Das Scheitholt ist ein historisches Zupfinstrument der europäischen Volksmusik. Es gehört zur Familie der Bordunzithern und wurde mit der Verbreitung der Zither von dieser nach und nach verdrängt.
Ursprünglich kommt das Scheitholt wohl aus dem Kaukasus, wo es als Weiterentwicklung des antiken Monochords entstand. Zu beginn bestand es einfach aus einem quaderförmigen Holzkorpus mit einem Wirbelbrett an einer Kofseite und wurde mit nur ein bis drei Saiten bespannt. Da es kein Griffbrett hatte, wurde das Scheitholt einfach durch in die Decke des Klangkörpers eingelassene Drähte in Bünde eingeteilt. Diesem Stadium hat das Instrument seinen Namen zu verdanken, da es optisch sehr einem Scheitholt (= Holzscheit) glich.
Im Laufe der Zeit entstanden in den verschiedenen Regionen, in denen das Scheitholt bekannt war, verschiedenste Bauformen mit unterschiedlicher Saitenzahl und Größe. Und auch ein Griffbrett hat sich weitläufig durchgesetzt. Im deutschen Sprachraum war das Instrument auch als "Hummel" bekannt. im 19. Jahrhundert löste die Zither das Scheitholt und seine Abkömmlinge in den meisten Regionen ab. Lediglich in Skandinavien (Langeleik) und in Nordamerika (Appalachian Dulcimer) blieb das Instrument präsent, von wo aus es in den letzten Jahrzehnten wieder nach Europa herüberschwabbte.
Gespielt wird das Scheitholt in dem es quer auf einen Tisch oder auf den Schoß gelegt wird und eine Hand mit den Fingern oder einem Holzstab die Töne greift, während die andere Hand mit den Fingern, einem weiteren Holzstäbchen oder einem Federkiel die Saiten zupft. Meist gibt es nur ein oder zwei Melodiesaiten und der Rest schwingt als Bordunsaiten mit.
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