Der Ausdruck Gypsy-Gitarre steht in erster Linie für die Spielweise der Gitarristen im Gypsy-Jazz (Manouche-Jazz), kann aber auch auf die typischerweise von Gypsy-Gitarristen verwendeten Gitarrentypen angewendet werden.
Das Instrument ist eine akustische Gitarre mit Stahlsaiten, welche stets über ein (flaches) Cutaway verfügt, oftmals einen langen Hals hat, der am 14. Bund angesetzt ist, und entweder ein recht kleines, rundes oder ein großes Schallloch in D-Form aufweist. Gypsy-Gitarren klingen sehrmetallisch, was ihrem percussiven Rhythmusspiel zugute kommt.
Eingesetzt werden diese (oder ähnliche) Gitarren in den kleinen Ensembles des Gypsy-Jazz sowohl als Rhythmus-, als auch als Lead-Instrument. In der Regel spielen so zwei bis drei Gitarren gleichzeitig. Das Rhythmusspiel wird vom typischen "la pompe" Stil geprägt (^v V), ein - unabhängig vom Tempo des Liedes - sehr schneller Auf- und Abwärtsschlag gefolgt von einem einzelnen Abwärtsschlag.
Die Akkorde orientieren sich am Spiel des durch einen schweren Unfall in der linken Hand eingeschränkten Django Reinhardt, welcher als Begründer und wesentlicher Präger des Manouche-Jazz gilt. Durch seine Verletzung konnte Django Ring- und Kleinen Finger seiner linken Hand kaum gebrauchen, weswegen sein Akkordspiel praktisch auf Barrés verzichtete und sich auf drei bis vier Saiten beschränkte, wobei er häufig den Daumen gebrauchte. Zudem tauchen nicht selten chromatische Läufe auf.
Auch das Melodiespiel erfuhr so notwendig eine entsprechende Färbung. Da Zeige- und Ringfinger nict so weit auseinandergreifen können wie Zeige- und der Kleine Finger, gibt es schnelle, oft chromatische Tonläufe. Überhaupt zeichnet sich Gypsy-Gitarre durch sehr schnelles und verziertes Melodiespiel aus, welches gelegentlich durch Flamenco-artige Akkordeinlagen aufgelockert wird.
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