Instrumentenglossar

Banjo

Das Banjo ist ein Zupfinstrument westafrikanischer Herkunft, das vom Bau und von der musikalischen Funktion her der Familie der Lauten und Gitarren zuzuordnen ist.
Als Resonanzkörper dient ein Fell, das über einen runden Rahmen gespannt ist. Dieses Fell lässt sich über Spannschrauben spannen. Das Banjo verfügt über einen langen Hals mit Bünden. Ursprünglich hatte das Banjo jedoch keine Bünde.

Banjos können vier bis sechs Saiten haben, wobei die gebräuchlichsten Formen das viersaitige Tenorbanjo und das fünfsaitige Banjo sind. Sonderformen und moderne Entwicklungen sind u.a. das Gitarrenbanjo, das Mandolinenbanjo, und in der Türkei gibt es eine Cümbüs-Variante, das Mandocümbüs, was Ähnlichkeiten mit einem Banjo aufweist.

4-saitiges Banjo

Das viersaitige Banjo wird vor allem in der Jazzmusik und im Irish Folk eingesetzt. Man unterscheidet

  • Plectrum-Banjo, 22 Bünde, gestimmt c-g-h-d′, und
  • Tenor-Banjo, 17 oder 19 Bünde, gestimmt c-g-d′-a′.

Speziell in Irland wird das Tenorbanjo in der Stimmung G-d-a-e′ gespielt. Während das Tenorbanjo im Jazz als Rhythmusinstrument eingesetzt wird, indem Akkorde geschlagen werden, kommt es in der irischen Musik vornehmlich als Melodieinstrument zum Einsatz. Die Stimmung G-d-a-e′ entspricht der Stimmung einer Geige, allerdings eine Oktave tiefer. Da die Stimmung damit eine Quinte höher ist als im Jazz, werden dünnere Saiten aufgezogen.

5-saitiges Banjo

Beim fünfsaitigen Banjo geht die oberste Saite (Chanterelle) nicht über die volle Länge des Halses, sondern läuft zu einem beim fünften Bund angebrachten Stimmwirbel. Diese Saite klingt höher als alle anderen Saiten des Instruments (ähnlich wie bei der Ukulele). Gängige Stimmungen für 5-String-Banjos sind g-D-G-c-d (modal), g-C-G-c-d (Double C). Im Bluegrass wird meist die offene Stimmung g-D-G-H-d verwendet.

In der Hillbilly- und Minstrel-Musik (Old-Time) wird das fünfsaitige Banjo meist im Clawhammer-Stil gespielt. Hierbei werden keine Fingerpicks benutzt; vielmehr werden die Saiten mit dem Daumen und dem Nagel des Zeige- oder Mittelfingers in der Abwärtsbewegung geschlagen.

In der Bluegrass-Musik spielt man das fünfsaitige Banjo hauptsächlich im sogenannten Scruggs-Stil. Scruggs spielte Arpeggios, bei denen die melodiewichtigen Noten betont werden. Dabei werden die Saiten mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger gezupft. Um die Lautstärke zu erhöhen, werden Fingerpicks verwendet.

Bluegrass-Banjos haben auf der dem Musiker zugewandten Seite einen hölzernen Resonator. Der Resonator reflektiert den Klang gegen den Zuhörer und erzeugt eine höhere Lautstärke und zusätzliche Obertöne. Um das Obertonspektrum einzuschränken und einen klareren Klang zu erhalten, wird im Bluegrass-Spielstil üblicherweise der kleine Finger allein oder mit dem Ringfinger neben der Brücke auf das Fell gedrückt (nach einer anderen Theorie verbessert sich durch die Positionierung der beiden Finger auf dem Fell die Koordination der Zupfhand). Old-Time-Banjos sind gegen den Musiker hin offen, weswegen sie oft ein wenig dumpfer bzw. weniger schrill klingen.

Banjounterricht

In Deutschland kann man Banjo an einigen Musikschulen und privat lernen. Schau dich einfach auf dieser Website um! Beachte dabei, dass du einen Lehrer speziell für die Art von Banjo suchst, was du spielen willst.