Das Psalterium (oder Psalter) ist ein Zupfinstrument aus der Familie der Rahmen-, Brett- oder Kastenzithern, dessen Bauform vielgestalt ist, sodass sich wenig Allgemeines über dieses Instrument sagen lässt.
Im Wesentlichen besteht es aus einem flachen Resonanzkörper aus Holz, über den seit dem späten Mittelalter verschieden lange Stahlsaiten (in der Frühzeit Darmsaiten) gespannt sind, deren Zahl ebenfalls nicht festgelegt ist. Diese werden mit einem Plektrum oder den Fingern gezupft. Dabei werden die Saiten nicht in ihrer Länge verändert, sondern jede Saite steht für einen bestimmten Ton. Im Mittelalter war das Psalter oft in Chören bespannt.
Die verbreitetsten Bauformen sind Trapeze, Dreiecke, die sogenannte Schweinskopfsform (einem Trapez mit nach innen gekrümmten Schrägen) oder schlicht ein Rechteck. Es kann sich dabei um massive Bretter oder um Hohlkörper handeln. Das Psalter ist ein direkter Vorläufer des Hackbretts, welches nicht gezupft, sondern wie der orientalische Santur mit Klöppeln angeschlagen wird.
In der Antike bezeichnete der Ausdruck Psalterium keine Zither sondern Harfen, insbesondere biblische Harfen zur Begleitung gesungener Psalmen. Die Neubelegung des Namens geschah möglicherweise durch eine Fehlinterpretation antiker Darstellungen im Mittelalter, als die Kastenzither als Solo- oder Ensebleinstrument weit verbreitet war. Diese wiederum geht vermutlich auf das orientalische Kanun zurück, welches die Mauren über ihre Besatzung Andalusiens nach Europa brachten.
Streichpsalter
Eine Neuschöpfung des 20. Jahrhunderts stellt das sogenannte Streichspalter dar, ein meist dreieckiges oder trapezförmiges Psalterium, Dessen Saiten mit einem oder zwei kleinen Bögen gestrichen werden. Dabei kann es ähnlich wie eine Fidel im Arm gehalten oder auf den Schoß gelegt werden.
Das Steichpsalter kann als Reduzierung der Violinzither betrachtet werden und wird trotz seiner Jugend überwiegend in der Mittelalterfolkszene gespielt.
Wenn du gern Psalter oder Streichpsalter spielen lernen willst, sei die diese Website zur näheren Inspizierung ans Herz gelegt. Einige Musikleher bieten hier Unterricht auf diesen Instrumenten an.