Instrumentenglossar

Fujara

Die Fujara ist eine slowakische Hirtenflöte. Sie ist vor allem unter den Namen fujara, fujera, fujarka und fujaruoka bekannt. In den Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert begegnen uns auch die Bezeichnungen fluera, frujera und fujara, welche mit dem Wortstamm fœkat, fujat' (‚blasen’), aber auch mit ähnlichen Flötenbezeichnungen aus dem südosteuropäischen Raum zusammenhängen.

Die Fujara besteht aus einer langen Röhre und einem Luftleitungsrohr. Ihre Größe variiert, am häufigsten ist sie jedoch zwischen 1,30 m und 1,70 m lang. Das Luftleitungsrohr ist mit einem Lederriemen oder einem Messingband an die Flötenröhre festgebunden. Im unteren Teil der Flötenröhre befinden sich drei vorderständige Grifflöcher. Sie wird meistens auf "G" gestimmt.

Die Flöte wird auf der Naturtonleiter gespielt. Je nach Blasstärke verändert sich die Höhe des Tons. Eine typische Spielart ist der so genannte Rozfug. Dieser wird durch eine kurze, rhythmische Blastechnik erzeugt. Eine weiter typische Spielart ist das "Mumlanie" (frei übersetzt: Flüstern). Hierbei wird die Fujara nur sehr fein angeblasen.

Verwandt mit der Fujara ist die Konzovka oder Obertonflöte. Diese ist 80 bis 100 cm lang und wird oben am Kopf des Instrumentes eingeblasen und hat keine Löcher. Der Ton wird ebenfalls durch die Einblasstärke verändert und wird durch die Hand am unteren Ende variiert.

Die Musik der Fujara-Flöte wurde im Jahr 2005 in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.