Die Bandurria ist eine spanische Diskant-Cister von 55–58 cm Länge. Sie hat einen birnenförmigen Korpus mit flachem Boden, einen kurzen breiten Hals und ein verhältnismäßig großes Wirbelbrett. Auf dem Hals befinden sich Bünde, und zwar 6, 7 oder 10, meist jedoch 12–14 Bünde. Gespielt wird die Bandurria mit einem Plektrum.
Die Bandurria ist seit dem späten Mittelalter in Spanien bekannt. Sie hatte 3, später (Renaissancezeit) 4 Saiten, in der Barockzeit 5 Chöre bzw. 10 Saiten. Die Bandurria war mit Bünden ausgestattet, manchmal aber auch bundlos. Besonders verbreitet war sie im 18. Jahrhundert. Seit dieser Zeit hat sie 6 Chöre bzw. 12 teilweise umsponnene Saiten (früher aus Darm, heute oft aus Metall), die folgendermaßen gestimmt sind:
Gis, cis, fis, h, e′, a′
Die Bandurria findet hauptsächlich in der spanischer Volksmusik Anwendung, wobei die jeweilige Melodie ähnlich wie die Mandoline in einem schnellen Tremolo mit einem Plektrum gespielt wird. Die Bandurria wird bei einer Vorführung nicht nur von einer Gitarre, sondern auch von einer laúd begleitet, welche nicht mit einer Laute gleichzusetzen ist, sondern eine Oktave tiefer gestimmt ist und eine ähnliche Bauart wie die Bandurria besitzt.
Um die Bandurria zu lernen, wird man in Spanien am besten einen Lehrer/eine Lehrerin finden. In Spanien kann man die Bandurria auch an zwei Konservatorien studieren. Für Unterricht oder Workshops in Deutschland kannst du dich auf dieser Website umsehen.