Die Blockflöte (engl. recorder; frz. flûte à bec, flûte douce oder flûte d‘Allemagne; it. flauto dolce; span. fiauto) ist ein Holzblasinstrument aus der Familie der Längsflöten mit schnabelförmigem Mundstück, das man in den Mund nimmt. Die Blockflöte gehört daher zu den Schnabelflöten. Zu diesen zählen schon einmal alle Flöten mit Kernspalt (bzw. alle außer der Orgelpfeife). Bei den Flöten mit Kernspalt wird der Luftstrom durch einen Windkanal geformt und an die Anblaskante des sogenannten Labiums (schräge Fläche an der Klangöffnung im Flötenkopf) geführt. Benannt ist die Blockflöte nach dem hölzernen Block, der in ihrem Kopf steckt und der nur eine enge Spalte, eben den Kernspalt, für den Luftstrom freihält.
Die Blockflöte hat meist sieben Grifflöcher und ein Überblasloch (Daumen). Die beiden untersten Grifflöcher können als Doppellöcher ausgeführt
sein, was die betreffenden Halbtöne besser spielbar macht. Bei den
größeren Blockflöten werden die meisten Tonlöcher wegen ihrer großen
Abstände mit Klappen geschlossen. Bei einfachen Blockflöten werden die
Tonlöcher meist zylindrisch gebohrt. Bei hochwertigeren Instrumenten
werden die Tonlöcher teilweise unterschnitten. Beim
Unterschneiden erweitert der Flötenbauer das Tonloch nach innen. Das
kann gleichmäßig, aber auch nur zum Mundstück oder zum Fuß hin
geschehen. Durch das Unterschneiden wird das Intonationsverhalten sowie
die Ansprache der Flöten entscheidend verbessert.
Barocke/internationale versus (auch in Deutschland seltene) deutsche Griffweise
Die gängigste Griffweise für Blockflöten ist die barocke Griffweise (auch: internationale oder englische Griffweise genannt). Sie hat die Eigenschaft, dass bereits für einen Ton der Grundskala, die vierte Tonstufe (also f2 und f3 auf einer c2-Sopranblockflöte),
ein Gabelgriff nötig ist. Unter Blockflötenpädagogen ist strittig, ob
dies das Erlernen des Instruments und das schnelle Spielen bestimmter
Tonfolgen nachhaltig erschwert.
Mit dem erneuten Aufkommen der Blockflöte im 20. Jahrhundert kam man deshalb auf die Idee, die Bohrung und die Lage der Grifflöcher zu modifizieren, insbesondere die Bohrung des drittuntersten Tonloches zu verengen. So kann die Grundtonleiter ohne Gabelgriffe gespielt werden (deutsche Griffweise). Bei bestimmten Tönen geht dies jedoch zu Lasten der sauberen Intonation, sie fallen zu hoch oder zu tief aus, und Gabelgriffe bleiben für die meisten von der Grundtonleiter abweichenden Töne trotzdem notwendig.
Die deutsche Griffweise ist daher auch im deutschsprachigen Raum auf
dem Rückzug und wird höchstens noch bei Instrumenten im Schulbereich
verwendet.