen ist sie besonders populär. Dort wird eine tiefe kaba gaida benutzt. Diese hat einen großen Windsack und einen lange ruchilo. Es gibt sie in verschiedenen Stimmungen – c1, h, b, seltener a. Die beliebteste ist die kaba gaida mit dem Grundton b. Diese ist häufig in Thrakien, der Dobrudscha und in anderen Gegenden Bulgariens anzutreffen.

Auf der Gaida wird gewöhnlich solo oder mit Begleitung der großen Trommel gespielt. In der Regel wird sie auf dem Dorfplatz geblasen, aber sie erklingt auch im Hause. Nur selten finden Hochzeiten und Dorffeste in Bulgarien ohne den Dudelsack statt.

Töne

Der Tonumfang der Gaida ist verhältnismäßig klein. Im tiefen Register ist sie diatonisch und im hohen gibt es auch Halbtonschritte. Geübte Dudelsackpfeifer erzeugen durch halbes Abdecken der Löcher und Überblasen auch Halbtöne. Das ruchilo spielt immer die 5. Stufe des Grundtons, jedoch zwei Oktaven tiefer – also das große G. Größtenteils enden die Melodien auf der 5. Stufe. In seltenen Fällen kann die Melodie auch auf einer anderen Stufe enden (2. oder 3.), wobei auf diese Weise ein zweites tonales Zentrum entsteht.

Die Gaidalieder zeichnen sich durch einen charakteristischen Beginn aus: Auf die Oktave folgt ein Glissando – Aufstieg bis zum höchstem Ton, der None, und darauf unerwarteter Weise ein Absinken zur Quinte. Auf der Gaida werden sowohl langsame, schleppende, verzierte wie auch Reigenmelodien in den verschiedensten Taktarten ausgeführt. Die tiefen Töne werden in den schnellen Reigenmelodien seltener verwendet. Die höchsten Töne sind außerordentlich laut und kreischend.

Besondere Bekanntheit erlangte in Bulgarien das Orchester „100 Kaba Gaidi“ in den Rhodopen mit ihren 100 gaidi.

Unterricht

Auf dieser Website kannst du nach einer Lehrerin oder einem Lehrer Ausschau hatlten, der dir im Einzelunterricht oder auf einem Workshop das Spielen auf der Gaida beibringt!
 


Gaita

Die Galizische Gaita, spanisch gaita gallega, kurz Gaita, von arabisch al-ghaita; ist eine Sackpfeife aus Galizien in Nordspanien.

Zur Bezeichnung

Gaita bezeichnet eine Reihe von Sackpfeifen und Doppelrohrblattinstrumenten ohne Luftsack im arabischen Nordafrika und in Südeuropa, zum Beispiel die bulgarische Sackpfeife kaba gajda (deutsch meist Gaida) und die Oboen Ghaita im Maghreb sowie Algaita im Niger. Im Maghreb werden die Namen Ghaita und Zamr synonym verwendet und bezeichnen nicht nur die dortigen, sondern auch die im gesamten nordafrikanisch-orientalischen Raum weit verbreiteten, vom arabischen Konsonantenstamm z-m-r abgeleiteten Doppelrohrblattinstrumente wie Mizmar oder Zummara.

Aufbau

Der Sack besteht traditionell aus einem Ziegenfell oder Schaffell (fol), heute oft auch aus Textilmembran, und ist mit Tuch überzogen oder hat farbige Besätze. Das Anblasrohr (soprete) hat innenliegend ein Ventil (zapon), dazu gibt es ein bis drei Bordunpfeifen/Bordune und eine Spielpfeife/einen Chanter (punteiro). Alle Pfeifen sind an dem Sack durch bocales (buxas, buxainas) befestigt.

Der größte der Bordune (ronco, roncón) befindet sich direkt neben dem Anblasrohr. Er setzt sich aus den drei Teilen primo, segundo und tercio copa zusammen, die ganze Formation nennt sich a vara do ronco. Der ronco ist zwei Oktaven tiefer als der Grundton der Spielpfeife. Am ronco hängt eine mehrfarbige Fransenschnur (borla oder farrapo), mittig ist eine Quaste, die perilla, vorhanden. Sofern der zweite, höhere Bordun vorhanden ist, nennt man ihn ronqueta. Er steht eine Oktave unter dem Grundton der Spielpfeife. Selten findet man einen dritten Bordun im Oktav- oder Quintabstand, den ronquillo.

Alle Bordunpfeifen verlaufen zylindrisch und sind mit Einfachrohrblättern versehen (pallons), die Spielpfeife hingegen hat eine konische Bohrung und ein Doppelrohrblatt (palleta).

Es gibt unterschiedliche Formen der Gaita:

  • Gaita grileira, gallego, Sackpfeife in D mit Stimmer
  • Gaita redonda, gallego, Sackpfeife in C
  • Gaita tumbal, Gaita roncadora, gallego, Sackpfeife in B, mit 2 Stimmern
  • Gaita zamorana, span. Sackpfeife mit zwei Stimmern


Gemshorn


Geschichte und Bauweise

Das Gemshorn ist eine Schnabelflöte, die vom Mittelalter bis zum Beginn, des 16. Jh. Gespielt wurde und die aus einem Tierhorn gefertigt ist. Originalinstrumente sind leider nicht erhalten, wohl aber Abbildungen  in den Aufzeichnungen des Musiktheoretikers Sebastian Virdung, der diese Instrumente in seinen Werk  „Musica getutscht und außgezogen“ von 1511 beschreibt.

Gemshörner werden heute hauptsächlich aus Kuhhörnern gefertigt und zur Aufführung alter Musik verwendet. Ab und an findet man sie auch in der bayerischen Stubenmusi.

Die Griffweise des Gemshorns ist sehr ähnlich der Blockflötengriffweise. Anders als die Blockflöte ist das Gemshorn allerdings gedackt (am oberen Ende geschlossen) und somit technisch eine Okarina. Dadurch können auch tiefe Tonlagen bequem gespielt werden, da die Mensur, d.h. der Lochstand für die Fingerlöcher, deutlich enger ist, als bei einer Blockflöte.

Gedackte Instrumente sind nicht überblasbar. Dadurch ist das Gemshorn auf ca. eine Oktave festgelegt.

 

Repertoire

Es gibt eine große Menge von Musikstücken, die auf Gemshörnern aufgeführt werden können, z. B. im Liber Fridolini Sichery, also von Komponisten wie Isaak, Ockeghem, Obrecht, Agricola u.v.a. Praktisch in jedem Stück von Pierre Attaignants  „Pariser Tanzbuch“ ist das Gemshorn einsetzbar, meist  auch als Ensemble-Instrument.

Gebaut werden Gemshörner heute vor allem in den Größen Sopran in C mit dem Tonumfang c’-d’’, Alto in F, mit dem Tonumfang f-g’, Tenor in C mit dem Tonumfang c-d’ und Bass in F mit dem Tonumfang F-g. Hinzu kommen gelegentlich Sopranino in F, Großbass in C und Subbass in F.



Great Highland Bagpipe (schottischer Dudelsack)

Great Highland Bagpipe, kurz auch GHB, Highland Pipes oder nur Pipes, gäl. piob mhor ‚große Pfeife’, frz. cornemuse écossaise, breton. binioù braz, ist die Bezeichnung für die laute schottische Sackpfeife bzw. den schottischen Dudelsack. Wegen ihrer enormen Lautstärke wird die Great Highland Bagpipe vornehmlich im Freien gespielt. (Pipes & Drums erreichen eine durchschnittliche Lautstärke von 122 dB.) Der Spieler wird als „Piper“ bezeichnet.

Aufbau

Die Great Highland Pipe besteht aus einem Windsack oder kurz Sack (bag), der über ein Anblasrohr (blow pipe), in welchem sich ein Rückschlagventil (traditionell aus Leder, heute meist Kunststoffkonstruktionen) befindet, mit Luft befüllt werden kann. In den Sack sind drei Bordunpfeifen (drones) und eine Spielpfeife (chanter) sowie das Anblasrohr eingebunden.

Traditionell bestehen alle Holzteile des Instruments aus Grenadill (engl. blackwood). In der heutigen Zeit werden auch Spielpfeifen aus hochwertigen Spezialkunststoffen angeboten, die weitgehend witterungsunempfindlich sind. Die verschiedenen Verzierungsteile sind traditionell aus Elfenbein (engl. real ivory) vom Walross oder seltener vom Elefant gefertigt. In der heutigen Zeit wird aus Tierschutzgründen meist ein synthetischer Elfenbeinersatz (engl. imitation ivory, art ivory) verwendet. Bei höherwertigen Instrumenten sind einzelne Verzierungsteile auch aus Metall (Nickel, Silber, Silber vergoldet) gefertigt, die hochglanzpoliert oder mit Gravuren versehen sind.

Der Sack ist traditionell aus Leder gefertigt und muss innen regelmäßig mit einem Dichtmittel (engl. seasoning) behandelt werden, um luftdicht zu bleiben und trotzdem die beim Spielen anfallende Feuchtigkeit über die Oberfläche verdunsten zu können. Mittlerweile gibt es Kunststoffsäcke aus Gore-Tex. Der Kunststoffsack benötigt kein Dichtmittel, sollte aber trotzdem aus hygienischen Gründen regelmäßig gereinigt werden. Über den Sack wird üblicherweise ein Stoffüberzug (engl. cover) gezogen, der entweder in einem bestimmten Tartan gestaltet ist oder schlicht einfarbig gehalten ist.

Die Spielpfeife ist mit einem Doppelrohrblatt ausgestattet. Das Doppelrohrblatt wird üblicherweise aus Pfahlrohr hergestellt; Kunststoffrohrblätter konnten sich hier bisher nicht durchsetzen. Die Bordunpfeifen sind mit Einfachrohrblättern ausgestattet. Traditionell verwendet man für die Einfachrohrblätter ebenfalls Pfahlrohr, bei dem eine Zunge eingeschnitten wird (engl. cane reed). Diese Bauart ist sehr feuchtigkeitsempfindlich, daher werden heute oft Kunststoffkonstruktionen eingesetzt. Die Spielpfeife hat eine konische Bohrung mit starker linearer Steigung, woraus ein sehr lauter Klang mit vollem harmonischem Obertonspektrum resultiert. Die Bordunpfeifen sind zylindrisch gebohrt und grundtönig intoniert.

Stimmung und Tonumfang

Die Great Highland Bagpipe ist ein transponierendes Instrument; sie wird grundsätzlich in „A“ und traditionell ohne Vorzeichen notiert (A-mixolydisch hat korrekt notiert zwei Kreuze als Vorzeichen) unabhängig davon, wie sie tatsächlich klingt. Der Grundton A der Great Highland Bagpipe liegt sehr nahe bei einem B (engl. B flat) und hat je nach Hersteller und Spieler eine Frequenz zwischen 469 Hz und 482 Hz. Der Grundton ist nicht genormt. „Concert pitched“ bezeichnet eine Spielpfeife, deren Grundton a′ auf 440 Hz gestimmt ist, womit deren Grundton dem Kammerton entspricht, oder auf 466 Hz gestimmt ist, womit deren Grundton der gleichstufig gestimmten kleinen Sekunde über dem Kammerton, dem klingenden b′, entspricht.

Der Tonumfang der Spielpfeife beträgt eine große None und reicht von g′ (low G) bis a″ (high A). Auf der Spielpfeife der Great Highland Bagpipe werden traditionell nur neun Töne gespielt, die bezogen auf den Grundton A eine mixolydische Skala ergeben. Die Intervalle zwischen den Tönen der Spielpfeife entsprechen nicht den Intervallen der gleichstufigen Stimmung, sondern bilden eine eigene Skala. Ein Zusammenspielen mit anderen Instrumenten ist daher nur begrenzt möglich. Modernere Stücke allerdings setzen auch (in sehr beschränktem Ausmaß) andere Töne, hier „Halbtöne“ genannt, ein. Diese werden dadurch erreicht, dass die Grifflöcher nur halb von den entsprechenden Fingern geschlossen werden. Halbtöne können daher nur im Übergang zu einem höheren Ton gespielt werden. Es ist aber auch möglich, Spielpfeifen so einzurichten, dass die Halbtöne mittels Gabelgriffen gespielt werden können, was z. B. für die Wiedergabe traditioneller bretonischer Musik zur Anwendung kommt. Stücke mit Halbtönen werden zwar auch grundsätzlich in „A“ notiert, jedoch meist musikalisch korrekt mit zwei Kreuzen als Vorzeichen, um die Halbtöne durch zusätzliche Kreuze oder Auflösungszeichen ebenfalls korrekt notieren zu können. Für die Töne auf der Spielpfeife existieren traditionelle Bezeichnungen, die mittlerweile auch für die Halbtöne (kursiv in der Tabelle) eingeführt wurden.

Bei den traditionellen Bezeichnungen wird das c″ und f″ als c natural bzw. f natural bezeichnet, während das cis″ und fis″ lediglich als c und f bezeichnet werden.

Zwei der drei Bordune (tenor drones) sind eine Oktave unterhalb des Spielpfeifengrundtons gestimmt, also auf das „kleine” a. Der dritte Bordun (bass drone) ist noch einmal eine Oktave tiefer auf das „große” A gestimmt, also zwei Oktaven unterhalb des Spielpfeifengrundtons.

Übungsinstrumente

Erlernt wird das Spiel auf der Great Highland Bagpipe häufig zunächst nicht auf dem eigentlichen Instrument, sondern auf einem einfachen mundgeblasenen Doppelrohrblattinstrument mit Windkapsel, dem Practice Chanter. Die Lautstärke ist moderat und für kleine Räume geeignet. Hochwertige Practice Chanter sind aus Grenadill oder einem für den Instrumentenbau optimierten Polyamid gefertigt und haben die gleichen Grifflochabstände wie die Spielpfeifen der Great Highland Bagpipe (Long Practice Chanter) oder geringere Grifflochabstände und in beiden Fällen andeutungsweise, also für die Finger fühlbar, mit der Great Highland Bagpipe vergleichbar große Grifflöcher. Auf diesem Instrument wird die Griffweise der Great Highland Pipe erlernt. Der Practice Chanter begleitet auch erfahrene Piper lebenslang, z. B. zum Erlernen neuer Stücke, für Fingerübungen oder für das gemeinsame Üben in der Gruppe.

Die „Practice Goose“ ist ein Practice Chanter, der in einen mit einem Anblasrohr ausgestatteten Windsack eingebunden ist. Dieses Übungsinstrument wird seltener verwendet, vermittelt aber anders als der Practice Chanter eher das Gefühl, eine Sackpfeife zu spielen.

In jüngerer Zeit werden alternativ zum Practice Chanter auch modifizierte „Scottish Smallpipes“ als Übungsinstrumente angeboten. Diese leise klingenden und daher wohnungstauglichen Sackpfeifen sind üblicherweise balggeblasen, werden aber auch mundgeblasen angeboten. Die Spielpfeifen dieser Instrumente werden wie die Spielpfeife der Great Highland Bagpipe gegriffen und bringen ohne den Gebrauch von Halbtönen wie die Great Highland Bagpipe eine mixolydische Skala hervor. Diese Instrumente werden meist in den Stimmungen D, A und B angeboten.

Wenn du schon ausgerüstet bist und noch lernen willst, wie man den schottischen Dudelsack spielt, schau doch einfach auf dieser Website nach Lehrerinnen, Lehrern und Workshops!




Hümmelchen

Das Hümmelchen ist eine leise klingende Sackpfeife, die in der Renaissance gespielt wurde und in der Syntagma musicum von Michael Praetorius dargestellt und beschrieben ist. Wie auch bei den meisten anderen Sackpfeifen, die Prätorius erwähnt, ist auch hier kein vollständiges Originalinstrument erhalten. Eine offensichtlich zu einer kleinen Sackpfeife gehörende Spielpfeife aus dem 16. Jahrhundert, die 1994 im Ülvesbüller Koog bei Husum gefunden wurde, ist mit einer engen zylindrischen Bohrung versehen, was zumindest für die Spielpfeife des historischen Hümmelchens ein Doppelrohrblatt nahelegt. Bei den rekonstruierten Instrumenten werden ebensolche Bohrungen und Rohrblätter verwendet. Die Bordunpfeifen werden, je nach Hersteller verschieden, sowohl mit Doppelrohrblättern als auch Einfachrohrblättern hergestellt.

Prätorius beschreibt das Instrument mit zwei Bordunpfeifen auf "kleines f" (F3) und c′ (C4) und einer Spielpfeife mit Tonumfang (h/H3, nicht bei allen Instrumenten)  c′ (C4),  d′ (D4) , e′ (E4)  bis c″ (C5). Bei heute gebauten Instrumenten wird zwar meist dieselbe Bordunstimmung wie bei Prätorius angegeben verwendet, die Spielpfeifen haben allerdings meistens die Skala c′ d′ e′ bis d″ und werden mit barocker oder deutscher Blockflötengriffweise gespielt. Seltener sind Spielpfeifen mit offener Griffweise oder halbgeschlossener Griffweise. Vereinzelt gibt es in der heutigen Zeit auch Spielpfeifen, bei denen der Tonumfang durch zwei Klappen nach oben erweitert wird. Der Tonumfang beträgt dann c′ d′ e′ -fis″ (g″ als überblasender Ton). Die Bordunpfeifen sind zudem meist mit Umstimmmechanismen ausgerüstet. Außerdem gibt es bei heutigen Instrumenten auch Bordunpfeifen auf c (C3) und f (F3) mit Umstimmvorrichtungen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sackpfeifen eignet sich das Hümmelchen aufgrund seiner Lautstärke und seiner Klangcharakteristik zum Musizieren in kleineren Räumen, wie sie etwa in Wohnungen üblich sind. Außerdem benötigt das Hümmelchen einen im Vergleich zu vielen anderen Sackpfeifen geringen Blasdruck bei geringem Luftdurchsatz. Wegen dieser Eigenschaften werden spezielle Hümmelchen auch als preiswerte Sackpfeifen für Einsteiger angeboten. Um Kosten zu sparen, sind diese Einsteigerinstrumente in der Regel optisch schlicht gehalten, an unkritischen Stellen mit Kunststoffteilen an Stelle von Teilen aus Naturmaterialien ausgestattet und nur mit einem Bordun ausgestattet, der aber meist auf wenigstens zwei Töne gestimmt werden kann.

Das Wort Hümmelchen stammt vermutlich vom niederdeutschen Wort hämeln, humeln, was ‚stutzen’ bedeutet. Sinngemäß handelt es sich beim Hümmelchen also um eine „gestutzte“ Sackpfeife; diese Benennung ist wohl darauf zurückzuführen, dass das Hümmelchen zumindest optisch eine kleine Version der größeren Schäferpfeife ist. Eine andere Deutung des Wortes Hümmelchen verweist auf die Verkleinerungsform von Hummel, da eine Klangkomponente des Instruments an das Fluggeräusch der Hummel erinnert.

Dudey

Der Dudey ist eine leise klingende Sackpfeife, die in ihrer heutigen Konstruktion im Wesentlichen dem Hümmelchen entspricht. Abweichend davon haben Dudeys jedoch drei oder vier Bordune, die in einem gemeinsamen Bordunstock stehen. Die üblichen Bordunstimmungen sind bei drei Bordunen entweder f (F3) + c (C4) + f′(F4) oder c (C3) + f (F3) + c′(C4), bei vier Bordunen c (C3)+ f  (F3)+ c′(C4) + f′(F4), wobei die Bordune mit Ausnahme des hohen f-Borduns über Umstimmvorrichtungen verfügen. Oft werden beim Spiel nicht alle Bordune gleichzeitig benutzt.

Zur Konstruktion des Dudeys ist anzumerken, dass das von Praetorius beschriebene dreibordunige Instrument wohl durchgehend mit Einfachrohrblättern bestückt war. Ähnliche Instrumente sind für den gesamten mitteleuropäischen Raum belegt und vor allem in Böhmen auch in Museen erhalten geblieben.

Unterricht und Workshops

Finde auf dieser Website Lehrerinnen und Lehrer für Unterricht auf dem Hümmelchen, und schau dich auch bei den Workshops um!
Wenn du ein Hümmelchen kaufen möchtest, findest du im Online-Shop von Folkfriends Modelle mit einem und mit zwei Bordnunen.





Horn (Blechblasinstrument)

Das Horn als Blechblasinstrument zeichnet sich dadurch aus, dass es über ein Kessel- oder Trichtermundstück aus Metall verfügt, über welches der Ton erzeugt wird. Meist ist dann auch der Rest des Instrumentes aus Metallgefertigt, aber darauf kommt es für die Definition nicht an.
In der Regel ist das Horn heutzutage ein Ventilinstrument, welches in verschiedenen Formen und Größen existiert, von denen die meisten Eigennamentragen. Allerdings gibt es auch einige Varianten völlig ohne Ventile, die also zu den Naturtrompeten gehören. Die wichtigsten Formen des Horns (Blechblasinstrument) sind wohl das Waldhorn, das Flügelhorn, das Bügelhorn, sowie Unterformen wie das Tenorhorn oder Baritonhorn.

Einige Musiklehrer auf dieser Website bieten Unterricht für eines dieser oder generell für Hörner an. Wenn du Interesse hast, am Besten gleich umschauen!





Irish Flute

Irish Flute (in Schottland als Scottish Flute bekannt [1]) bezeichnet eine konisch gebohrte Holzquerflöte in der sog. „Simple System“ – Griffweise. Die Bauweise gleicht den Holzquerflöten des frühen 19. Jahrhunderts. Heute hergestellte Irish Flutes orientieren sich zumeist an dieser Bauweise, wenngleich technische Veränderungen vorgenommen werden, um die Bespielbarkeit zu optimieren. Die große Mehrheit der Irish-Flute-Spieler verwendet das „Simple System“ [2]. Einige Flöten sind darüber hinaus mit Klappen ausgestattet, die das Spiel zusätzlicher Halbtöne erlauben.  


Geschichte

Trotz des Namens, der eine irische Herkunft nahelegt, stammt die Irish Flute keineswegs von dort [3]. Vielmehr handelt es sich um eine englische Version der Holztraversflöte, die im englischsprachigen Raum unter dem Namen „German Flute“ bekannt ist und vom englischen Flötisten Charles Nicholson Jr. radikal verändert wurde [4][5].

Die frühen Simple-System-Holzquerföten wurden ursprünglich nicht für Folkspieler konzipiert. Vielmehr waren sie günstig zu haben, da etliche klassische Flötisten Mitte des 19. Jahrhunderts auf das damals neue Boehm-System umstiegen. Die überflüssig gewordenen Holzquerflöten wurden von Folkmusikern weiterverwendet [6][7][8].

Im späten 19. Jahrhundert hatten sich zwei unterschiedliche Varianten von großlöchrigen Querflöten entwickelt, die von den Londoner Firmen Rudall & Rose und Boosey & Co hergestellt wurden. Letztere produzierten die sogenannten Pratten Flutes. Diese Flöten wurden von Robert Sidney Pratten entwickelt, der in den 1840er- und 1850er-Jahren ein bekannter Flötist war. George Rudall war ein ambitionierter Amateurspieler, der einige Zeit beim Sohn von Nicholson lernte, bevor er sich selbst aufs Unterrichten verlegte. Um 1920 lernte er John Mitchell Rose kennen, mit dem er eine lange Zusammenarbeit begann.  [9]

Pratten selber war ein sehr bekannter Flötist, der ab und an im selben Orchester wie Nicholson einsprang. Zu jener Zeit spielte er eine Siccama Querflöte des Flötenbauers John Hudson, der diese Flöten herstellte. Gemeinsam entwickelten die beiden eine neue, verbesserte Holzquerflöte, die als „Pratten´s perfected Flute“ vorgestellt wurde. Hudson stellte dieses Modell seit 1852 unter seinem eigenen Namen her. Später sollte er es bei Boosey und Co produzieren, nachdem John Boosey ihm eine Führungsposition in seiner Manufaktur anbot [10].

Anders als die moderne Querflöte nach Theobald Boehm hat die Irish Flute, wie bereits erwähnt, eine Simple-System-Griffweise. Am besten lässt sich dieser Begriff im Deutschen mit "offener Griffweise" übersetzen, wenngleich die Griffe auf der Irish Flute von der offenen Blockflötengriffweise abweichen.

Die Irish Flute hat, genau wie die Tin Whistle, sechs gegriffene Tonlöcher. Halbtöne werden, falls gewünscht, durch den Einsatz von Klappen erzeugt. Die übliche Stimmung ist D. Das bedeutet, dass der Ton D erklingt, wenn alle 6 Löcher verschlossen sind (je drei mit der linken und drei mit der rechten Hand gegriffen). Die Tonleiter, die entsteht, wenn die Finger nacheinander angehoben werden, ist D-Dur. Die modernen Boehmquerflöten erzeugen dieselbe Tonleiter. Einzig die dritte Tonstufe ist auf den Boehmflöten auf den Ton F gestimmt. Die Irish Flute hat an derselben Stelle den Ton Fis.  

Die Pratten Flutes zeichnen sich durch eine größere Innenbohrung und einen entsprechend lauteren Ton aus. Diese Eigenschaften sind das Resultat der Zusammenarbeit zwischen Pratten und Hudson. Die Rudall- &-Rose-Flutes hatten hingegen den Ruf, einen tieferen und klareren Ton zu besitzen, der jedoch ein wenig leiser war als der der Pratten Modelle. Diese Aussage ist jedoch schwer zu verifizieren, da die Firma eine große Auswahl an unterschiedlichen Modellen hergestellt hat. Überwiegend wurde Cokus- und Buchsbaum für die Produktion der Flöten verwendet.

Viele der erhaltenen Flöten haben ein zusätzliches Fußstück, das es mittels Klappen erlaubt, sowohl den Ton C als auch den Ton Cis zu spielen. Bei den allermeisten Irish Flutes sind diese beiden Löcher nach wie vor vorhanden, jedoch nicht mit einer Klappe versehen.

Viele heutige Flötenbauer kopieren die alten Designs und berufen sich auf eine spezielle Serienummer oder ein besonderes Instrument. Technisch sind die neueren Flöten allerdings anders, da sie gleichschwebend auf A=440 Hertz gestimmt sind. Die Flöten von Rudall & Rose und Pratten waren bis auf wenige Ausnahmen mitteltönig gestimmt


Technische Eigenschaften

Die Irish Flute ist eine offen gegriffene Traversflöte, die eine diatonische Dur-Tonleiter erzeugt, wenn alle Finger der Reihe nach gehoben werden. Die meisten in der klassischen Musik eingesetzten Flöten haben, anders als die Irish Flute, Klappen, um weitere Halbtöne spielen zu können. Somit ist die Irish Flute vorwiegend für diatonisches Spiel geeignet. Aufgrund des verwendeten Werkstoffes und des etwas anderen Ansatzes, den das Spiel auf einer Holzquerflöte erfordert, hat das Instrument ein eigenes Timbre. Die meisten Irish-Flute-Spieler bevorzugen im Gegensatz zu klassischen Musikern einen tiefen, mitunter etwas rauchigen Ton. Wenngleich die D-Flutes am verbreitetsten sind, gibt es Irish Flutes mittlweile in diversen anderen Tonarten. Vor allem der englische Flötenbauer Tony Dixon baut Flutes in fast jeder Tonart.

Die D-Flute hat, wie erwähnt, sechs Fingerlöcher. Eine übliche Schreibweise für Griffbilder ist es, das geschlossene Loch als X darzustellen. Das geöffnete Loch wird als O geschrieben. Der Grundton D wird entsprechend als XXX-XXX geschrieben, da alle Löcher der Flöte geschlossen sind. Die darauf folgende Tonleiter ist:

D= XXX-XXX

E=XXX-XXO

Fis=XXX-XOO

G= XXX-OOO

A= XXO-OOO

H= XOO-OOO

(C= OXX-OOO)

CIS= OOO-OOO


Das überblasene D, der Sprung zur zweiten Oktave, wird abweichend als OXX-XXX gegriffen. Die höhere Oktave wird durch stärkeres Anblasen des Instrumentes erreicht. Der Rest der Tonleiter der hohen Oktave gleicht von den Griffen her der unteren Oktave.

Die Irish Flute hat ein zylindrisch gebohrtes Kopfstück. Der Korpus hingegen ist konisch, also trichterförmig gebohrt, wobei der größere Durchmesser in Richtung des Mundstückes zeigt und zum Ende der Flöte stetig abnimmt. Eine konische Bohrung führt zu größerer Stabilität der Intonation in der oberen Oktave.


Neuere Entwicklungen

Die meisten Irish Flutes sind aus Holz. Seit einigen Jahren experimentieren jedoch viele Flutemaker mit modernen Materialien wie Delrin (ein Polyoxymethylen/POM), PVC oder Bambus. Es gibt Flutes, die zusätzlich mit unterschiedlich vielen Metallklappen versehen sind, um Halbtöne zu spielen, die die traditionelle Bauweise sonst nicht ermöglichen würde. Einige der bekanntesten Irish-Flute-Bauer sind Ralph Sweet, Michael Grinter, Marcus Hernon, Patrick Olwell, Sam Murray, Terry McGee, Martin Doyle and Hammy Hamilton. Flötenbauer, die andere Materialien als Holz verwenden, sind Walt Sweet, der Sohn von Ralph Sweet (Delrin), Doug Tipple (PVC), Des Seery (Delrin) and William ("Billy") Miller (Bambus) und Tony Dixon (PVV, Delrin und Aluminium).


Spieltechnik

Die Spieltechnik der Irish Flute gleicht mit ihren typischen Verzierungen wie Cuts und Rolls der Spielweise der Tin Whistle.


Einflussreiche Irish-Flute-Spieler


•          Matt Molloy
•          Frankie Kennedy
•          Kevin Crawford
•          Brian Finnegan
•          Mike McGoldrick
•          Seamus Egan
•          Harry Bradley
•          Vincent Broderick
•          Séamus Tansey
•          Michael Tubridy
•          Packie Duignan
•          Micho Russell
•          Josie McDermott
•          Francis O'Neill

 


Irish-Flute-Unterricht

Das Spiel der Irish Flute lernt man am besten im Unterricht. Anders als das klassische Querflötenspiel lebt die irische Musik von den typischen Verzierungstechniken, die teilweise an die Techniken des Dudelsackspiels angelehnt sind. Auf dieser Website findest Du etliche Lehrer, die Dir beim Erlernen dieses faszinierenden Instruments behilflich sind.  


Nützliche Weblinks auf Deutsch

Tin-Whistles.de - Die deutsche Tin-Whistle- und Irish-Flute-Seite

Folkfriends.com - Flutes in allen Materialien, Stimmungen und Preisklassen. 


Matt Molloy -  einer der einflussreichsten Spieler in der traditionellen irischen Musik. 

In Westport betreibt Matt übrigens ein Pub (Matt Molloys), in der abends regelmäßig Sessions stattfinden



Quellen

1.     http://www.theflow.org.uk/articles/article_styles_scotland.html
2.     http://www.firescribble.net/flute/choosing.html

3.     The Essential Guide to Irish Flute and Tin Whistle by Grey Larsen
4.     http://www.flutehistory.com/Players/Charles_Nicholson/index.php3
5.     http://www.standingstones.com/irflute2.html
6.     My complete story of the flute: the instrument, the performer, the music p120 Rudall & Rose/p141               Pratten by Leonardo De Lorenzo
7.     http://www.woodenflutes.co.uk/rudall-rose-flutes.html
8.     Bigio, Robert (2010). Rudall, Rose, Carte & Co. (The Art of the Flute in Britain). London. ISBN 978-0-          946113-09-5.
9.     Rockstro, The Complete History of The Flute
10.   Langwill's Index of Woodwind Instrument Makers


Jagdhorn

Das Jagdhorn ist in moderner Form ein Blechblasinstrument, welches historisch vor allem zur Signalgebung bei Treibjagden eingesetzt wurde. Jagdhörner gehören in der klassischen Bauweise zu den sogenannten Naturtrompeten, was bedeutet, dass es über keine Ventile und Klappen verfügt. Dadurch sind sie in ihrem Tonumfang eingeschränkter, als Hörner, die über Klappen verfügen.
Typische Vertreter des Jagdhorns sind das im Verhältnis kleine Fürst-Pless-Horn, das Parforcehorn (nach der Parforcejagd benannt) und das Trompe de Chasse.
Eine spezielle Technik des Hornspiels ist das sogenannte Stopfen, bei dem die Hand in unterschiedlicher Weise in den Schalltrichter oder davor gehalten wird, um den Klang auf unterschiedliche Weise zu beeinflussen. Es kann zu diesem Zweck auch einStopfdämpfer in den Schalltrichter eingeführt werden.
Noch heute werden Jadghörner als Signalgeber und für Fanfaren bei Jagden, Paraden und im Militärbereich eingesetzt. Darüber hinaus finden Jagdhörner aber auch immer wieder den Weg in musikalische Darbietungen, dann meist aber in Bläsercorps und nur selten in Orchestern.

Wenn du gern Jagdhorn spielen lernen möchtest, kannst du auf dieser Website nach geeigneten Unterrichtsmöglichkeiten suchen.





Kaval

Die Kaval ist eine Hirtenflöte, die vor allem auf dem Balkan und in Anatolien verbreitet ist. Ihre Besonderheiten sind zum Einen ihre Länge, welche bis zu 90 cm betragen kann, und zum Anderen das fehlende Mundstück. Der Ton wird erzeugt, indem in einem Winkel von 45° über die Kante der oberen Öffnung geblasen wird. Die Kaval verfügt über 8 Grifflöcher (inklusive Daumenloch), sowie über ein paar weitere Löcher, welche nur dem Klang dienen und nicht abgedeckt werden.
Je nach Region und Modell gibt es die Kaval in vielen Größen aus ganz unterschiedlichem Material - meist Holz, aber auch Metall, Horn oder Kunststoff. Lange Flöten sind in der Regel dreitteilig und die oft Verbindungen mit Horn verstärkt. Sie alle sind zylindrisch gebohrt. Ebenso gibt es viele Stimmungen für die Kaval. Am beliebtesten ist eine d-Stimmung, desweiteren gibt es c, h. b und a.
Während diese Flöte ursprünglich solistisch oder im Duett von Hirten gespielt wurde, um mit seichten Melodien ihre Herde zu beruhigen, ist sie seit geraumer Zeit fester Bestandteil der Volksmusik. Ihre Beschaffenheit ermöglicht die Erzeugung vielseitiger Klänge voller Obertöne und Dead Notes.
Eine sehr kleine Form der Kaval, Svirka oder Zafara genannt, tritt häufig mit den größeren Schwestern gemeinsan in Volksorchestern auf.

Wer sich für das facettenreiche Spiel auf der Kaval itneressiert, sollte sich einmal auf dieser Website umschauen, hier bieten auch einige Musiklehrer Unterricht auf dieser Flöte an.





Klarinette

Die Klarinette ist ein transponierendes Holzblasinstrument mit einfachem Rohrblatt welches um 1700 aus dem Chalumeau entwickelt wurde. Seine Besonderheit liegt in den Klappen zum Überblasen. Das überwiegen zylindrisch gebohrte, gerade Instrument besteht zur Säuberung und Pflege aus mehreren Teilen: Dem Mundstück aus Kunstoff, an welchem das Rohrblatt mittels Spannring befestigt wird. Darunter befindet sich zum Stimmen des Instruments die sogenannte Birne (oder das Fass) dessen Größe und Tiefe der Verbindung zum unteren Teil des Instruments die Stimmung festlegen. Unter dieser befinde sich die zwei Hauptteile der Klarinette, auf welcher sich die mit Klappensystem versehenen Grifflöcher befinden. Schließlich folgt der kleine Schalltrichter, welcher sich besonders für die tiefen Klänge des Instruments verantwortlich zeichnet. Der Korpus selbst besteht meist aus Holz und Kunstoffteilen, die Mechanik aus Edelmetallen wie Neusilber, Silber, Gold, seltener Messing. Die Verbindung der Einzelteile erfolgt über Korkzapfen.
Obwohl es im Laufe der Geschichte sehr viele recht spezielle Stimmungen und außergewöhnliche Bauformen entwickelt wurden, haben überwiegend sich drei durchgesetzt. Diese sind (nach ihrer Stimmung benannt):
Die in den meisten Musikrichtungen, in denen Klarinetten eingesetzt werden (z.B. Jazz, Volksmusik, Kunstmusik), verbreitete B-Klarinette. Diese kling in der Regel einen Ganztontiefer, als sie notiert wird.
Im Orchester spielen zudem noch die A-Klarinette, welche sich baulich kaum unterscheidet, allerdings je nach Tonart geeignetere Spielweisen ermöglicht, und gelegentlich die höhere (schrillere) Es-Klarinette.
Eine bauliche Unterscheidung liegt durch die ursprüngliche (deutsche) Klarinette und die modernere (französiche) Boehm-Klarinette vor. Letztere verfügt über das sogenannte Boehm-System, durch welches sie sich einfacher greifen lässt und über eine schmalere Mechanik verfügt und eine leichtere Bauweise aufweist. Außerdem werden bei der Boehm-Klarinette meist breitere Mundstücke verwendet, als bei der deutschen Klarinette. Weltweit hat sich die Boehm-Klarinette durchgesetzt, während in Österreich, Deustchland und einigen Staaten Osteuropas die deutsche Klarinette in der Oehlerschen Fortentwicklung verwendet wird. Man sagt den beiden Griff-Typen unterschiedlichen Klang nach, weswegen es diese regionalen verbreitungen gibt. Die deutsche Klarinette sei weicher und reiner, während die Böhm-Klarinette facettenreicher und obertonreicher klänge. Unabhängig davon, ob dies stimmt, kann der Klang aber durch viele Faktoren, wie die Spielweise, den Gebrauch eines anderen Mundstücks oder Rohrblattes und nicht zuletzt die Bauweise (beispielsweise die Länge der konischen Bohrung) beeinflusst werden.
Die Klarinette ist vorwiegend ein Instrument der Orchester- und der Kammermusik, findet aber auch im Jazz und in der Volksmusik Verwendung und findet hier und da sogar seinen Weg bis hinein in die Rock- und Popmusik.

Wer Klarinette spielen lernen möchte, ist bei dieser Website bereits an der richtigen Adresse. Einige Musiklehrer bieten Unterricht für dieses Instrument an.






Kornett

Das Kornett ist ein Blechblasinstrument, das trotz der trompetenähnlichen Form und Stimmlage aufgrund seiner Mensur zu den Horninstrumenten (Waldhorn, Wagnertuba etc.) gezählt wird. Es ist transponierend und zumeist in B gestimmt, manchmal auch in Es.


Krummhorn

Krummhorn (engl. cromorne, crumhorn; frz. cromorne, tournebout; it. cromorno, cornomuto torto; span. orlo, cromorno) bezeichnet ein Doppelrohrblattinstrument aus der Renaissance mit engem, zylindrischem, nur am Ende leicht konisch gebohrtem Rohr, dessen unteres Ende hakenförmig aufgebogen ist. Das Instrument gehört zu den Windkapsel-Instrumenten, bei denen der Spieler keinen direkten Einfluss auf das Rohrblatt hat, so dass eine differenzierte Artikulation unmöglich ist. Das Krummhorn hat 7 (auch 6 oder 8) vorderständige Grifflöcher und ein hinterständisches Daumenloch sowie 1 bis 2 Stimmlöcher am unteren Ende; das unterste und die beiden untersten Grifflöcher sind bei tiefen Instrumenten mit einer offenen Klappe ausgestattet, geschützt durch eine Messingkapsel.

Der Tonumfang des Krummhorns umfasst eine None, da es nicht überblasen werden kann. Das typische Renaissanceinstrument (erste Abbildungen stammen aus der Zeit um 1500) wurde chorisch verwendet und daher in verschiedenen Stimmlagen gebaut. Das Überblasen war ursprünglich nicht vorgesehen, ist beim modernen Krummhorn jedoch unter Zuhilfenahme der Klappen möglich, wobei das Instrument wegen der zylindrischen Bohrung in die Duodezime überbläst. Die überblasenen Töne unterscheiden sich klanglich jedoch sehr stark von den übrigen Tönen. Insbesondere bei den tiefen Instrumenten lassen sich die jeweils tiefsten Töne durch eine geringfügige Absenkung des sonst üblichen Blasdrucks auch Unterblasen, bei gleichem Griff erklingt an Stelle des üblichen Tons dessen Unterquinte, wobei die Intonation dieser Töne schwierig ist. Das Instrument besitzt nahezu keinen Dynamikbereich. Der Klang des Krummorns ist leise, nicht weit tragend, aber gleichmäßig, in den Höhen leicht näselnd und in den Tiefen dumpf und etwas hohl.

Die Höhe der einzelnen Töne des Krummhorns hängt ab vom Fingersatz, vom Rohrblatt (Breite, Länge und Stärke) und vor allem vom Atemdruck des Spielers, der einen Ton im Rahmen einer Quinte verändern und durch verschiedenen Atemdruck die Intonation vor allem von chromatischen Tönen korrigieren kann, da diese durch Halbdeckung der Grifflöcher oder durch Gabelgriffe nicht sauber zu erreichen sind.

Das Krummhorn wurde in Europa im 15. Jahrhundert entwickelt und stammt von einem mittelalterlichen Instrument mit gerader Röhre und einem Tierhorn (von Kuh oder Ziege) am unteren Ende ab. Im 16. Jahrhundert war das Instrument weit verbreitet. Mit dem musikalischen Übergang von der Renaissance zum Barock im 17. Jahrhundert geriet es aus der Mode. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden wieder Krummhörner gebaut und gespielt. Neben der Wiedergabe von Musik aus Mittelalter und Renaissance wird das Krummhorn vereinzelt auch bei Folk und moderner Musik eingesetzt.

Wer Unterricht für Krummhorn sucht, kann sich auf dieser Seite umsehen. Halte auch Ausschau nach Workshops!






Low Whistle

Die Low Whistle ist die größere Schwester der Tin Whistle. Sie ist größer gebaut und hat aus diesem Grund eine tiefere Tonlage (in der Regel in D-Stimmung eine Oktave tiefer). Technisch und spielerisch unterscheidet sie sich kaum. Möglicherweise ist sie ein wenig leichter zu spielen, da die Löcher größer sind und weiter auseinander liegen.
Die Low Whistle wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von Bernard Overton und Finbar Furey als Ersatz für Fureys zerstörte Bambusflöte entworfen. Seit dem erfreut sie sich wachsender Beliebtheit in der Folkszene als Bindeglied zwischen Tin Whistle und Irish Flute.

Wenn du gern Low Whistle spielen lernen möchtest, schau dich doch einmal auf dieser Website um. Einige Musiklehrer bieten Unterricht für Low und Tin Whistle an.




Marktsackpfeife

Die Marktsackpfeife ist eine recht junge Sackpfeife, welche jedoch optisch historischen Abbildungen nachempfunden wurde. So wurde sie in den 1980er Jahren in deutschland entwickelt, um dem Bedürfnis nach einer möglichst lauten Sackpfeife nachzukommen.
Die Marksackpfeife wird mit dem Mund angeblasen, verfügt über eine Spielpfiefe mit Doppelrohrblatt und ein bis drei Bordune mit einfachem Rohrblatt. Häufig enden alle zumindets aber die Bordunpfeifen in einem markanten Schalltrichter. Die Bohrung ist, weit, konisch und in der regel leicht parabolisch. Dadurch ist die Marktsackpfeife zwar laut, kann aber kaum bis gar nicht überblasen werden. Gabelgriffe sind auf der Melodiepfeife mit Grifflöchern in Blockflötenanordnung ebenfalls schwierig.
Die Standard Stimmung ist A (Bordune A-e oder A-a, o.ä.), jedoch sind auch viele weitere Stimmungen erhältlich.

Unterricht auf der Marktsackpfeife wird auch von Musiklehrern auf dieser Website angeboten. Wenn du gern darauf spielen lernen möchtest, schau dich einfach mal um!




Martinstrompete (Schalmei)

Die Martinstrompete entstand Anfang des 20. Jahrhunderts Die nach ihrem Erfinder Max B. Martin benannte Martinstrompete entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als Signalinstrument und wird als eigenständiges Musikinstrument auch Schalmei genannt. Von der Schalmei als historischem Holzblasinstrument stammt sie instrumentenbaulich nur bedingt ab, der durchdringende Klang hat gewisse Ähnlichkeiten. 


Vor allem in der ehemealigen DDR fand das Instrument eine weite Verbreitung in den sogenannten Schalmeienzügen. So finden sich auch heute die meisten Spieler der Martinstrompete in den neuen Bundesländern. 

Der Unterricht für Schalmei findet in aller Regel in Schalmeienzügen statt. 


Melodica

Die Melodica ist ein Blasinstrument, dessen Tonerzeugung wie bei der Mundharmonica auf Durchschlagzungen beruht. Die Kanzellen mit den Stimmzungen liegen unter einer Klaviatur und werden bei Betätigung der Tasten für den Luftstrom freigegeben. Angeblasen wird die Melodica durch ein schnabelfürmiges Mundstück, wenn sie senkrecht gehalten im Stehen gespielt wird, oder durch einen Schlauch, wenn das Instrument waagerecht auf dem Tisch oder einem Gestell liegt. Korpus und Tasten des Instruments sind meist aus Kunststoff, was die Melodica zu einem leichten und günstigen Instrument macht.

Melodica wird auch von einigen Musiklehrern auf dieser Website unterrichtet. Wenn du Interesse hast, schau dich ruhig einmal um!



Mey

Die Mey ist ein türkisches Holzblasinstrument, welches in etwa der armenischen Flöte (Duduk) entspricht. Optisch gleicht die Mey zwar einer Flöte, tatsächlich gehört sie aber zu den Kurzoboen. Das Mundstück bildet ein übergroßes Doppelrohrblatt, welches durch einen flachen Ring zusammengehalten und gestimmt wird.
Es gibt drei typische größen dieses üblicherweise aus Pflaumenholz gefertigten Instrumentes: die kleine (cura) mey mit 30 cm, die mittelgroße (orta) Mey mit 35 cm und die Mutter (ana) aller Meys mit 40 cm. Alle varianten weisen 7 Löcher an der Oberseite und eine Daumenloch an der Unterseite auf.
Zum Spielen werden die langen Rohrblätter werden nicht vollständig in den Mund genommen - was bei ihrer Länge auch schwierig wäre - sonder nur etwa die erste zwei Zentimeter. Dadurch hat der Spieler mehr Freiraum für technische Finessen, beispielsweise ein durch schnelle Kieferbewegungen erzeugtes Vibrato. Meys erzeugen einen sehr weichen, aber auch leisen Ton, was bei der Ensemble-Bildung berücksichtigt werden muss.

Mey wird auch von Musiklehrern auf dieser Website unterrichtet. Wenn du dich für dieses Instrument interessierst, solltest du dich einmal umschauen!





Mundharmonika

Die Mundharmonika ist ein Aerophon, dessen Tonerzeugungsprinzip auf Durchschlagzungen beruht. In einem kleinen, länglichen Kasten (Kanzellenkörper) aus Holz oder Kunststoff sind mehrere kurze Luftkanäle parallel angeordnet, auf deren Ober- und Unterseite auf sogenannten Stimmplatten aus Metall verschieden lange, ebenfalls metallene Durchschlagzungen angebracht sind. Diese sind leicht nach oben gebogen, sodass sie in Schwingung versetzt werden, wenn der Luftstrom in die entsprechende Richtung geht. Bläst man in einen oder mehrere Luftkanäle hinein, schwingen die oberen Zungen, beim Ansaugen (Einatmen) schwingen die unteren Zungen. Verdeckt sind die die Stimmplatten in de Regel mit Blechschalen.
Zum Spielen wird die Mundharmonika zwischen Ober- und Unterlippe geführt, wobei diese im Falle chromatischer Mundharmonikas häufig gespitzt werden. Zudem wird vielseitig von der Zunge Gebrauch gemacht, welche mit der Spitze Luftkanäle abdecken (was auch dem rhythmischen Spiel eines Tones oder Dreiklangs dient) und den Luftstrom in der Mundhöhle formen kann. Dadurch sind Techniken wie Bending oder das Überblasen möglich, welches besonders auf diatonischen Mundharmonikas, welche nicht von Natur aus alle Töne zur Verfügung haben, zum Tragen kommt. Besondere Effekte lassen sich ebenfalls durch Dämpfen mit der Hand an den Luftaustrittslöchern erzielen.
Mundharmonicas kommen in verschiedenen Musikrichtungen wie Folk oder Rock-Musik zum Einsatz, insbesondere aber im Blues.
Es gibt unter den Mundharmonikas zwei grundlegende Bauformen, welche wiederum verschiedene Spezialformen (z.B. Tremoloharmonika) aufweisen. Neben den diatonischen Mundharmonikas, welche stets auf eine bestimmte Dur (häufig C) oder Moll-Tonleiter gestimmt sind, gibt es die chromatischen Mundharmonikas.

Diatonische Mundharmonika

Seit der Erfindung im 19. Jahrhundert werden diatonische Mundharmonikas meist in der nach ihrem Entwickler benannten Richterstimmung gebaut, bei welcher die Töne der jeweilig verwendeten Tonleiter so angeordnet sind, dass sich auf dem Instrument auch Begleitakkorde spielen lassen. Eine solche Mundharmonika hat meist 10 bis 14 Kanäle. Beim Blasen erhält man auf der linken Seite, wo die Tiefen Töne liegen die drei Grundtöne der Tonika und beim Ziehen jene der Oberdominante. Geübte Musiker können durch Überblasen (bzw. Überziehen) den Stimmzungen auch Tonleiterfremde Töne abverlangen, was einen besonderen vor allem in der Bluesmusik beliebten Klang ergibt. Daher wird die Richter-Mundharmonika auch Bluesharp genannt.

Chromatische Mundharmonika

Auf chromatischen Mundharmonikas sind alle Halbtonschritte durch entsprechende Durchschlagzungen durchführbar. Dies wird entweder über einen Schieber erreicht, welcher bei Betätigung die zuvor offene der jeweils zwei Reihen Durchschlagzungen ober- und unterhalb der Kanäle bedekt und die andere frei gibt, oder dadurch, dass das Instrument zwei übereinander liegende, längere Reihen Luftkanäle und entsprechend mehr Durchlagzungen besitzt.

Wenn du gern Mundharmonika spielen lernen möchtest, schau dich am Besten einmal auf dieser Website um, wo einige Musiklehrer entsprechenden Unterricht anbieten!






Mundorgel

Die Mundorgel ist ein vermutlich aus China oder Laos stammendes Aerophon, bei dem durch Anblasen Durchschlagzungen in Bambusröhren zum Schwingen gebracht werden. Das Grundprinzip ist seit fast 3000 Jahren bekannt. Luft wird durch eine Windkammer in Röhren geblasen, in denen metallene Durchlagzungen angebracht sind. Durch Verschließen davor liegender Grifflöcher wird genügend Luft an diesen vorüber geschleust, dass sie zu schwingen beginnen. Die Tonhöhe bestimmt dabei die Länge der jeweiligen Röhre.
Während dieses Grundprinzip bei allen Varianten gleich geblieben ist, unterscheiden sie sich durch die Größe (Tonlage), die Anzahl der Röhren (Tonumfang), so wie im Grundaufbau der Instrumente. Dieser wiederum kann grob in den laotischen (z.B. Khaen, Qeej) und den chinesischen/japanischen (z.B. Sheng, Sho) Baustil eingeteilt werden.
Im laotischen Baustil sind die Röhren flach wie bei einem Floß angeordnet und sind durch eine Windkammer aus einem Kürbis oder moderner einem Holzkorpus in Kalebassenform gesteckt. In der chinesichen Variante stehen die 17 bis 21 Röhren in einer Tassenförmigen Windkammer, welche heutzutage meist aus Metall gefertigt ist.
Die meisten Mundorgeln haben symetrische Durchschlagzungen, sind also nicht begogen, weswegen sie sowohl beim Ein-, als auch beim Ausatmen schwingen und klingen. Einige Mundorgeln verfügen auch über Bordunpfeifen, manche morderne sogar über ein Klappensystem.

Wenn du gern Mundorgeln spielen lernen möchtest, schau dich doch mal auf dieser Website um. Einige Musiklehrer bieten Unterricht für Munorgel an.






Naturtrompete

Naturtrompete ist die Bezeichnung für Trompeten, die nicht mit Ventilen, Klappen (siehe Klappentrompete) oder Intonationsausgleichslöchern ausgestattet sind und daher nur die Töne der Naturtonreihe hervorbringen können.
Eine bekannte Naturtrompete in Deutschland ist die Fanfare bzw. Fanfarentrompete.

Einfache Naturtrompeten sind bei einer Vielzahl antiker Völker wie etwa Ägyptern, Griechen, Etruskern, Römern, Kelten und Germanen belegt. Auch in Asien wurde das Instrument verwendet, u. a. in Indien, China und Tibet. Typischerweise wurden Naturtrompeten in der Antike insbesondere für liturgische und militärische Anlässe eingesetzt.

Im frühen Mittelalter wurde das Instrument in seiner langgestreckten Form (Fanfare) überwiegend für militärische oder höfische Zwecke genutzt. Die Kunst des Biegens von Metallrohren, die in der Antike bekannt war, war zu diesem Zeitpunkt verloren gegangen und wurde erst um 1400, kurz vor Beginn der Neuzeit, wiederentdeckt. Seit dieser Zeit haben Naturtrompeten meist eine gewundene Form.
In der Renaissance entstand die Kunst des Clarinblasens; die Naturtrompete spielte eine zunehmend größere Rolle in der Musik dieser Epoche. Die wichtigste technische Verbesserung der damaligen Zeit waren die Züge, die das Stimmen des Instruments erlaubten. Aus einer Weiterentwicklung des Stimmzuges entstand die Busine, von der sich das Wort Posaune ableitet. Insbesondere in Nürnberg entstanden berühmte Trompeten-Manufakturen, die die europäischen Höfe belieferten.
Ihren Höhepunkt erlebten die Naturtrompeten zur Zeit des Barock, als Komponisten wie Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach außerordentlich anspruchsvolle und schwierige Stücke für die Barocktrompete schrieben. Die Musiker mussten damals Noten außerhalb der Naturtonreihe allein durch ihre Lippenstellung und Veränderung der Resonanzräume im Körper hervorbringen. Diese besondere Art des Spiels nannte man Clarinspiel. Clarinspiel wiederum bezeichnete eigentlich die Lage in der gespielt wurde (ab 8. Naturton aufwärts, ein notiertes C zweigestrichen). Die Klarinette zum Beispiel verdankt ihren Namen der sogenannten Clarinlage.

Mit der Erfindung des Ventils für Blechblasinstrumente um 1815 wurde es möglich, lückenlose chromatische Tonleitern zu erzeugen, was zu einem raschen Ende der Kunst des Clarin-Blasens führte und die Naturtrompete wieder auf einfache Anwendungen wie militärische Signalgebung oder als Post- oder Jagdhorn reduzierte.

Heute werden wieder Naturtrompeten zur Wiedergabe von Musik aus Renaissance und Barock, vor allem im Zusammenhang mit der historischen Aufführungspraxis, eingesetzt, wobei diese Instrumente meist von Trompetern gespielt werden, die auch die moderne Ventiltrompete beherrschen.

Einige Naturtrompeten

Historische Trompeten:

  • Carnyx – Trompete mit Tierkopf der eisenzeitlichen Kelten
  • Chazozra – eine israelitische Trompete
  • Cornu – ein römisches Signalhorn
  • Lituus – ein etruskisches Horninstrument
  • Lure (Kriegstrompete) – eine germanische Trompete der Bronzezeit, die im Kult eingesetzt wurde
  • Scheneb - eine altägyptische Trompete
Heutige Trompeten:
  • Dung – Naturtrompeten in der tibetisch-buddhistischen Ritualmusik
  • Kakaki – eine westafrikanische Trompete
  • Kombu – in Südindien, Shringa in Nordindien, gebogene Metalltrompeten
  • Vuvuzela – eine südafrikanische Signaltrompete
  • Waza – Trompete aus Kalebassen der Berta in Sudan und Äthiopien



Ney

Die Nay oder Ney (je nach Umschrift; persisch bzw. arabisch ‏ناي‎, DMG Nāy ‚Rohr‘) ist eine Längsflöte, die in der persischen, arabischen und türkischen Musik verwendet wird und im Wesentlichen nur aus einem offenen Rohr des Pfahlrohrs (botanische Bezeichnung Arundo donax L.) besteht.

Die Bauform und die gespielte Skala unterscheiden sich je nach Region etwas:

  • Die arabische Nay besteht nur aus einem offenen Rohr ohne eigentliches Mundstück, jedoch sind die Kanten zur Tonerzeugung beschliffen.
  • Die türkische Ney wird seit dem 11. Jahrhundert hauptsächlich mit einem Mundstück aus Horn, jedoch auch aus Knochen, Elfenbein oder Holz, heute auch aus Kunststoff ausgestattet. Dabei sollen die Mundstücke aus Horn den authentischsten Ton erzeugen.
  • Die persische Nay (verbreitet in Iran, Aserbaidschan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan und anderen Ländern der Region), meist aus einem sechsknotigen Rohrstück gefertigt, hat ein in der Regel aus Messing bestehendes (in der Praxis häufig aber aus Röntgenfilm geschnittenes) Mundstück (persisch sari) und unterscheidet sich von den arabischen und türkischen Instrumenten vor allem durch die enorale Technik der Tonerzeugung sowie die insgesamt sechs statt sieben Grifflöcher.
  • In der Volksmusik im Maghreb ist die arabische Form der Nay als Gasba oder Guesba bekannt. Das Instrument mit sechs, selten sieben bis neun Löchern oben und einem Daumenloch unten wird in seitlich leicht schräger Position gespielt. Es ist ein beliebtes Instrument bei Viehhirten und kommt in den Zeremonien von Sufi-Bruderschaften zusammen mit der Rahmentrommel Bendir zum Einsatz.
Spielweise

Da die benötigte Stimmung der Nay vom benutzten orientalischen Tonsystem (Maqam oder Dastgah) abhängig ist, wird sie in unterschiedlicher Länge und damit in unterschiedlichen Tonhöhen, aber auch unterschiedlichen Intervallen gebaut. Viele Nayspieler haben deshalb einen ganzen Satz verschiedener Flöten, der in der Regel aus sechs Flöten besteht. Die Nay wird (mit Ausnahme der iranischen Variante) direkt am Ende des offenen Rohrs angeblasen. Die Tonhöhe wird durch das Abdecken und Öffnen von Löchern mit den Fingern mit Gabelgriffen, d. h. nicht nacheinander von unten nach oben öffnend, erzeugt. Als charakteristische Besonderheit dieser Anblas- und Flötenart kann die Tonhöhe zusätzlich durch Veränderung der Mundhöhle und der Lippen beeinflusst werden bei unveränderter Fingerhaltung und zwar bis zu etwa einem Ganztonschritt nach oben oder unten. Dies ermöglicht eine Vielzahl von Zwischentönen. Die Nay wird schräg (nach links oder rechts) vor den Mund gehalten und so geblasen, dass der Luftstrom auf die gegenüberliegende Kante der Rohröffnung trifft. Verschiedene Oktaven werden in einer Überblastechnik durch unterschiedlich scharfes Anblasen erzeugt. Die Nay spielt heute sowohl in der klassischen Musik der genannten Kulturkreise als auch in der modernen „pan-arabischen“ Popmusik eine wichtige Rolle. Ihre Existenz ist bis in das dritte Jahrhundert v. Chr. im ägyptischen Kulturraum, für den assyrischen bis in das 5. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. Ihr Klang wird meist als klagend oder sehnsuchtsvoll empfunden. So wie das Rohr aus seiner „Heimat“, dem Röhricht geschnitten wurde, symbolisiert sein Klang die Sehnsucht der von der Alleinheit getrennten Seele des spirituell suchenden Menschen nach ihrer ursprünglichen Heimat. In der Musik, hauptsächlich der türkischen Sufi-Orden (Tariqas) (beispielsweise der Mevlevis und Dscherrahis), nimmt sie eine zentrale Rolle ein. Sie wird von den Sufis daher auch „der verlängerte Atem Gottes“ genannt. Das Instrument sollte nicht mit der rumänischen Panflöte Nai oder der türkischen Kurzoboe Mey verwechselt werden. In Usbekistan wird eine Querflöte aus Holz Nay genannt.

Standardmäßig gibt es 7 Nayflöten und sie tragen im Arabischen folgende Namen:

    1. Rāst راست (C)
    2. Dokāh دوكاه (D)
    3. Būsalīk بوسليك (E)
    4. Ǧahārkāh جهاركاه (F)
    5. Nawā نوا (G)
    6. Ḥuseini حسيني (A)
    7. ‘Aǧam عجم (Bb)

Im Türkischen tragen sie die folgenden Namen:

    1. Bolâhenk (C)
    2. Dâvud (D)
    3. Şah (E)
    4. Mansur (F)
    5. Kız (G)
    6. Yıldız (A)
    7. Sipürde (Bb)

Wenn du einen Lehrer/eine Lehrerin für Untericht auf der Ney/Nay suchst, dann schau dich doch auf dieser Website um! Vergiss nicht, auch bei den Workshops zu schauen!



Northumbrian Smallpipe

Die Northumbrian Smallpipes ist eine der modernsten unter den Sackpfeifen. Sie wird über einen Blasebalg unter dem Ellenbogen aufgeblasen und verfügt über eine Melodiepfeide mit Doppelrohrblatt, sowie über meist vier kleine, parallel aneinander angeordnete, stimmbare Bordunpfeifen, welche in Toniken und Dominanten gestimmt werden.
Die vergleichsweise zierliche Melodiepfeife ist zylindrisch gebohrt und hat sieben bis über 17 Klappen (da ein Überblasen nicht möglich ist). Da die Melodiepfeife am Ende geschlossen ist und die Töne durch abheben des entsprechenden Fingers erklingen, ergibt sich meist ein staccato-artiges Spiel, wenngleich manche Spieler auch offene Stile entwickelt haben. Typische Stimmungen sind F, F# und G.
Die Bordune sind ebenfalls zylindrisch gebohrt und lassen sich sowohl durch verschieben auf einer Steckverbindung, als auch über Öffnen oder verschließen von Löchern stimmen.
Die Northumbrian Smallpipes klingen im Vergleich zu anderen Sackpfeifen sehr leise und weich, nicht unähnlich der Uilleann Pipes.

Wenn du gern die Northumbrian Pipes spielen lernen möchtest, schau dich am Besten mal auf dieser Website um, wo einige Musiklehrer dafür Unterricht anbieten.




Obertonflöte

Obertonflöten sind die älteste Form von Flöten, welche über nur wenige oder keine Grifflöcher verfügen. Dadurch können auf ihnen kaum definierten Töne erzeugt, sondern nur durch Variation des Anblasdrucks die Naturtöne des jeweiligen Instruments bedient werden. Diese sind bei Obertonflöten stark mit Teiltönen versetzt, welche den charakteristischen Klang dieser Flöten ausmacht.
Obertonflöten werden aus verschiedensten Materialien meist aus Hölzern oder Halmen und aus einem Stück gefertigt. Moderne Obertonflöten können auch aus Kunstoff oder anderen Materialien gefertigt sein. Die Tonerzeugung funktioniert über Endkanten oder verschiedene Aufschnittkanten. Manche Obertonflöten verfügen auch über ein Mundstück.

Durch Einführung von Grifflöchern, welche ein wesentlich definiertere sund melodischeres Spiel ermöglichen, wurden Obertonflöten in weiten Teilen der Erde verdrängt. In den letzten Jahrzehnten halten Obertonflöten auf Grund ihres atmosphärischen Klanges wieder Einzug in die zeitgenössische Musik, wobei sie häufig in Verbindung mit elektronischen Klängen zum Einsatz kommen.

Eine heute noch sehr gebräuchliche Form der Obertonflöte ist die Fujara.

Wenn du gern Obertonflöte spielen lernen möchtest, findest du auf dieser Website Musiklehrer, die es dir beibringen können.



Oboe

Im Allgemeinen ist eine Oboe (= lautes Holz) ein Holzblasinstrument, bei dem ein Doppelrohrblatt direkt angeblasen wird. Dazu zählen beispielsweise Fagott, Bombarde, Schalmei , Rauschpfeife oder Duduk. Die meisten Vertreter stammen aus der Volksmusik verschiedener Kulturkreise.
Im speziellen und gleichzeitig häufigeren Gebrauch wird als Oboe das führende Holzblasinstrument des Orchesters bezeichnet. Sie besteht aus einem geraden, dreiteiligen Rohr (Kopf, Mittel- und Fußstück) aus Hartholz, Ebonit oder Kunststoff mit enger, konischer Bohrung, welches in einem kleinen Schallbecher endet. Die Grifflöcher werden bei den Modernen Bauformen über eine komplizierte Klappenmechanik aus Neusilber und Silber bedient. In der Barockzeit verfügten die Instrumente über nicht mehr als zwei einfache Klappen.
Die Oboe ist in der Regel in C gestimmt und kann um eine Oktave überblasen werden.
Unterschieden wird unter den heutzutage gängigen Bauformen zwischen der französischen Oboe in automatischer oder halbautomatischer Bauweise, sowie zur Wiener Oboe mit leicht veränderter Mensur. Die Unterscheidung zwischen Automatik und Halbautomatik bezieht sich auf die Oktavklappen, welche entweder durch eigene Hebel oder durch einen einzigen Hebel automatisch reguliert werden.
Wenngleich vor allem ein Instrument der Kunstmusik (ob im Orchester oder im Kammer-Ensemble), findet die Oboe auch in vielen anderen Musikstilen wie Jazz, Rock oder Pop Verwendung.

Wenn du gern Oboe spielen lernen möchtest, kannst du auf dieser Website Angebote für entsprechenden Musikunterricht finden. Schau dich am Betsen gleich nach passenden Musiklehrern um!




Okarina

Die Okarina (Italienisch für "Gänschen") ist ein Blasinstrument aus der Familie der Gefäß- oder Kugelflöten. Sie ist ein sehr altes Instrument, welches vermutlich seit über 12 000 Jahren in vielen Kulturen auf nahezu allen Kontinenten individuell gestaltet und gespielt wird.
Okarinas gibt es is einer Vielzahl an Formen und aus verschiedenen Materialien (z.B. Ton, Holz, Metall, Kunststoff oder einer Kalebasse). Die Kulturen Südamerikas verwendeten häufig Flöten in Tiergestalt, in Asien waren ei- und tropfenförmige Gefäßflöten verbreitet. Kalebassenflöten stammen aus Afrika. Die heute verbreiteteste Form, die sogenannte Rübenform, ist zugleich eine der jüngsten. Sie wurde im 19. Jahrhundert in Italien entwickelt, um 10 Löcher bequem anordnen zu können. Frühe Okarinas haben of nur 5 bis 8 Löcher (manche sogar weniger). Mittlerweile gibt es auch Okarinas mit 12 Löchern und mehr, wenn sie aus mehreren Kammern bestehen. Der Fantasie sind kaum grenzen gesetzt.
Durch die vielen Bauformen variieren die Griffe, die Tonlage und insbesondere der Tonumfang recht stark. Eine vier löchrige Okarina kann bei einfacher Spielweise sechs Töne erzeugen, spezielle Neuentwicklungen schaffen gut und gerne auch drei Oktaven.

Wer wie Link in Ocarina of Time bezaubernde Melodien auf der Okarina spielen lernen will, solte sich auf dieser Website einmal umschauen und sich geeignete Musiklehrer für ensprechenden Unterricht heraussuchen.








Ophikleide

Die Ophikleide ist ein zu den Kappenhörnern gehörendes Blechblasinstrument, welches vor Einführung der Tuba kurzfristig die Rolle des Basses im Orchester einnahm. Die Form des länglich gebogenen und konisch gebohrten Instruments, mit dem nach oben gerichteten Schalltrichter erinnert an ein Fagott, mit dessen Klang jender der Ophikleide in manchen Aspekten auch vergleichbar ist. Sie verfügt über neun bis zwölf Klappen und gilt baulich als Vorläufer der Tuba und des Saxophons.
Am verbreitetsten sind Bass-Ophikleiden in B oder C, jedoch reichen ihre Bauformen von Sopran- (Eb,B,C,Ab) über Alt-Ophikleide (F, Eb) bis hin zur äußerst seltenen Kontrabass-Ophikleide in Eb. Die großen Grifflöcher der Ophikleide sind mit Ausnahme von einem im Ruhezustand geschlossen und müssen vom Spieler je nach Bedarf durch Betätigung der Klappenmechanik geöffnet werden.

Obwohl zwischenzeitig fast verschwunden lebt das Spiel der Ophikleide mittlerweile wieder auf. Wenn auch du gern darauf spielen lernen willst, schau dich dich doch einmal auf dieser Website um. Einige Musiklehrer bieten Unterricht dafür an.





Panflöte

Die Panflöte ist ein Holzblasinstrument, welches aus einer verschieden großen Zahl (ca. 3-30) unten geschlossener, unterschiedlich langer Röhrchen (grifflochlose Eintonflöten ohne Mundstück) besteht, welche in einer (geraden oder gekrümmten) Reihe (Nai, Larchemi), mehreren Reihen (Siku, Zampoña) oder gebündelt angeordnet sind. Die Tonerzeugung erfolgt durch anblasen der Röhrchen über die scharfe Kante. Das Volumen der Röhrchen, sowie die Anblastechnik bestimmen den Ton. Die meisten Panflöten sind diatonisch gestimmt, es treten aber auch pentatonische Flöten auf.
Die Panflöte ist eines der ältesten Intrumente der Welt und entstand unabhängig in vielen Kuturen der Erde. Dementsprechend gibt es sie in vielen Formen und Materialien (unter anderem Schilf, Bambus, Holz, Metall, Kunststoff, Glas, Ton oder Knochen).
Ihren Namen hat die Panflöte vom griechischen Hirtengott Pan. Zum einen, weil sie traditionell als Hirteninstrument bekannt ist und zum anderen weil selbiger Gott sich gemäß der Mythologie in Trauer eine Panflöte aus einer in ein Schilfrohr verwandelten Geliebten fertigte.

Das Spiel auf der Panflöte wird auch von Musiklehrern auf dieser Website unterrichtet. Wenn du es erlernen möchtest, schau dich ruhig einmal um.





Piccoloflöte

Die Piccoloflöte ist eine kleine (etwa halb so große) Form der Querflöte, die auf Grund ihrer Größe eine Oktave höher gestimmt ist, als ihre größeren Schwestern. Das macht sie zum höchsten klassischen Holzblasinstrument.
Die Piccoloflöte entwickelte sich aus der Schwegelpfeife, einer hölzernen Querflöte mit sechs einfachen Grifflöchern, welche vorwiegend zur musikalischen Begleitung im Millitärwesen des Mittelalters und der Renaissance eingesetzt wurde. Als Piccoloflöte entwickelte sich aber im 19. Jahrhundert eine gebräuchliche Form mit Böhm-System und Klappen. In der - noch heute existierenden - einfachen Form ohne Klappen wird sie überwiegend in der Volksmusik eingesetzt.
Heutzutage sind Piccoloflöten nicht nur aus Holz erhältlich, sondern vor allem auch aus verschiedenem Metall (bis hin zu Silber) oder sogar Kunstoff.

Wenn du gern Piccoloflöte spielen lernen möchtest, schau dich doch einmal auf dieser Website um, dort findest du Angebote für entsprechenden Musikunterricht!





Pommer

Pommer (auch Bomhart, Bombart; Bombarde [im weiteren Sinn]) bezeichnet eine Familie von Holzblasinstrumenten mit Doppelrohrblatt und konischer Bohrung, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts aus der Schalmei entwickelt und bis ins 17. Jahrhundert gleichermaßen in Kunst- wie Volksmusik gespielt wurden. Der Pommer weist sechs bis sieben vorderständige Grifflöcher auf, daneben eine bis vier Klappen, die von einer fässchenförmigen Kapsel, der sogenannten Fontanelle, geschützt werden. Der Bass-Pommer ist mit einem S-Bogen (Teil zwischeh Mundstück und Korpus, wie beim Saxophon) versehen, Pommer der höheren Lagen mit einer Pirouette (runde oder ovale Lippenscheibe am Mundstück, das den Luftabschluss erleichtert).

Der Pommer (in den oberen Lagen meist noch als Schalmei bezeichnet) existierte in folgenden Lagen:

    [Klein-Diskant-Schalmei (h′–h″′)]
    [Diskant-Schalmei (d′–a″)]
    Klein-Alt-Pommer (g–d″)
    Groß-Alt-Pommer bzw. Nicolo (c–g′)
    Tenor-Pommer oder Bassett (G–g′)
    Bass-Pommer (C–h)
    Großbass-/Kontrabass-Pommer ('F–e) [selten, da unpraktisch, s.u.]


Die Bauweise mit ungebogenem Schallrohr in einem Stück (der Kontrabass-Pommer war ohne Anblasrohr ca. 340 cm lang) trugen nicht zur Beliebtheit dieser Instrumente bei; analog zum Prinzip der Orgelpfeife gebaut, war das Instrument der Stadtpfeifer und Hofmusiker nicht besser zu transportieren als ein Alphorn. Trotzdem blieb sein starker, scharfer Ton bis ins frühe 17. Jahrhundert besonders für Musik unter freiem Himmel vor allem in Frankreich beliebt.

Die maßgeblich von Jean de Hotteterre aus dem Diskant-Pommer entwickelte Oboe löste schließlich im Barock den Pommer ab (tiefere Lagen: Fagott). Zur Aufführung von Musik der Renaissance werden heute meist Nachbauten gespielt.

Wenn du Unterricht auf dem Pommer suchst, schau dich hier auf der Website nach Lehrern um, die diese Instrumente unterrichten. Halte auch die Augen auf nach Workshops für Renaissancemusik etc.

Hier siehst du Pommern im Einsatz:


Posaune

Die Posaune ist ein Blechblasinstrument aus der Familie der Trompeteninstrumente mit Kesselmundstück und überwiegend zylindrischer Bohrung. Erst das Schallstück verläuft konisch und endet in einem weiten Trichter.
Die Posaune besteht im Wesentlichen aus zwei U-förmig gebogenen Röhren, welche an einem Ende ineinander geschoben sind. Sie sind allerdings nicht fest miteinander verbunden, sodass sich die Gesamtlänge stufenlos verschieben lässt. Diese Eigenschaft macht die im 15. Jahrhudnert aus der Zugtrompete hervorgegangene Posaune zu einem der ersten vollchromatischen Blechblasinstrumente und zum einzigen, welches rein von Ton zu Ton übergleiten kann (Glissando).
Hauptrohr und Mundstück sind durch einen Quersteg verbunden und Fixiert, während das Zugrohr nach vorn zeigt und meist über eine Wasserklappe an der Biegung verfügt. Verwendete Materialien von Posaunen sind Messing, Chrom, Neusilber und Goldmessing.

Die Verbreitetsten Varianten sind allen Tonlagen voran die Tenorposaune (in B). Seit der Erfindung im 19. Jahrhundert haben viele Modelle ein sogenanntes Quartventil (Quartposaune), nach dessen Betätigung sie in F klingen. Neben der Tenorposaune wird im Orchester meist noch eine Bassposaune besetzt. Obwohl es noch viele weitere Tonlagen gibt, treten dieser nur selten auf.

Neben den oben beschriebenen Zugposauenen gibt es auch Ventilposaunen, welche mit Aufkommen der Ventilinstrumente eine große Popularität erfuhren, jedoch durch die auf Grund technischen Fortschritts günstiger werdenen Zugposaunen wieder verdrängt wurden. Sie konnten sich allerdings in einigen Ländern bis heute behaupten ode rzumindest parallel Verwendung finden. Bei Ventilposaunen fehlt die Zugvorrichtung ganz, stattdessen werden sie über drei Ventile gespielt.

Unterricht für Posaune wird von einigen Musiklehrern auf dieser Website angeboten. Wenn du Interesse hast,schau dich am Betsen einmal um.




Quena

Die Quena (auch Andenflöte genannt) ist eine südamerikanische Kerbflöte, die vor allem in Peru und Bolivien verbreitet ist. Sie wird aus Holz oder Bambus (heutzutage auch aus Kunststoff) gefertigt und verfügt über 3, 5 oder 7 Löcher. In der moderneren Variante mit sieben Löchern lässt sie sich durch Gabelgriffe oder Halbabdecken der Löcher auch chromatisch spielen. Die traditionellen Flöten wurden ausschließlich in Dur-Tonarten gespielt.
Das Besondere an Kerbflöten wie der Quena ist das fehlende Mundstück, welches den Luftzug gezielt auf das Labium leitet. Stattdessen muss der Luftstrahl mit dem Mund auf die sogenannte Vibrierkante geleitet werden. Der Vorteil ist, dass die Quena dadurch eine Menge technischer Möglichkeiten bietet. Neben der chromatischen Spielweise lässt sich auch viel mit Dynamik und Klangfarbe arbeiten. Außerdem bietet die Quena einen Tonumfang von drei Oktaven.

Wenn du die Quena spielen lernen möchtest, kannst du auf dieser Webside Musiklehrer für entsprechenden Unterricht finden.







Quenacho

Bei der Quenacho handelt es sich im Wesentlichen um eine größere Version der Quena, gewissermaßen um eine "Low Quena" (in Anlehnung an Low Whistles). Sie ist meist D gestimmt und erzeugt ein besonders reichhaltiges und klares Timbre.

Wenn du gern Quenacho spielen lernen möchtest, findest du auf dieser Website Musiklehrer, die es dir beibringen können!






Querflöte

Im weiteren Sinn ist eine Querflöte schlicht eine Flöte, die - im Unterschied zur Längsflöte -quer zur Körperachse gehalten wird. Das gilt zum Beispiel auch für die Irish Flute (Traversflöte) und die Schwegelpfeife. Im engeren Sinn wird darunter die in modernen Orchestern gebräuchliche, sogenannte Boehm-Flöte verstanden. Sie ist meist aus edlem Metall gefertigt, hat eine zylindrische Bohrung und verfügt über eine von Theobald Boehm entwickelte Klappenmechanik. Diese ermöglicht es, die Löcher rein nach klanglichen Aspekten anzuordnen, da der Spieler diese durch Klappen verschließen und öffnen kann, welche mit einfachen Griffen zu bedienen sind.
Besteht aus drei Teilen, dem parabolisch gebohrten Kopfstück, an welchem das Mundstück (Kamin) untergebracht ist, dem Mittelstück, auf welchem gegriffen wird und dem Fußstück, welches für die tiefsten Töne verantwortlich ist. Gebaut werden Querflöten aus Gold, Silber, Neusilber, Weißgold, Platin, Palladium, Nickel, Messing, Titan, Carbon, Glas, Edelstahl, Aluminium oder verschiedenen Hölzern.
Eine so beschaffene Querflöte ist die Weiterentwicklung der Barock-Traversflöte, welche zunächst im 19. Jahrhundert in Großbritannien durch weitere Bohrungen und Hinzufügen von Klappen zur Irish Flute wurde und später von Boehm statt einer konischen eine überwiegend zylindrische Bohrung, sowie das Boehm-System erhielt. Nach und nach wurde dann das ursprüngliche Material (Holz oder Elfenbein) zugunsten von Edelmetallen verdrängt. Während Traversflöten meist in D gestimmt waren, sind heutige Querflöten durch einen größeren Tonumfang meist in C gestimmt.

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Rauschpfeife

Die Rauschpfeife ist ein Doppelrohrblattinstrument, das technisch mit der Oboe verwandt ist. Rauschpfeifen sind konisch gebohrte Holzblasinstrumente, die sich von der Renaissanceschalmei nur durch das Vorhandensein einer Windkapsel und einen steileren Konus unterscheiden. Entsprechend wird das Rohrblatt, anders als bei der Schalmei, nicht direkt in den Mund genommen und die Lippenspannung hat keinen Einfluss auf die Tonbildung. 
Die Rauschpfeife hatte ihre Blüte im 16. Und 17. Jahrhundert. Die Instrumente wurden in verschiedenen Stimmlagen (Sopranino, Sopran, Alt, Tenor und Bass) gebaut. Ein vollständiger Satz von Originalinstrumenten aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist Teil der sogenannten Naumburger Blasinstrumente Sammlung, die im Berliner Musikinstrumentenmuseum zu bewundern ist. Diese erhaltenen Instrumente prägen bis heute das Erscheinungsbild der Rauschpfeife, da die Firma Heinrich Moeck in Celle zwei Instrumente in Sopranino und Sopranlage herstellte, die optisch an die Naumburger Pfeifen angelehnt waren. Da Moeck über lange Zeit der einzige Hersteller in Deutschland war, der Rauschpfeifen in größerer Stückzahl fertigte, ist das Erscheinungsbild der Rauschpfeife in den 70er Jahren durch den Hersteller geprägt.
Interessant ist, dass die Rauschpfeifen in Berlin nahezu doppelt so groß sind, wie sie technisch sein müßten. Die Grifflöcher der Instrumente bedecken nur knapp die Hälfte des Korpus. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass die Instrumente von Moeck auf der Rückseite eine Vielzahl von Löchern haben, die einzig dazu dienen dass die Luftsäule im Inneren des Instrumentes verkürzt und stabilisiert wird.
Moeck hat mittlerweile die Herstellung der historischen Blasinstrumente eingestellt. Das Gesicht der Rauschpfeife hat sich dadurch erneut gewandelt. Die meisten heute in Deutschland gespielten Rauschpfeifen sind technisch an die Spielpfeifen von Marktsackpfeifen angelehnt und haben einen Tonumfang von einer None. Die Instrumente sind in großer Mehrzahl in offener, deutscher Blockflötengriffweise gebaut. Auch optisch orientieren sich die Bauer häufig an den Spielpfeifen der Marktsackszene. Dadurch haben viele neugebaute Rauschpfeifen deutlich größere Schallbecher als ihre historischen Vorfahren. Ferner sind sie bei gleicher Stimmlage, knapp halb so lang wie die erhaltenen Instrumente der Naumburger Sammlung. Ein weiterer technischer Aspekt ist, dass bei modernen Instrumenten überwiegend Standardrohrblätter verschiedener Dudelsäcke verwendet werden. Die Alto-Instrumente in G/a werden in vielen Fällen mit schottischen Rohrblättern betrieben. Die an die französischen Dudelsäcke angelehnten Instrumente in F/g häufig mit Kunstoffreeds für die Conemuse du Centre und die Sopran-Rauschpfeifen in C/d häufig mit Rohrblättern die denen der spanischen Gaita ähneln. 







Saxophon

Das Saxophon ist ein Mitte des 19. Jahrhunderst von Adolphe Sax erfundenes Holzblasinstrument. Die tonerzeugung beruht auf einem einfachen, freiliegenden Rohrblatt wie bei der Klarinette. An das Mundstück schließen sich ein Hals (S-Bogen), sowie ein mit großen Klappen versehenen Korpus aus Metall an, welcher eine weite, stark konische Bohrung aufweist. Da das Saxophon um eine Oktave überblasen werden kann, ist seine Mechanik einfacher als jede der verwandten Klarinette.
Gedacht war das Saxophon als ein Bassinstrument für die Kunst und Militärmusik. Seine häufigste Verwendung findet es allerdings seit den 1920er Jahren im Jazz und wird nun mehr in den Tonlagen Sprillo, Spopranino, Sopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass, Kontrabass und Subkontrabass hergestellt. Am verbreitetsten sind jedoch das Alt- und das Tenorsaxophon.
Hohe Instrumente weisen meist eine gerade Bauform auf, bei tiefen Instrumenten sind sowohl der Hals zunehmend stärker gekrümmt, als auch das Schallstück nach oben gebogen und stetig länger.
Zum Spielen wird das Instrument mit einem Gurt um den Hals oder über Schultergurte getragen, weswegen der Spieler sowohl sitzen, als auch stehen oder gehen kann. In den Tiefsten Lagen ruht das Instrument hingegen auf einem Gestell und wird im Sitzen gespielt.

Wenn du gern Saxophon spielen lernen möchtest, schau dich am Besten einmal auf dieser Website um. Einige Musiklehrer bieten hier Unterricht an.




Säckpipa

Die Säckpipa (oder schwedische Sackpfeife) ist ein Dudelsack, wie er im Mittelalter und der Renaissance in der schwedischen Volksmusik und als Hirtenisrument gebräuchlich war. Die traditionelle Säckpipa ist eine relativ kleine Sackpfeife mit nur einer Bordunpfeife im tiefsten Ton der Spielpfeife und einem sehr begrenzten Tonumfang.
In Schweden ist genauso unbekannt, wie im Rest der Welt, dass es historisch eine schwedische Sackpfeifentradition gibt. Tatsächlich ist der Dudelsack in ganz Europa verbreiteter gewesen, als es den meisten Leuten bewusst ist. So auch in Schweden. Allderdings wurde die Säckpipa und ihr Spiel erst in den 1930er Jahren wiederentdeckt, als es gerade noch einen traditionellen Spieler gab. Seither hat man sich um die Rekonstruktion und Wiederbelebung der Tradition bemüht. Dabei hat die Säckpipa auch einige Fortentwicklungen durchschritten, welche sie vielseitiger machen.
Der Sack der traditionellen Säckpipa besteht aus Kalbsleder, die Pfeifen und das Anblasrohr, dessem Mundstück mit einem Rückschlagventil versehen ist, damit auch nur Luft aus den Pfeifen ausdringt, sind aus Birkenholz gefertigt. Die Töne der Pfeifen werden durch einfache Rohrblätter aus Schilf erzeugt, welche durch den Druck im Sack zum Vibrieren gebracht werden. Die Löcher der Spielpfeife liegen in Vertiefungen, welche das Greifen und Halten erleichtern sollen. Der Tonumfang eines in A melodisch Moll gestimmten Instrumentes reicht von e' bis e'', der Grundton liegt genau dazwischen.
Bei modernen Versionen wird der Tonumfang durch zusätzliche Löcher auf der Spielpfeife erhöht. Auch ist ein Wechsel zwischen der Tonart in Dur und moll durch dauerhaftes Bedecken bestimmter Löcher mit Hilfe von Wachs oder einem Gummiring möglich. Darüber hinaus gibt es mittlerweile verschieden gestimmte Spielpfeifen, die ausgetauscht werden können. Und Sackpfeifen mit mehr als einer Bordunpfeife oder gar einem Blasebalg wie bei der Uilleann Pipe sind ebenfalls erhältlich.

Wenn du die Säckpipa spielen lernen möchtest, kannst du auf dieser Website passenden Musikunterricht finden. Schaue dich einfach nach geeigneten Lehrern um.




Schalmei (Doppelrohrblatt)

Für das "Schalmei" genannte Signalinstrument, entwickelt Anfang des 20. Jahrhunderts, siehe Martinstrompete.

Im weitesten Sinne...

...ist Schalmei eine Sammelbezeichnung (nach der Systematik von E. von Hornbostel und C. Sachs) für alle Blasinstrumente mit einfachem oder doppelten Rohrblättern (konische und zylindrische Bohrung, mit und ohne Klappen, mit und ohne Windkapsel über dem Rohrblatt), seien es Orchesterinstrumente oder Instrumente von Volkskulturen. 

Im engeren Sinne...

... bezeichnet Schalmei (engl. shawm; frz. chalemie; it. ciaramella; span. chirimía) Doppelrohrblattinstrumente mit konischer Röhre. Ausnahme: Das französische Chalumeau, seit dem 17. Jh. ein Instrument mit einfachem Rohrblatt, zählt in diesem engeren Sinn auch zu den Schalmeien.

 Weitere Merkmale der Schalmeien im engeren Sinne: Sie sind mit sechs bis sieben Grifflöchern ausgestattet; einige Schalmeien sind mit Klappen versehen. Meist handelt es sich bei Schalmeien auch um hoch klingende Instrumente - ohne Windkapsel. Wird bei Instrumenten das Rohrblatt ganz in die Mundhöhle genommen, sind diese Instrumente oft mit einer Pirouette ausgestattet, also mit einer runden oder ovalen Lippenscheibe am Mundstück, die den Luftabschluss erleichtert und die Lippen entlastet. 

Geschichte

Die Schalmei lässt sich seit dem späten 13. Jahrhundert in Europa nachweisen. Während des 14. Jahrhunderts entstanden bereits Instrumente in tieferen Lagen, und im 15./16. Jahrhundert wurde die Schalmei zur Familie der Bomharte oder Pommer ausgebaut, deren Diskantinstrument jedoch weiterhin als Schalmei bezeichnet wurde.


Unterricht

Schau mal hier auf der Website nach Lehrerinnen und Lehrern, die Schalmei unterrichten, und vergesse nicht, bei den Workshops nach passenden Veranstaltungen zu suchen!


Ganz links im Bild siehst du eine Schalmei im Einsatz, rechts daneben einen Pommer:


Schäferpfeife

Die Schäferpfeife ist die deutsche Form der Sackpfeife (Dudelsack), ein Holzblasinstrument. Sie verfügt über zwei nach vorn gerichtete Bordunpfeifen und eine Melodiepfeife ohne Daumenloch. Über die historische Bauweise dieses Instrument ist darüber hinaus nicht viel bekannt. Beschreibungen historischer Quellen variieren oder sind ungenau und es ist lediglich ein in Privatbesitz befindliches Instrument erhalten geblieben.
Heutige Nachbauten sind häufig auf G/C gestimmt und werden in der halbegschlossenen französischen griffweise gespielt. Ihre Bohrung ermöglicht sowohl ein recht sauberes Überblasen, als auch ein verhältnismäßig lautes Spiel, was die moderne Schäferpfeife zu einer vielseitigen Sackpfeife macht.
Der Name Schäferpfeife rührt daher, dass Sackpfeifen typische Hirteninstrumente sind, welche oft solistisch oder in Begleitung eines weiteren Melodieinstruments (wie eine Flöte) gespielt werden.

Wenn du gern Sackpfeife / Schäferpfeife spielen lernen möchtest, schau dich am Besten gleich auf dieser Website um, wo einige Musiklehrer entsprechenden Unterricht anbieten.





Scottish Smallpipe

Die Scottisch Smallpipes ist ein Dudelsack, welcher genau wie die Uilleann Pipes und die Northumbrian Smallpipes durch einen Blasebalg unter dem rechten Ellenbogen aufgeblasen wird. In der Regel hat die Scottisch Smallpipes eine Melodiepfeiffe, welche in A, D, C oder B gestimmt ist, und drei Bordunpfeifen, von denen zwei im Grund (in verschiedenen Oktaven) und eine in der Tonika oder der Dominante. Das ist allerdings nicht verbindlich, es gibt sowohl Melodiepfeiffen in anderen Tonarten, als auch Smallpipes mit weniger Bordiunpfeifen oder solchen, welche stummgeschaltet werden können (zum Beispiel, wenn die Melodiepfeife durch eine mit anderer Tonart ausgetausch werden kann und nur die entsprechenden Burdunpfeifen klingen sollen). Auch gibt es Scottisch Smallpipes mit Anblasrohr statt eines Blasebalgs.
Im Unterschied zur Northumbrian Smallpipes, hat die Scottish Smallpipes nur wenige oder gar keine Klappen und weißt eine durchgehende zylindrische Bohrung auf, sodass Staccato schwieriger zu erzielen ist und meist nicht gespielt wird. Man müsste schon wie auf der Uilleann Pipes im Sitzen spielen.
Obwohl das Instrument schon für das 15. Jahrhundert nachgewiesen ist, hat die Scottisch Smallpipes eine sehr junge Tradition (20. Jahrhundert), da sie zwischenzeitig durch andere Dudelsäcke verdrängt worden war. Ihr Bautyp geht jedoch auf europäische Dudelsäcke des Hochmittelalters zurück.

Für die Scottisch Smallpipes bieten auch Lehrer auf dieser Website Unterricht an. Wenn du dich für ihr Spiel interessierst, schau dich ruhig einmal um!







Serpent

Der (auch: das) Serpent (von frz. serpent ‚Schlange’; it. serpentone; span. serpentón), ein schlangenförmig gewundenes, mit einem Kesselmundstück aus Elfenbein oder Horn (seltener Metall) gespieltes Blasinstrument mit weiter konischer Röhre. Wie der Zink (als dessen Bassinstrument er gilt) besteht der Serpent aus zwei aus einem Holzstück (gewöhnlich Nussbaum) herausgeschnittenen Teilen, die ausgehöhlt und zusammengeleimt, dann mit Leder überzogen werden.

Der Serpent hatte sechs, in zwei Gruppen angeordnete Grifflöcher und stand je nach Länge des Instrumentes (zwischen 180-240 cm) in Bb, in C oder in D. Um 1800 hatte das Instrument 3-4, später dann bis zu 14 Klappen. Die Schwierigkeiten, den Serpent sauber zu intonieren, blieben jedoch. Ein Serpent mit fagottähnlicher Form, der zur Entwicklung der Basshörner führte, wurde 1788 von J.J. Régibo (in Lille) konstruiert.
Der Serpent wurde vermutlich gegen Ende des 16. Jahrhunderts entwickelt; ob aber in Italien oder Frankreich, ist umstritten. In Frankreich war er vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Kircheninstrument. Daneben wurde der Serpent bis ins 19. Jahrhundert auch in den Militärkapellen Frankreichs, Belgiens, Englands und Deutschlands gespielt, dann aber durch die Orphikleïde ersetzt.

Suchst du nach einer Lehrerin/einem Lehrer für Unterricht auf dem Serpent, dann schau dich mal auf dieser Website um! Vergiss auch nicht, bei den Workshops zu schauen!



Shakuhachi

Die Shakuhachi (Japanisch für das Längenmaß 1 Ganzes und 8 Zehntel, aso 1,8 = 54,5cm) ist eine japanische Kerbflöte aus Bambus, welche im 8. Jahrhundert über den chinesischen Vorläufer Xiao nach Japan kam. Sie hat vier Grifflöcher auf der Oberseite und ein Daumenloch auf der Unterseite. Sie ist meistens pentatonisch in Dm gestimmt, jedoch gibt es auch kleinere und größere Varianten in anderen Stimmungen. Die Flöte wird aus dem Wurzelende des Madake-Bambus gefertigt und ihr Ende ist meistens leischt nach oben gebogen.
Die Shakuhachi wird sowohl in der traditionellen klassischen Musik Japans, als auch für religiöse Ritaule eingesetzt. Darüber hinaus findet sie durch ihre Berühmtheit auch immer wieder in verschiedener westlicher Musik Verwendung.

Wenn du gern Shakuhachi spielen lernen möchtest, lohnt ein näherer Blick auf diese Website, denn hier bieten einige Musiklehrer Unterricht dafür an.




Sheng

Die Sheng ist eine chinesische Mundorgel. Sie besteht aus einer unbestimmten Anzahl (meist 17, aber bis zu 36) an verschieden langen Bambus- oder - moderner - Metallröhren, welche senkrecht in einer tassenförmigen Windkammer aus Ton,Holz oder Metall stehen, sowie aus einem zur seite stehenden, leicht schlauchpflanzenförmigen Anblasrohr. In den Röhren befinden sich metallene Durchschlagzungen, welche sowohl beim Blasen, als auch beim Ansaugen zum Schwingen gebracht werden, sofern das entsprechende Griffloch knapp über der Windkammer abgedeckt ist. Dadurch ist ein kontinuierliches Spielen möglich. Traditionelle Instrumente sind diatonisch gestimmt, moderne chromatisch.
Die Sheng wird in China seit etwa 3000 Jahren gespielt und ist die große Schwester, bzw. die Mutter der kleineren Sho aus Japan. Sie wurde für Ritualmusik verwendet, gilt aber bis Heute vor allem als bedeutendes Instrument der klassichen chinesischen Musik. Ihr Klang ist für westliche Ohren durch die Ähnlichkeit mit einer vergleichsweise gerade erst erfundenen Mundharmonika recht modern.

Wenn du gern Sheng spielen lernen möchtest, schau dich am Besten einmal auf dieser Website um, wo einige Musikleher Unterricht dafür anbieten.





Sousaphon

Das Sousaphon (oder Sousafon) ist eine spezielle Bauform der Tuba, welche nach dem Komponisten John Philip Sousa benannt ist, auf dessen Anregung es gegen Ende des 19. Jahrhunderts enwickelt und gebaut wurde. Es erfüllt die Aufgabe einer Bass- bzw. Kontrabasstuba, ähnelt in seiner Form jedoch dem Helikon, da das Sousaphon um den Musiker herum verläuft. Ursprünglich zeigte der Schalltrichter dabei nach oben, was dem Instrument auch den Spitznamen "Raincatcher" (Regenfänger) einbrachte. Diese Ausrichtung wurde von Sousa gewählt, damit sich der Klang oben über dem Orchester ausbreitet, anstatt dem Publikum ins Gesicht zu schallen. Schon bald wurden aber Varianten entwickelt, bei welchen der Schalltricher verschieden ausgerichtet werden konnte. Seit geraumer Zeit ragt der Trichter meist nach vorn.
Die übliche Stimmung des Sousaphons ist B, es gibt aber auch Instrumente in F, Es und C. In der Regel hat das Instrument 3 oder vier Ventile, gelegentlich auch 5. Entwickelt wurde das Sousaphon für die Militärmusik, hielt in den 1920er Jahren jedoch Einzug in die Jazzmusik (insbesondere in den New Orleans Jazz).

Wenn du Sousaphon spielen lernen möchtest, empfehlen wir dir, dich einmal auf dieser Website umzusehen. Einige Musiklehrer bieten Unterricht dafür an.





Tárogató

Tárogató (oder auch Taragot) bezeichnet ein Holzblasinstrument mit einfachem Rohrblatt, das äußerlich der Klarinette ähnelt. Instrumentenkundlich handelt es sich um ein hölzernes Saxophon, da es ein konisch gebohrtes Schallrohr hat und in die Oktave überbläst. Im Klang ist es weicher als das Saxophon und offener als die Klarinette.

Das Instrument gilt auch als Nationalinstrument Ungarns; es wurde dort gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Genauer gesagt: Um 1894–96 erfand Vencel József Schunda in Budapest die heutige Form des Instruments, und er benützte bewusst den Namen eines älteren Holzblasinstruments, dessen Verwendung in Ungarn schon seit dem 15. Jahrhundert belegt ist.

Seit den 1920er Jahren ist das Instrument unter dem Namen Taragot oder Torogoata auch in Rumänien verbreitet.

Schau mal auf dieser Website, ob du eine Lehrerin oder einen Lehrer für Unterricht auf dem Tárogató findest! Schau auch unter den Workshops, ob etwas Passendes dabei ist.


Tenorhorn

Das Tenorhorn ist ein Blechblasinstrument aus der Familie der Bügelhörner. Es hat eine weite fast durchgehend konische Bohrung und einen großen nach oben gerichteten Trichter und drei bis vier Ventile. Angeblasen wird das Tenorhorn über ein Kesselmundstück. Typische Bauformen sind oval mit drei Drehventilen (Böhmische Form), gerade (trompetenartig) mit Dreh- (Deutsche Form) oder Perinetventilen.
Die übliche Stimmung ist B oder C. Das Tenorhorn löste die mit Aufkommen der Ventilinstrumente verdrängte Ophikleide als Bindeglied zwischen der Tuba und den Trompeten ab. Es kommt vor allem in Blasorchestern zum Einsatz.

Unterricht für Tenorhorn wird auch von Musiklehrern auf dieser Website angeboten.






Tin Whistle

Die Tin Whistle (oder Penny Whistle) ist trotz ihres Namens und der meist zur Herstellung verwendeten Metalle ein Vertreter der Holzblasinstrumente aus der Familie der Schnabelflöten. Es handelt sich dabei um eine recht zierliche Flöte mit hohem, oft schrillem Klang, die überwiegend im Irish Folk eingesetzt wird, immer wieder aber auch in anderen Musikrichtungen auftaucht. Tatsächlich stammt sie auch von den britischen Inseln, wo sie gegen Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ursprünglich wurde sie aus einem einfachen Stück Blech (tin) gerollt, was ihr diesen Namen einbrachte und sie sehr erschwinglich machte (daher auch Penny Whistle). Heutzutage werden edlere Materialien verwendet, wie Eisenblech, Messing, Kupfer, Silber,Neusilber oder sogar Gold. Das Mundstück besteht meist aus Kunststoff.
Die übliche/traditionelle Stimmung einer Tin Whistle ist D, es gibt aber auch viele weitere Stimmungen. Sie verfügt über sechs Grifflöcher und kein Daumenloch. Obwohl sie eigentlich ein diatonisches Instrument ist, lassen sich durch halbabdecken der Löcher oder Gabelgriffe auch andere Töne erzeugen.
Eine spezielle Form der Tin Whistle ist die sogenannte Low Whistle, welche, wie der Name schon sagt, deutlich tiefer gestimmt ist, als die herkömmlichen Tin Whsitles. Zu diesem Zweck ist sie natürlich auch größer.

Für die Tin Whistle bieten auch einige Musiklehrer auf dieser Website Musikunterricht an. Wenn du gern darauf spielen lernen möchtest, schau dich doch einfach mal hier um!






Traversflöte

Strenggenommen ist der Ausdruck Traversflöte schlicht der bis in 18. Jahrhundert gebräuchliche Ausdruck für die Querflöte im weiten Sinn, also für jede quer zur Körperachse gehaltene Flöte, für ein Holzblasinstrument. Seit als Querflöte meist die im 19. Jahrhundert von Boehm entwickelte, im modernen Orchester übliche Variante aus Metall mit Klappen und Mechanik verstanden wird, bezeichnet Traversflöte (oder Irish Flute) deren Vorläufer aus Holz mit keinen oder kaum Klappen. Genau wie ihre metallene Schwester aus dem Orchester besteht sie heutzutage meist aus drei Teilen (Mund- oder Kopfstück, Mittelstück, Fußstück),wobei diese Bauform erst Mitte des 17. Jahrhunderts aufkam. Zu dieser Zeit waren das Kopfstück zylindrisch und die übrigen Teile konisch gebohrt, was beid er heutigen Irish Flute, wie sie in Großbritannien im 19. Jahrhundert entwickelt wurde, zumeist beibehalten wurde, wenn gleich die Bohrung erheblich weiter ist. Sie verfügen über 6 (diatonisch) bis 8 Grifflöcher im Mittelstück und über eine oder mehrere Klappen am unteren Ende.
Da aus Holz gebaut, unterscheidet sich die Traversflöte klanglich von der Querflöte durch einen wärmeren, rauchigeren Ton.

Wenn du gern Traversflöte spielen möchtest, schau dich doch einmal auf dieser Website um, hier finden sich einige Musiklehrer, die Unterricht dafür anbieten!







Trompete

Die Trompete (engl. trumpet; frz. trompette; it. tromba; span. trompeta) ist ein hohes Blechblasinstrument, das mit einem Kesselmundstück angeblasen wird, nach dem Prinzip der Polsterpfeife. Das heißt, dass die Tonerzeugung nicht durch das Instrument, sondern durch ein menschliches Organ, nämlich die Lippen (Polster!), erfolgt.

Trompetenarten und Einsatzgebiete

Man unterscheidet Naturtrompeten (z. B. Barocktrompete, Bachtrompete) von den Klappentrompeten (ein quasi historisches „Übergangsinstrument” in der technischen Entwicklung) und Ventiltrompeten. Mit der Bezeichnung „Trompete” ohne Zusatz ist heutzutage meist die letztere gemeint. Bei den Ventiltrompeten unterscheidet man wiederum die Modelle mit Drehventilen (auch genannt: Zylinderventil, Zylinderdrehventil) von denen mit Pumpventilen (auch Périnet-Ventile genannt).

Während in der Kunstmusik in deutschsprachigen Ländern fast nur Trompeten mit Drehventilen (Deutsche Trompeten) gespielt werden, ist die Trompete mit Pumpventilen (französische Bauart) das Instrument in der Unterhaltungsmusik. Aus diesem Grund nennt man sie im deutschsprachigen Raum oft auch Jazztrompete, in den meisten anderen Ländern wird sie aber auch im Sinfonieorchester eingesetzt.

Trompetenunterricht

Typisches Einstiegsalter für den Trompetenunterricht ist das 8.-10. Lebensjahr, jedoch wird durchaus schon früher mit dem Unterricht auf der Trompete begonnen.







Tuba

Die Tuba ist im Orchester das tiefste Blechblasinstrument und gehört zur Familie der Bügelhörner. Sie wurde im 19. Jahrhundert entwickelt, kurz nachdem die Ventiltechnik erfunden wurde. Ihre baulichen Merkmale sind eine stark konische Bohrung, der große, nach oben gerichtete Schalltrichter und die hohe Zahl and Windungen. Im Sitzen wird die Tuba gespielt, indem sie - je nach Größe auf den Schoß oder zwischen den Beinen auf den Stuhl gestützt wird. Für das Spiel im Stehen gibt es Tragegurte und spezielle Gestelle.
Es gibt verschiedene Typen Tubas: Basstuba (F oder Es), Kontrabasstuba (C oder B), eine Kobination aus beidem mit Stimmventilen - die Doppeltuba, Helikon und Sousaphon, welche um den Spieler herumverlaufen, sowie eine Reihe spezialisierter Formen.

Einige Musiklehrer auf dieser Website bieten Unterricht auf der Tuba an, schau dich ruhig einmal um, wenn du gern Tuba spielen lernen möchtest.





Uilleann Pipe

Uilleann Pipes ist der irische Dudelsack, wie er im 18. Jahrhundert entwickelt wurde. Sein Hauptmerkmal, welches ihn von vielen anderen Dudelsäcken unterscheidet, ist der Blasebalg, durch welchen der Sack mit Hilfe des Ellenbogens aufgeblasen wird (anstelle eines Anblasrohres für den Lungenbetrieb). Daher rührt auch der Name Uilleann (= Gälisch für Ellenbogen).
Ein weiteres Merkmal sind die gedackten Burdunpfeifen (üblicherweise drei, es können aber auch mehr sein) dieses Dudelsacks, welche über Regulatoren mit Klappen sowohl ganz verschlossen, als auch im Ton beeinflusst werden können. Auf diese Weise lassen sich mit der Uilleann Pipe Begleitakkorde spielen. Die Melodiepfeife verfügt an sich nur über eine Oktave auf acht Löchern, kann aber durch Überblasen eine komplette zweite erreichen. Auch die Melodiepfeiffe muss nicht durchgehend spielen, sondern kann durch Abdecken sämtlicher Löcher (auch des Schallochs durch Aufsetzen auf den Oberschenkel) zum Schweigen gebracht werden. Dadurch ist auch staccato spielen möglich. Sie verfügt über ein Doppelrohrblatt. Einige Melodiepfeifen sind mit Klappen ausgestattet, bei vielen wird aber zugunsten größerer technischer Vielfalt darauf verzichtet.
Gespielt wird im Sitzen, wobei der Sack unter dem linken und der Blasebalg unter dem rechten Arm klemmt. Die Pfeifen liegen über dem Schoß, sodass der Musiker während des Spielens an der Melodiepfeife (Chanter) mit den Daumen der Handkanten die Regulatoren der Bordunpfeifen (Drones) bedienen kann. Manch geübter Spieler bringt es sogar fertig während der Koordination von Blasebalg, Melodie- und Bordunpfeifen noch zu singen.
Typischerweise ist die Uilleann Pipe in D gestimmt (Konzertstimmung), kann aber auch in vielen weiteren Stimmungen wie C#, C, H (B) und B (Bb) vorliegen.
Es gibt drei Ausstattungsvarianten der Uilleann Pipe, über welche sich schrittweise an das komplizierte Spiel herangetastet werden kann. Das sogenannte "practise set", die Einsteiger Variante, verfügt nur über die Melodiepfeife und den Blasebalg. In halber Ausstattung (half set) kommen die drei Bordunpfeifen hinzu, verfügen jedoch noch nciht über die Regulatoren, sondern können lediglich verschlossen werden. Die Regulatoren kommen dann in der vollen Ausstattung (full set) hinzu und verlangen dem Spieler die größte Koordination ab.

Wenn du gern auf der Uilleann Pipe spielern lernen möchtest, schau dich doch einmal auf dieser Website um. Einige Musiklehrer bieten auf dafür Unterricht an.







Waldhorn

Als Waldhorn (oder kurz Horn) wurden früher die sogenannten Naturhörner bezeichnet, also solche ohne Ventile oder Klappen. Heute bezeichnet der Ausdruck ein  mit drei Ventilen versehenes Blechblasinstrument aus dem Orchester. Ein Bindeglied zwischen Naturhörnern und heutigen Waldhörnern stellen die Jagdhörner dar.
Das Horn hat eine kreisrund gebogene, zum Großteil konisch (etwa zu 2/3) geformte Röhre mit großem Schalltrichter. Es gibt auch Hörner, die über Stellventile separate Ventilzugverlängerungen erreichen können und so eine zweite (Doppelhorn) oder gar dritte (Tripelhorn) Stimmung erzeugen können. Gestimmt sind Hörner meist in F, B, F-B oder F-B-f. Selten treten auch Hörner in Es auf.
Das Horn kann im Stehen oder Sitzen gespielt werden, wobei der Schalltrichter nach rechts unten zeigt, um der rechten Hand zugänglich zu sein. Denn eine spezielle Technik des Hornspiels ist das sogenannte Stopfen, bei dem die Hand in unterschiedlicher Weise in den Schalltrichter oder davor gehalten wird, um den Klang zu beeinflussen. Es kann zu diesem Zweck auch ein Stopfdämpfer in den Schalltrichter eingeführt werden.
Obwohl es sich nach seiner Entwicklung schnell einen festen und bedeutenden Platz im Orchester erobert hat, ist das Waldhorn nicht ausschließlich dort zu finden. Überhaupt ist es ein beliebtes Instrument in der Kunstmusik, also auch in der Kammermusik. Darüber hinaus kommt es auch im Jazz zum Einsatz.

Einige Musiklehrer auf dieser Website bieten Unterricht für das Waldhorn an. Wenn du dich dafür ineressierst, schau dich am Besten einmal um!




Zampoña

Die Zampoña oder Siku ist eine südamerikanische Panflöte, bei der die Röhren ein einer oder zwei Reihen (Ira, die dem Körper nähere, und Arka, die dem Körper abgewandte) gerade angeordnet sind. Sie wird traditionell paarweise gespielt.
Sikus gibt es in vielen verschiedenen Stimmungen (meist Moll).

Wenn du dieses Instrument gern lernen möchtest, findest du auf dieser Website entsprechende Angebote für Musikunterricht!



Zink

Der Zink (auch: Lituus; engl. cornet; frz. cornet à bouquin; it. cornetto; span. corneta) ist ein historisches Musikinstrument, das seine Blütezeit im frühen 17. Jahrhundert hatte. Es wurde meist aus Holz, selten auch aus Elfenbein gefertigt und zählt nach moderner Einteilung zu den Blechblasinstrumenten. Mit dem Ventil-Kornett hat der Zink nichts zu tun.

Merkmale aller Zinken-Instrumente sind die konische Bohrung des Klangkörpers, die Erzeugung des Tons durch die vibrierenden Lippen wie bei der Trompete und das Vorhandensein von Grifflöchern. Die ältesten Formen gehen zurück auf das Tierhorn (Büffel-, Widder-, Ziegenhorn). Instrumente dieser Art lassen sich im 2. Jahrtausend v. Chr. in Ägypten, auf sassanidischen Silberkannen in Persien und im althebräischen Schofar nachweisen.

Im Mittelalter (um 1000) treten die Grifflochhörner in Gruppen mit anderen Instrumenten auf, wie zahlreiche Miniaturen zeigen. Als Material wurde auch Elfenbein verwendet. Neben den Krummen Zinken kommen im Mittelalter auch gerade Formen in Gebrauch.

Die Blütezeit der Zinken liegt im 17. Jh. (gelegentlich wird in dieser Zeit der Zink auch Lituus genannt), wo sie zu einer ganzen Familie vom Sopran- bis zum Bassinstrument ausgebaut werden.

Nach M. Praetorius gibt es den Geraden Zink (cornetto diritto) mit aufgesetztem Mundstück, einer Länge von 55-59 cm und einem Tonumfang von a bis a″.

Mit einem in die Röhre eingedrehten Mundstück nennt er sich Stiller Zink (cornetto muto).

Wegen seines sanften und lieblichen Tones ist er in der Kammermusik beliebt. Der am meisten verwendete Vertreter der Familie ist der Krumme Zink (cornetto curvo). Viele erhaltene Instrumente zeigen ihn als Instrument aus Holz oder Elfenbein in 6- oder 8-kantiger Form mit aufgesetztem Mundstück. Zum Schutz gegen Stoß oder Witterungseinflüsse wurde dieser Zink mit Leder überzogen. Wie fast alle Zinken besitzt er 6 Grifflöcher vorn und auf der Rückseite ein Daumenloch. Der Tonumfang ist der gleiche wie beim Geraden Zink.

Ein hoher Diskant-Zink in der Form des Krummen Zinken (cornetto curvo) steht zunächst eine Quinte, später (18. Jh.) eine Quarte über dem gewöhnlichen Zinken. Für die Tenorlage von d-d′ entstand der S-förmig gebogene Tenor-Zink. (corno vel cornetto torto). Für die Erweiterung des Umfangs besitzt er noch eine Klappe für den kleinen Finger.

Das Bassinstrument der Zinken-Familie ist der Serpent.

Der Zink war in der der Kantorei- und Hofmusik und in kammermusikalischen Besetzungen der verschiedensten Art vertreten. Im 17. Jh. war der Zink Soloinstrument, das sogar Vorrang vor der Violine hatte. In der groß besetzten Chormusik von G. Gabrieli und H. Schütz gehören die Zinken mit den Posaunen zum festen Instrumentarium bei der Aufführung geistlicher Werke; noch Johann Sebastian Bach setzt in seinen Kantaten gelegentlich Zinken ein.
In der frühen Oper dienen Zinken häufig zur Untermalung der Unterwelt.

In der Verbindung von zwei Zinken und drei Posaunen werden Zinken häufig bei den Turmmusikern der Stadtpfeifer verwendet; in diesem Zusammenhang entsteht auch eine eigene Sololiteratur (J. Petzel und G. Reiche). Im Gebrauch der Stadtpfeifer hat sich der Zink bis ins 19. Jahrhundert erhalten.

Im 20. Jahrhundert wurden die Zinken erfolgreich wiederbelebt und auch wieder gebaut. Zahlreiche Ensembles, die sich der Aufführung älterer Musik widmen, verwenden heute ein entsprechendes Instrumentarium. Für die historisch getreue Wiedergabe der Musik des Barock ist damit der Zink, dessen charakteristischer, trompetenartiger Klang durch andere Instrumente schwer zu ersetzen ist, wiedergewonnen.

Unterricht für Zink

Im Gefolge dieser Entwicklung ist Zinken-Spiel Unterrichtsfach an zahlreichen Institutionen für ältere Musik. Der Zink gilt als ein sehr schwierig zu erlernendes und übeintensives Instrument, da sowohl Intonation als auch Ansatz viele Jahre trainiert werden müssen und außerdem nur relativ wenige qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
Finde hier auf der Website eine Lehrerin/einen Lehrer für Zink! Schau auch bei den Workshops nach Instrumenten der historischen Aufführungspraxis.