Das Dirigieren ist die Leitung eines Ensembles oder Orchesters, durch welche den Musikern (vom Tonwert abgesehen) zur Orientierung und Koordinierung alle wesentlichen Elemente ihres Spiels aufgezeigt werden. Dazu gehören ihre Einsätze, der Takt des Stücks, sowie die musikalischen Akzente, Dynamik, Tempo, Ausdruck u.ä. Die Leitung erfolgt über Gestik und Mimik des Dirigenten, welcher vor dem Orchester steht (seltener sitzt).
Für alle Anweisungen, welche der Dirigent entweder pauschal an das gesamte Ensemble oder durch Zuwendung und Blickkontakt auch ganz speziell an einzelne Instrumente oder Instrumentgruppen geben kann, gibt es eigene Schlagfiguren. Viele davon sind nicht vereinheitlicht, sondern unterscheiden sich von Dirigent zu Dirigent. Einheitlich sind jedoch die Schlagfiguren zur Taktangabe, welche vor allem über den in der rechten Hand geführten Taktstock erfolgen (welcher hauptsächlich der Sichtbarkeit dieser grundlegenden Anweisung dient). Wichtig ist, dass die Schlagfiguren eines Dirigenten einheitlich sind und die Länge der Schläge nicht sichtbar variiert. Anderenfalls hätten die Musiker Schwierigkeiten die Anweisungen einzuordnen, da die Größe einer Geste oftmals Informationen über die gewünschte Umsetzungsstärke enthält.
Damit ein Dirigent seine Tätigkeit sinnvoll ausüben kann, muss er das Stück hervorragend kennen und den Ablauf am Besten auswendig kennen, da er sonst Schwierigkeiten hätte, während der Aufführung allen Musikern individuelle Anweisungen zu geben. Wenn er sie überwiegend selbst erst ablesen muss, ist er den Musikern nicht voraus. Zudem lassen Partituren stets einen gewissen Interpretationsspielraum, über dessen Ausgestaltung sich der Dirigent im Klaren sein muss. Gewöhnlich reicht es daher auch nicht, dass sich ein Dirigent zur Aufführung vor das Orchester stellt und loslegt, eingehende Proben dienen dazu dem Orchester die Figuren zu lehren und ihre Reaktion zu automatisieren.
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