Instrumentenglossar

Mundorgel

Die Mundorgel ist ein vermutlich aus China oder Laos stammendes Aerophon, bei dem durch Anblasen Durchschlagzungen in Bambusröhren zum Schwingen gebracht werden. Das Grundprinzip ist seit fast 3000 Jahren bekannt. Luft wird durch eine Windkammer in Röhren geblasen, in denen metallene Durchlagzungen angebracht sind. Durch Verschließen davor liegender Grifflöcher wird genügend Luft an diesen vorüber geschleust, dass sie zu schwingen beginnen. Die Tonhöhe bestimmt dabei die Länge der jeweiligen Röhre.
Während dieses Grundprinzip bei allen Varianten gleich geblieben ist, unterscheiden sie sich durch die Größe (Tonlage), die Anzahl der Röhren (Tonumfang), so wie im Grundaufbau der Instrumente. Dieser wiederum kann grob in den laotischen (z.B. Khaen, Qeej) und den chinesischen/japanischen (z.B. Sheng, Sho) Baustil eingeteilt werden.
Im laotischen Baustil sind die Röhren flach wie bei einem Floß angeordnet und sind durch eine Windkammer aus einem Kürbis oder moderner einem Holzkorpus in Kalebassenform gesteckt. In der chinesichen Variante stehen die 17 bis 21 Röhren in einer Tassenförmigen Windkammer, welche heutzutage meist aus Metall gefertigt ist.
Die meisten Mundorgeln haben symetrische Durchschlagzungen, sind also nicht begogen, weswegen sie sowohl beim Ein-, als auch beim Ausatmen schwingen und klingen. Einige Mundorgeln verfügen auch über Bordunpfeifen, manche morderne sogar über ein Klappensystem.

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