Instrumentenglossar

Fidel / Fiedel

Die Fiedel oder Fidel (engl. fiddle; frz. vièle, vieille; it. viella; sp. fidula) ist ein vermutlich im Mittelalter aus dem Orient über Spanien nach Zentraleuropa eingeführtes Streichinstrument. Die große Vielfalt der auf Abbildungen aus jender Zeit überlieferten Korpusformen macht eine Abgrenzung des Instruments schwierig. Eindeutig feststellen lässt sich lediglich, dass es sich um ein Instrument mit lediglich drei Saiten handelte, das überwiegend in Armhaltung, seltener in Kniehaltung gespielt wurde.
Darstellungen des 12. und 13. Jahrhunderts zeigen indessen zwei verschiedene, jeweils jedoch vereinheitlichte Typen der Fiedel: eine mit ovalem Korpusumriss, abgesetztem Hals mit Wirbelplatte für vorder- oder hinterständische Wirbel und C-förmigen Schallöchern, eine andere mit stärker der Gitarre ähnlichem Umriss in Achterform. Bei beiden Formen handelt es sich um Zargeninstrumente.
Hieronymus de Moravia gibt Ende des 13. Jahrhunderts in Tractatus de Musica für die fünsaitige Fiedel folgende drei Stimmungen an. Die erste angegebene Saite ist dabei jeweils eine Bordunsaite:


  • d—G—g—d′—d′

  • G—d—g—d′—g′

  • G—G—d—c′—c′

Das mit der Jugendbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts einsetzende Interesse an älterer Musik führte dazu, dass neben anderen Instrumenten des Mittelalters auch Fiedeln wieder nachgebaut wurden. Diese Instrumente sind jedoch häufig nicht historisch originale Abbilder, sondern weisen eher Merkmale der Violen mit Quart-, Terz-, aber auch mit Quintstimmung auf.

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