Clavichord (von lat. clavis ‚Schlüssel, Taste’ und chorda ‚Darm, Saite’) ist die Bezeichnung für das nach der Drehleier älteste besaitete Tasteninstrument. Das Clavichord war wegen seines nuancenreichen Anschlags und seiner zarten Ausdrucksqualitäten etwa seit Beginn des 15. Jahrhunderts und über rund dreieinhalb Jahrhunderte als Hausmusikinstrument weit verbreitet. Sein tastenloser Vorläufer ist das Monochord. Daraus wurde eine psalterartige Aneinanderreihung von Monochorden, sogenannte Polychorde. Weil die Stegverschiebung und die Anregung der Saiten jedoch umständlich war und ein flüssiges Spiel unmöglich machten, erfand man das Clavichord: Man versah die Instrumente mit den von der Orgel her bekannten Tastenhebeln, mit Holz-, später Metallplättchen (Tangenten) an den Enden. Diese drückten bei Betätigung gegen die Saiten und bewirkten damit gleichzeitig Abteilung und Schwingungsanregung der Saite.
(Vergleich: Beim Cembalo werden die Saiten mittels Kielen gezupft!)
Die Grundform des Clavichords ist ein länglich-rechteckiger Kasten, in dessen rechtem Drittel sich die eigehtliche akustische Anlage mit Resonanzboden, Steg und Stimmstock befindet. Der linke Teil des Kastens wird von der Klaviatur und dem Anhängestock für die Saiten in Anspruch genommen.
Der Tonumfang des Clavichords betrug anfangs zweieinhalb bis drei Oktaven, seit Mitte des 16. Jahrhunderts etwa vier, in der Spätzeit fünf Oktaven und mehr.
Im 19. Jahrhundert geriet das Clavichord weitgehend in Vergessenheit. Heutzutage wird das Clavichord im Zuge historischer Aufführungspraxis gelehrt und benutzt.